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Schlick Thaler echt oder falsch?
Verfasst: So 30.09.07 20:30
von Schwarzkiefer
Hi
Als Dav 8141 var (chem. gereinigt) habe ich diese Münze bei ebay von einem Münzhändler ersteigert (also mit Rückgaberecht)
als >> "definitiv keine Neuprägung" <<
Wen ich mir die Münze genau anschaue, fällt mir außer dem fehlenden "O" in "LUDVICUS" vor allem die Struktur auf. Sie wirkt ausgefressen.
Davenport habe ich nicht und Erfahrung mit so alten (soll 1525 sein) Münzen auch nicht.
Ist die Münze gegossen?
Danke schon mal.
Verfasst: Mo 01.10.07 10:57
von Fridericus
Ich halte die Münze für echt. Die seltsame Struktur kommt möglicherweise daher, das es sich um ein Fundstück handelt, es könnten also Korrosionsspuren sein.
Verfasst: Di 02.10.07 08:38
von Schwarzkiefer
Danke. Für echt spräche auch Größe, Klang, Gewicht.
Hat schon mal jemand "LUDVICUS" gesehen?
Was beschreibt Davenport 8141, kann mir da jemand helfen?
Wie könnte ich Nachguß ausschließen?
(
http://www.anumis.de/lexikon/j/pj020.html: "Die Joachimstaler Prägungen wurden im 17./18. Jh. häufig nachgegossen.")
Verfasst: Di 02.10.07 12:08
von christof
Hallo,
Taler sind absolut nicht mein Gebiet; und mit Guss habe ich auch keine Erfahrungen (Kupferkleingeld wird zum Glück wohl seltener nachgegossen).
Aber kleiner Hinweis zum LUDVICUS: Es sollte durchaus vorkommen, wenn nicht alle Umschriftvarianten in einem Katalog vorkommen (bei Kleingeld oder Groschen gar nicht so selten).
Da aber für einen Guss ein (echter) Taler zum Herstellen der Form verwendet sein dürfte; ist die Schreibweise kein Indiz für einen Nachguss.
Verfasst: Di 02.10.07 14:45
von *EPI*
christof hat geschrieben:Da aber für einen Guss ein (echter) Taler zum Herstellen der Form verwendet sein dürfte; ist die Schreibweise kein Indiz für einen Nachguss.
Stimmt!
Die Münze wirkt wie ein Bodenfund, der brutal gereinigt wurde! Sie wirkt auf den ersten Blick nicht wie ein verunglückter Guss. Da ich den Typ nicht kenne, schließe ich nicht aus, dass es sich um einen Bodenfund eines nachgegossenes Exemplars handeln könnte.
Hier siehst einige Randschriftvarianten. Deine kam nicht vor. Dafür eine LVDW...:
http://www.coinarchives.com/w/results.p ... nd+schlick
Verfasst: Di 02.10.07 15:42
von Schwarzkiefer
Oh *EPI*, danke für den Link! Den LVDW habe ich auch schon gesehen.
Ich glaube immer mehr an Nachguß. Teile der "Brösel" (z.b. bei "LVD") sind erhaben. Und selbst bei "brutal" reinigen spekuliere ich, daß noch mehr Prägung zu sehen sein müsste.
Verfasst: Di 02.10.07 16:47
von *EPI*
Erhaben klingt nicht so gut.
Manche Bodenfunde sehen nach einer Reinigung durchaus ziemlich übel aus.
Verfasst: Mi 03.10.07 13:00
von Schwarzkiefer
ich bin dabei, mich zu überzeugen, daß die Münze echt (und nach wie vor sehr interessant) ist.
Dank Euch allen nochmal für Euren Rat