Mühlhäuser 1/12 Thaler in Kupfer??? Gibt´s das?

Deutschland vor 1871
Denar
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Beitrag von Denar » So 03.08.08 15:13

Hallo Pflock

Wer weiß schon wie es vor 300 Jahren in einer Münzstätte zuging. Es kann so gewesen sein, der Stempelschneider bekommt den Auftrag einen neuen Stempel zu schneiden, es wird ein Probeabschlag gemacht und dem Münzmeister vorgelegt, der entscheidet ob der Stempel ok ist oder ob ein neuer Stempel geschnitten werden muß.
Ob und warum ein Probeabschlag in Kupfer gemacht wird, wenn ich Silbermünzen prägen will weiß ich nicht.

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Gerhard Schön
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Beitrag von Gerhard Schön » So 03.08.08 15:20

Denar hat geschrieben:Wer weiß schon wie es vor 300 Jahren in einer Münzstätte zuging. Es kann so gewesen sein, der Stempelschneider bekommt den Auftrag einen neuen Stempel zu schneiden, es wird ein Probeabschlag gemacht und dem Münzmeister vorgelegt, der entscheidet ob der Stempel ok ist oder ob ein neuer Stempel geschnitten werden muß.
Ob und warum ein Probeabschlag in Kupfer gemacht wird, wenn ich Silbermünzen prägen will weiß ich nicht.
Und dann lässt der Münzmeister den kupfernen Probeabschlag mit einer dünnen silberfarbenen Schicht überziehen und in den Zahlungsverkehr geben? :wink:
Deutscher Münzkatalog, Euro Münzkatalog, Weltmünzkatalog.

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Beitrag von Denar » Mo 04.08.08 14:08

Hallo Pflock

Wenn es der Experte sagt wird es wohl so sein, ich als Laie kann zu dem Thema nichts mehr beitragen
Viel Spaß mit den Stück.

Denar

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Pflock
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Beitrag von Pflock » Mo 04.08.08 20:53

... habe ich.
Vielen Dank an alle für die vielen Denkanregungen. So lernt man auch was über die damalige Zeit.
Gruß Pflock

Ich sammel Münzen und Medaillen aus Mühlhausen in Thüringen, vom Mittelalter bis heute.
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Re: Mühlhäuser 1/12 Thaler in Kupfer??? Gibt´s das?

Beitrag von bingoHH » Mo 25.10.10 22:28

Hallo,

lange her, das hier geschrieben wurde - egal.

Mir ist nur aufgefallen, das es sich hier um eine recht hochwertige Fälschungen handelt. Es scheint fast, als ob die Buchstaben gepunzt wurden. Zumindest ist die Schrift der orginalen schon recht ähnlich, das kenne ich auch ganz anders. Da hat jemand gute Arbeit geleistet, das kann man mit der zeitlichen Distanz zum Verbrechen ja auch mal würdigen.

Aber was mir dann doch ein Schmunzeln verursachte (und was ich eigendlich posten wollte), ist die Tatsache, das bei dem T der obere Balken verkehrt herum angebracht wurde. Komisch, so viel Mühe, und dann so ein (zugegeben kleiner) Schnitzer. Merkwürdig.

Gruß.

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Re: Mühlhäuser 1/12 Thaler in Kupfer??? Gibt´s das?

Beitrag von Pflock » Di 26.10.10 03:14

Stimmt. Und das bei jedem "T". Ist mir noch gar nicht aufgefallen. Danke.
Gruß Pflock

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Re: Mühlhäuser 1/12 Thaler in Kupfer??? Gibt´s das?

Beitrag von stirlitz » Mi 27.10.10 01:56

Hallo!
Nun, kann es möglicherweise doch eine alte Schreibweisen-Variante sein? So. z.B. wie die spiegelverdrehte "N", die auf den Münzen aus dem 18. oder sogar 19.Jh. öfter zu sehen ist, oder die genauso verdrehte "1", die auch häufiger vorkommt?
LG Konstantin

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bingoHH
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Re: Mühlhäuser 1/12 Thaler in Kupfer??? Gibt´s das?

Beitrag von bingoHH » Mi 27.10.10 05:58

Naja, ich kenne mich in Mühlhausen nicht aus, aber die Federn des Harnisch sind doch schon sehr verschieden zu denen der anderen Münzen. Es ist natürlich nicht unmöglich, das ein offizieller Stempelsatz stark von den anderen abweicht, aber auf jedenfall sehr, sehr verdächtig. Wirklich sicher kann man wohl nur sein, wenn man die Münze in der Hand und davor einige echte gesehen hat.

Hast Du Beispiele für die verdrehten "N"s im 19. Jahrhundert?

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Re: Mühlhäuser 1/12 Thaler in Kupfer??? Gibt´s das?

Beitrag von Pflock » Do 28.10.10 01:43

bingoHH hat geschrieben:...aber die Federn des Harnisch sind doch schon sehr verschieden zu denen der anderen Münzen. Es ist natürlich nicht unmöglich, das ein offizieller Stempelsatz stark von den anderen abweicht, aber auf jedenfall sehr, sehr verdächtig. Wirklich sicher kann man wohl nur sein, wenn man die Münze in der Hand und davor einige echte gesehen hat. ...
Beide Münzen sind in meinem Besitz und ich habe auch noch einige andere Jahrgänge dieser Münze vorliegen. Mir war beim direkten Vergleich beider Münzen die primitive Ausführung der Federn, des Helms und des Adlers auf der kupfernen aufgefallen. Weswegen ich zweifel hege, daß die Kupferne von einem "hauptamtlichen" Stempelschneider hergestellt wurde.
Gruß Pflock

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Re: Mühlhäuser 1/12 Thaler in Kupfer??? Gibt´s das?

Beitrag von stirlitz » Do 28.10.10 02:25

Halo zusammen,
1. ich wollte es eigentlich überhaupt nicht beurteilen, ob die kupferne Münze eine echte oder eine Fälschung ist. Darum ging's ja jetzt nicht. Vieles spricht für eine Fälschung, bin aber kein Spezialist auf dem Gebiet (ohne den Vergleichsstück hätte ich die doch wohl für eine abgenutze echte gehalten).
2. spigelverderehte "N" aus dem Anfang des 19. habe ich schon mal gesehen, kann aber jetzt nicht sagen, von wo (event. Löwenstein oder etwas ähnl.)... bin eigentlich kein "Abarten-Sammler"... möchte aber hier jetzt nicht lügen, also versuche ich ein etsprechendes Bild zu fidnen, bis dahin nehme ich allerdings mein Wort dazu erst einmal zurück .
3. die verdrehte "1", die ich häufiger bei den Münzen aus dem 19.Jh. (Anfänglch) gesehen habe, sollte wohl ein Fehler von dem Stempelschneider und dadurch doch eher auch eine "Abart" sein.
4. die eigentliche Frage war, ob es doch überhaupt möglich ist, daß die "verkehrte T" doch einer alten Schreibweise entsprechen könnte.
LG Konstantin

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Re: Mühlhäuser 1/12 Thaler in Kupfer??? Gibt´s das?

Beitrag von welfenprinz » Do 28.10.10 09:47

Halo,
das spiegelverkehrte N ist z.B. im Fürstentum Calenberg-Hannover und Celle unter Ernst August und Georg Wilhelm bekannt . Es ist hier von kupfernen Pfennigstücken bekannt .
Bei ebay findet man gelegentlich Einbecker Stadtpfennige, die ebenfalls als Variante das gedrehte N aufweisen .

Gruss Klaus

Ps.: Im Fundus meiner Sammlung, habe ich einen Einbecker gefunden . Bei Intresse könnt ihr mir eine Mail senden .
Dateianhänge
einbeck-pfenn.jpg
Einbecker Stadtpfennig ohne Jahr, 17.Jahrhundert
pfenning-gw-1691-celle.jpg
Georg Wilhelm Fürstentum Lüneburg-Celle
Zuletzt geändert von welfenprinz am Do 28.10.10 12:05, insgesamt 1-mal geändert.
Braunschweig-Lüneburg und Stadt Hannover Münzenfreund .
Sammler u. Numismatiker

http://www.welfenprinz-home.de

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Re: Mühlhäuser 1/12 Thaler in Kupfer??? Gibt´s das?

Beitrag von ischbierra » Do 28.10.10 10:26

Hallo Welfenprinz,
bingoHH meinte 19. Jhd., nicht 17.
Gruß ischbierra

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Re: Mühlhäuser 1/12 Thaler in Kupfer??? Gibt´s das?

Beitrag von bingoHH » Do 28.10.10 10:51

Danke ischbierra, stimmt. Aber Ende 17. Jahrhundert ist auch schon nicht schlecht, wenngleich da viel und schlecht geprägt wurde.

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