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Mariengrosch

Verfasst: So 11.01.09 20:36
von Rafide
Was heißt das denn:
XII Mariengrosch Feinsilber 1763, irgendwas von Braunschweig und Lüneburg, ca. 3 cm DM. Auf der anderen Seite steht Nunquam retrorsum. Was ist das für eine Münze und wieviel ist sie wert?

Verfasst: So 11.01.09 21:33
von Rafide
Fotos:

Verfasst: So 11.01.09 22:36
von klosterschueler
Hallo Rafide!

Das meiste hast du ja ohnehin schon herausbekommen: Ein Mariengroschen (Katalog Schön S#247) des Fürstentums Wolfenbüttel unter Karl I (1735 - 1780). Zu sehen der "Wilde Mann" mit Tanne. Katalogpreis wird mit 20-50 EUR angegeben, wieviel wirklich am Markt zu erzielen ist, kann ich dir nicht sagen.


Klosterschüler

Braunschweig-Wolfenbüttel S#247

Verfasst: So 11.01.09 23:04
von Gerhard Schön
Dieser Dritteltaler oder zwölffache Mariengroschen 1763 stammt aus der Münzstätte Zellerfeld unter Münzmeister Johann Anton Pfeffer (I.A.P.) und das lateinische Motto NUNQUAM RETRORSUM des Herzogs besagt: niemals zurück!

Verfasst: Mo 12.01.09 08:38
von welfenprinz
Hallo Rafide,
diese XII Wilde-Mann Mariengroschen wurden fast durchgehend von 1735 - 1780 unter Herzog Carl im Fürstentum Braunschweig, in der Communion-Münze in Zellerfeld, geprägt .
Im Welter 2742 ist er als setener Jahrgang zu finden . Durch die vielen Jahrgänge dieses Typs hält sich der Preis jedoch in Grenzen . 1928 kostete er in ss 2 RM (F.Kraus-Liste,Braunschweig), in DM lag der Wert in ss bei 90,- DM, in vzg 175,- DM, heute liegt der Preis bei ss 45 €, in vzg 80 € .

Gruss Klaus

Verfasst: Mo 12.01.09 09:28
von Rafide
Vielen Dabk für die Antworten. Und woher weiß ich, wieviel silber da drin ist? ich meine, was heißt ss und vzg.? Oder ist in denen immer gleich viel Silber drin und es geht nur um den Erhaltungszustand?

Verfasst: Mo 12.01.09 09:46
von Apocolocyntosis
Und woher weiß ich, wieviel silber da drin ist? ich meine, was heißt ss und vzg.? Oder ist in denen immer gleich viel Silber drin und es geht nur um den Erhaltungszustand?
Mach Dich mal auf die Füße und schau mal bei Numispedia, Wikipedia u.ä. vorbei, wenn es Dich wirklich interessiert.
Eigeninitiative ist nicht unbedingt unvorteilhaft... :wink:

Ergebenst
Apo.

Verfasst: Mo 12.01.09 09:57
von Rafide
Eigeninitiative habe ich genug, aber vielen Dank für den Tip :-)
Das mit ss und vzg. bekomme ich schon raus, wenn du es mir nicht sagen willst, aber mit dem Silbergehalt meiner Münze wird es schwieriger. Deswegen frage ich, ob diese mit diesen Motiven immer den gleichen Gehalt haben.

Verfasst: Mo 12.01.09 10:42
von Gerhard Schön
Rafide hat geschrieben:aber mit dem Silbergehalt meiner Münze wird es schwieriger. Deswegen frage ich, ob diese mit diesen Motiven immer den gleichen Gehalt haben.
Die Stücke sind inschriftlich als Feinsilber deklariert, das bedeutet etwa 15 Lot 16 Grän (993er Silber).

Verfasst: Mo 12.01.09 22:20
von klosterschueler
Lieber Apocolocyntosis!

Die Sache mit dem Feingehalt ist eine oft nicht sehr leicht zu beantwortende Frage und ich möchte mich an dieser Stelle bei Gerhard sehr herzlich bedanken, dass er uns unermüdlich die Münzsysteme im RDR näherbringt *Applaus*
Bitte sei als also nachsichtig, wenn wir ab und an fragen.

lg
Klosterschüler

Vom rechten Schrot und Korn

Verfasst: Di 13.01.09 10:30
von welfenprinz
Um 1763 ergab das feinbrennen des Blicksilbers in den Clausthaler und Zellerfelder Münzen 15 Loth, 16 Grän . Die Oberharzer FEIN SILBER-Münzen hatten ein Feingewicht von 993g. (1000) Silber .
Der Feingehalt erklärt sich aus der Zusammensetzung des Silbers und dem technischen Fermögen der Feinbrennung .
Der Silbergehalt von 15 Loth (Schrot), 16 Grän (Korn) ist nur für das Hartz-Silber anzunehmen .

Gruss Klaus