Seite 1 von 1

Preußen 1751 Spielgeld oder echt?

Verfasst: Do 13.08.09 22:20
von eschbn
Ist dies kleine (ca. 15mm) Münze echt oder Spielgeld aus damaliger Zeit.
Welches Nominal??

Verfasst: Do 13.08.09 22:32
von KarlAntonMartini
Spielgeld ists nicht. Brandenburg in Franken, also Ansbach oder Bayreuth. Details kommen sicher noch von Kollegen hier.

Verfasst: Do 13.08.09 22:38
von eschbn
OK, danke.
Schon mal echt. Ist ja auch was. Bin gespannt, was noch wissenswertes rüberkommt!!

Verfasst: Do 13.08.09 23:09
von KarlAntonMartini
Also: Markgrafentum Brandenburg Bayreuth, Friedrich III. (1735-1763): Kreuzer (?) Münzmeister CL R = Clemens Lorenz Ruckdeschel.

Verfasst: Do 13.08.09 23:24
von klosterschueler
Hallo KAM!
Hallo Eschbn!

Ich habe anhand von KAM noch S#66 ermittelt.
Passt alles, allerdings lese ich bei der Jahrszahl 17(?)1
Soll von 1741 bis 1753 geprägt worden sein. Kannst du die Jahreszahl nochmal nachlesen?

Klosterschüler

Verfasst: Do 13.08.09 23:30
von eschbn
Ist eindeutig 1751!!!
Was heißt geprüft??

Verfasst: Do 13.08.09 23:37
von klosterschueler
Hallo Eschbn!

Sorry, hab überlesen, dass du die Jahreszahl eh im Titel geschrieben hast.
Soll "geprägt" heißen.

Klosterschüler

Verfasst: Fr 14.08.09 08:29
von Gerhard Schön
KarlAntonMartini hat geschrieben:Brandenburg Bayreuth, Friedrich (1735-1763): Kreuzer (?) Münzmeister CL R = Clemens Lorenz Ruckdeschel.
"Kreuzer (?)" ist ganz richtig. Vom Typ her ist es natürlich ein Kreuzer (leichter oder kaiserlicher Währung), weil die Stücke aber notorisch unterwertig ausgebracht wurden, hat man in Bayreuth behauptet, es seien in Wirklichkeit 3 (Gute) Pfennige (obersächsischer Währung), und die Zahl 1 stünde nicht für "Kreuzer", sondern für "Dreier". Das Stück sollte also im Unterland (Erlangen, Neustadt) für 1 Kreuzer RH genommen werden, im Oberland (Bayreuth) für 3 Pfennig OS. Nach der Massenprägung im Siebenjährigen Krieg mit konstanter Jahreszahl 1753 wurde dieser Münztyp 1763 im eigenen Land auf 2 Pfennig OS herabgesetzt, und dann im selben Jahr bei der Umstellung auch des Oberlandes auf rheinische Währung auf 2 Pfennig RH (also den halben Nennwert, den man vom Münzbild her erwarten würde), dadurch mussten bei der Umstellung auch keine neuen Münzen geprägt werden. Der Münzmeister heißt Christoph (nicht Clemens) Lorenz Ruckdeschel.
Gruß,
gs

Verfasst: Fr 14.08.09 08:56
von KarlAntonMartini
Danke, GS. Also war das wohl ein Versuch die Staatskasse aufzubessern. Und indirekt wurde damit das sehr schöne markgräfliche Opernhaus finanziert, ohne daß es letztlich auch keine Richard-Wagner-Festspiele in Bayreth geben würde. Ein echter Kulturpfennig also. Grüße, KarlAntonMartini