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Mecklenburger Gulden zum Begutachten und Diskutieren
Verfasst: Mi 09.12.09 15:53
von mecklenburger
Möchte den Sammlern mecklenburgischer Prägungen gern eine Münze vorstellen, die mich immer wieder mal raus fordert.
Seit 1994 ,nach Kauf von einem bekannten Münzhändler aus Schwelm, in meinem Besitz, bin ich immer noch nicht auf weiterführende Hinweise zu diesem Exemplar gestoßen.
Ahnliche 2/3 Taler hat Kunzel unter 504 festgelegt. Diese zählt aber nicht dazu. Ebenso die 503 und erst recht nicht 505.
Es hat unter Gustav Adolf von Mecklb.-Güstrow ja ziemlich Auswüchse gegeben. Münzmeister Memmies hat ja auch nicht gerade an Überarbeitung gelitten. Stammt diese Exemplar nun von ihm aus der Münzstätte Gustrow oder Rostock, oder ist sie später in Glücksstadt zum Export gedacht gewesen?
Gibt es weiterführende Informationen.
Verfasst: Mi 09.12.09 17:45
von *EPI*
...auch wenn nicht Deine Fragen beantwortend.
Dein Stück erinnert mich von der Machart an diese Münze:
http://www.numismatikforum.de/ftopic33255.html
Wieviel wiegt das Stück denn?
Verfasst: Mi 09.12.09 18:26
von mecklenburger
Ja ich habe vergessen das Gewicht anzugeben. Es sind 16,8 g.
Denke nicht, dass es eine unterwertige Ausprägung ist. Dem Memmies könnte da auch nie was nachgewiesen werden. Nur hat der, so wird behauptet, 1680 keine 2/3 Taler ausgemünzt.
Die Heckenmünzerei hat ja 1688/89 seine Blüte in M.-G. gehabt.
push1
Verfasst: Sa 12.12.09 16:16
von mecklenburger
Ich habe nochmal Bildausschnitte mit den Unstimmigkeiten zu der Kunzel 504 angefertigt.
Verfasst: Sa 12.12.09 23:47
von arnold_hille
Moin,
Ich weiß jetzt nicht genau was man mit dem Stück angestellt hat, aber es handelt sich mit Sicherheit um einen Gulden von 1688.
Das Teil wurde entweder bearbeitet oder man hat einen Abdruck eines echten 1688'er angefertigt, diesen dann bearbeitet und davon einen Guß gemacht.
Beides mit der Zielsetzung eine besondere Variante zu schaffen und somit den Wert anzuheben. Unten ein Bild eines echten.
Ich hoffe deiner war nicht teuer.
Grüße
Achja, Sammler von Mecklenburgern gibt es hier nicht viele. Da die Stücke ihre Eigenheiten bezüglich Prägetechnik, Geschichte und Varianten haben, erhält man meißt nur unbefriedigende Antworten. Tiefer gehende Fragen werden sehr wahrscheinlich unbeantwortet bleiben.
Verfasst: So 13.12.09 11:05
von mecklenburger
@arnold_hille: besten Dank für Deine Antwort!
Ich hab wirklich schon gedacht es gibt hier keine Mecklenburger. Komisch, denn auf Auktionen sind immer viel zu viele da
Das diese Münze irgendwie bearbeitet wurde, hatte ich auch erwägt. Zuerst dachte ich, dass ein Henkel entfernt wurde oder ein Loch gestopft wurde. Aber auch Vergrößerungen zeigen da nichts. Werde nochmal Randbilder versuchen einzustellen.
Edit: damals 350 DM ! Ist er heute wohl in € wert.
Verfasst: So 13.12.09 11:38
von mecklenburger
So hier Fotos vom Rand und Scan-Vergrößerungen.
Verfasst: So 13.12.09 12:41
von arnold_hille
Moin,
mir sieht das Stück mittlerweile nach einem Guss aus. Auf dem Bild "Rand 2" scheint mir der Rand angefeilt worden zu sein. Ganz so, als wäre dort ein Grad entfernt worden.
Für dieses Stück als erkannte Fälschung/Guss oder Manipulation wirst du nicht einmal 35,- Euro bekommen.
Mein Tip: Gib das Teil am besten gleich dem netten Herrn aus Schwelm zurück.
Die Leute die in Auktionen auf Mecklenburger bieten sind häufig die selben. Von denen gibt es jedoch immer weniger.
Grüße
Verfasst: So 13.12.09 12:57
von mecklenburger
arnold_hille hat geschrieben:...Mein Tip: Gib das Teil am besten gleich dem netten Herrn aus Schwelm zurück...
Da wird der nach fast 15 Jahren wohl nur abwinken. Kann ich wohl unter Lehrgeld einordnen. Hab zwar eine ordentliche Rechnung, aber nach so langer Zeit schlechte Karten.

Verfasst: So 13.12.09 13:56
von Zwerg
Telefoniere doch einfach einmal mit Herrn Rittig.
Nur hier posten hilft auch nicht weiter.
Grüße
Zwerg
Verfasst: So 13.12.09 14:11
von mecklenburger
@zwerg: Ja ich werde mal Kontakt auf nehmen. Ich hatte ja dieses Thema nicht zum "Rumheulen" eröffnet, weil ich an der Echtheit der Münze gezweifelt habe. Richtig beurteilen kann man sie sowieso nur in der Hand.
Mich hat die Herkunft an sich interessiert. Ob die existierenden Katalogisierungen der Weisheit letzter Schluss sind, möchte ich auch bezweifeln. Es ist halt nur der Stand der Forschungen.
Verfasst: So 13.12.09 15:22
von Zwerg
Darüberhinaus solltest Du mit Herrn Kunzel Kontakt aufnehmen und ihm ein Foto zukommen lassen - er sollte wohl am besten Bescheid wissen und wird sich über eine Variante - sollte es eine sein - sicher freuen.
Grüße
Zwerg
Verfasst: So 13.12.09 15:40
von arnold_hille
Auf die Antwort bin ich gespannt. Herr Kunzel gibt gemäß meiner Erfahrung gerne Auskunft. Seine E-Mail Adresse möchte ich hier nicht veröffentlichen, aber die sollte in Google zu finden sein (Germanisches Museum, Münzkabinett ...).
Noch eine Anmerkung: Ein unedierter Jahrgang eines Guldens würde auch wenn er nur s-ss wäre, wesentlich teurer sein als 175,- Euro. Gerade bei einem Händler der nicht unbedingt für Schnäppchen bekannt ist.
Verfasst: So 13.12.09 18:51
von mecklenburger
Ich hab dem Verkäufer mal eine Mail mit entsprechenden Anhängen geschrieben und um Stellungnahme gebeten.
Mit Herrn Kunzel muss ich wohl wirklich ebenfalls Kontakt aufnehmen, bzw. dieses versuchen.
In seinem " Das Münzwesen Mecklenburgs von 1492 bis 1872" aus den Berliner Numismatischen Forschungen, neue Folge Band 2, habe ich eine Passage gefunden, die eine Guldenprägung 1680 nennt. Im Geprägekatalog ist, wie weiter oben schon genannt, aber dazu nichts aufgeführt. Im Folgenden ein Scan der betreffenden Stelle. Eine Quellenangabe vom Verfasser dazu habe ich nicht finden können.
Verfasst: So 13.12.09 20:09
von arnold_hille
Mmhh, wie sieht es denn mit dem hier aus: