Fehlprägung oder Fälschung ?

Deutschland vor 1871
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Rudolph
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Fehlprägung oder Fälschung ?

Beitrag von Rudolph » Fr 18.02.11 13:24

Vielen Dank erstmal für die schnellen Antworten auf meine vorherigen Fragen!

Wie in einem anderen Beitrag schon gezeigt, liegt mir die gezeigte Münze vor.
Eigentlich sollte es sich um einen „Wilder-Mann Thaler“ von Friedrich Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel handeln.
Die Jahreszahl passt aber nicht (1603 anstatt 1630) zu dessen Biografie.

Wie kann ich jetzt herausbekommen,

1.ob es sich um eine Fälschung oder eventuell eine Fehlprägung handelt?
2.Wie viel diese Münze wert ist?

Danke schon mal vorab.
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leodux
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Re: Fehlprägung oder Fälschung ?

Beitrag von leodux » Fr 18.02.11 17:41

Hallo,

bei Welter ist dieser Zahlendreher nicht aufgeführt.
Aber das muss nichts heißen, denn es tauchen immer mal wieder neue Varianten auf und bei den Braunschweiger Münzen sind andere Münztypen bekannt, bei denen Zahlendreher im Jahr vorkommen, z.B. 1623 anstatt 1632, usw.

Wichtig wäre, das genaue Gewicht zu bestimmen. Zeitgenössische Fälschungen weichen fast immer etwas im Gewicht von den Originalen ab, da sie aus einer Legierung mit geringerem Silbergehalt bestanden. Sonst hätte sich eine Fälschung ja nicht gelohnt.
Dort, wo das Loch zu sehen ist, sieht das Metall so dunkel aus. Kann es sein, dass die Münze einen Kupferkern hat und nur versilbert ist? Oder wirkt das auf dem Foto nur so?

Nach einer modernen Fälschung sieht die Münze für mich eigentlich nicht aus, jedenfalls soweit man das überhaupt anhand eines Fotos beurteilen kann. Es macht allerdings auch wenig Sinn, eine Münze mit einem Jahr zu fälschen, das gar nicht möglich ist.

Viele Grüße
Peter

Rudolph
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Re: Fehlprägung oder Fälschung ?

Beitrag von Rudolph » Sa 19.02.11 11:20

Moin Leodux,

Vielen Dank für die Infos.
Ich habe jetzt die Münze gewogen und mit dem vorliegenden "Original" (9_10) von 1630 verglichen.

Der Durchmesser ist bei beiden identisch (42 mm).
Das Gewicht ist auch bei beiden identisch (28 Gramm).

Kann jemand weiterhelfen bzw. wer kann den Wert bestimmen?

besten dank im Voraus.

R

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Re: Fehlprägung oder Fälschung ?

Beitrag von welfenprinz » Sa 19.02.11 13:40

Hallo Rudolph,
interessant währe die Quelle, aus der deine gezeigten Thaler stammen . Einige davon währen für mich nicht mehr Sammlerwürdig, zu starke Fehler und Reinigungsversuche . Deine Thaler könnten auch schlechte Galvanos oder Schleuderguss-Fälschungen sein . Garantie über die Echtheit, kann dir nur ein Münzsachverständiger geben . An Hand der Bilder, ist das nicht möglich .

In den letzten Jahren tauchen immer häufiger Fälschungen auch von welfischen Thalern auf . Das Übel dabei ist, das das Sollgewicht oft denen der Echten entspricht, das Gewicht also kein Fälschungsmerkmal mehr ist .
Ich kann nur abraten, Angebote aus dem östlichen Erdteil zu nutzen .

Gruss Klaus
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Gefährliche Fälschung
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Re: Fehlprägung oder Fälschung ?

Beitrag von Numis-Student » Do 03.03.11 17:48

welfenprinz hat geschrieben:Hallo Rudlph,
interessant währe die Quelle, aus der deine gezeigten Thaler stammen . Einige davon währen für mich nicht mehr Sammlerwürdig, zu starke Fehler und Reinigungsversuche . Deine Thaler könnten auch schlechte Galvanos oder Schleuderguss-Fälschungen sein . Garantie über die Echtheit, kann dir nur ein Münzsachverständiger geben . An Hand der Bilder, ist das nicht möglich .
Hallo,
ich habe mir jetzt mal die ganzen Münzen von Rudolf durchgesehen... Ich als Sammler, der Altdeutschland nur nebenher sammelt, um einige Ansichts-/Lehr-/Vergleichsexemplare zu haben, würde mir problemlos alle diese Münzen in die Sammlung legen :-) (Natürlich nur, wenn sie denn echt sind).
Ich schreibe dies jetzt, um darauf hinzuweisen, dass nicht alle Sammler die gleichen Qualitätsansprüche haben (Klar, Stücke in vz sind schöner anzusehen und auch von der Werterhaltung eine bessere Alternative), und sich auch nicht jeder nur vz-Stücke kaufen kann.

Schöne Grüße,
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Re: Fehlprägung oder Fälschung ?

Beitrag von Rudolph » Sa 05.03.11 20:50

Vielen Dank an Alle für Eure Antworten.

Kennt jemand einen Gutachter, der die Echtheit bzw. den Wert etc. bestimmen kann.
Vorzugsweise Nordwest-Deutschland.
Wieviel würde so ein Gutachten in etwa kosten?

MfG

R

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Re: Fehlprägung oder Fälschung ?

Beitrag von welfenprinz » Di 08.03.11 09:00

Hallo Rudolph,
ein Gutachten lohnt sich nur bei wertvollen Münzen . Die Echtheit kann oft jeder Münzhändler oder erfahrene Sammler bestimmen . Dazu muss er aber die Münze prüfen können, ein Bild reicht da nicht aus .
Jeder Münzhändler oder ältere Talersammler, kann dir weiterhelfen, kostenfrei ! Such in deinem Umfeld nach Münzhändlern oder Münz- Numismatikvereinen .
Am Kiosk bekommst du Münzfachzeitschriften z.B. Monay-Trend, Münzenrevue, hier gibt es Rubriken für Vereine, die regelmäßig Kungelrunden und Tauschtreffen ausrichten .
Im Forum gibt es ebenfalls Rubriken für Vereine und Sammlertreffen .

Gruss Klaus
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Re: Fehlprägung oder Fälschung ?

Beitrag von bingoHH » Fr 11.03.11 09:48

Moin,

wenn Du mal ein Bild vom Rand einstellst, könnte man vielleicht erkennen, ob es sich um ein Galvano handelt. Bei diesen gibt es häufiger ulkige Kopplungen von Münzseiten. Das Loch in der Münze legt den Verdacht nahe, es könnte sich um so einen handeln. Anderer Test, wenn Du die Münze auf einen harten Untergrund fallen läßt, klingen Galvanos und Güsse anders als geprägte Münzen. Wenn Du ein Vergleichsstück hast, versuche es mal.

Grüße.

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