Bewertung Stempeldreher bei alten Münzen

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münzfuzzi
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Bewertung Stempeldreher bei alten Münzen

Beitrag von münzfuzzi » So 05.02.12 20:06

Hallo,

ich habe gestern bei der Münzmesse in Berlin aus der Wühlkiste eines Händlers eine 1/24 Taler Münze (Brandenburg-Preussen KM 503 vn 1682) gefischt.
Bezahlt habe ich nur 2,50 Euro, von der Erhaltung her ist sie vermutlich auch nicht mehr Wert.
Für mich die Besonderheit bei der Münze ist das Vorder- und Rückseite um ca. 90° zueinander verdreht sind.
Ich war schon erstaunt solch einen Stempeldreher in einer Wühlkiste zu finden.

Sind solche Fehlprägungen nichts besonderes?

Anbei die Bilder der Münze.

Grüßle aus dem Hessenland

Münzfuzzi
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IMG_0001.jpg
Die dazu verdrehte Rückseite
IMG.jpg
Vorderseite
Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom.

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Re: Bewertung Stempeldreher bei alten Münzen

Beitrag von welfenprinz » Mo 06.02.12 09:18

Hallo Münzfuzzi,
die Stempeldreher bis weit zum 19. Jahrhundert, sind nichts besonderes .
Sie sind Prägebedingt, zeigen die üblichen Prägeschwechen . Deine Münze ist ein preiswertes Belegexemplar, für eine gepflegte Sammlung aber nicht mehr Sammlerwürdig .
Man kann sie nicht mit den heutigen Prägungen vergleichen .

Gruss Klaus
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Re: Bewertung Stempeldreher bei alten Münzen

Beitrag von fareast_de » Mo 06.02.12 18:03

Hallo Münzfuzzi,

soo schlecht ist Dein Brandenburger nicht. Er ist nicht beschrubbt und die Jahreszahl ist lesbar. Es könnte sich sogar um einen besseren Jahrgang handeln, da müßte ich noch mal nachsehen. An dem Stempeldreher würde ich mich nicht aufhängen, sowas ist bei Stücken dieser Zeit nichts besonderes. Gesamterhaltung für mich s/ss (übliche Umlauferhaltung für "Marktgeld" dieser Zeit), ich als Preußenspezi hätte auch ´nen Fünfer dafür bezahlt. Laß mich raten, ex Wühlkiste Olding ?

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Re: Bewertung Stempeldreher bei alten Münzen

Beitrag von welfenprinz » Di 07.02.12 10:38

fareast_de hat geschrieben:Hallo Münzfuzzi,

soo schlecht ist Dein Brandenburger nicht. Er ist nicht beschrubbt und die Jahreszahl ist lesbar. Es könnte sich sogar um einen besseren Jahrgang handeln, da müßte ich noch mal nachsehen. An dem Stempeldreher würde ich mich nicht aufhängen, sowas ist bei Stücken dieser Zeit nichts besonderes. Gesamterhaltung für mich s/ss (übliche Umlauferhaltung für "Marktgeld" dieser Zeit), ich als Preußenspezi hätte auch ´nen Fünfer dafür bezahlt. Laß mich raten, ex Wühlkiste Olding ?
Mit verlaub,
wenn die Münze von Olding stammt, kann es kein seltener Jahrgang sein ! Als Brandenburg-Spezialist hätte er kaum eine seltene Münze in die Wühlkiste gelegt .
Auch ein Sammler mit schmalem Geldbeutel, sollte auf die Erhaltung seiner Sammlung achten . Besser etwas mehr für die einzelne Münze investieren, als massenhaft schlechte Erhaltungen zu Horten .

Guss Klaus
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Re: Bewertung Stempeldreher bei alten Münzen

Beitrag von fareast_de » Di 07.02.12 17:31

Nachträglich noch einige Details zu o.a. Münze: 1/24 Taler (Groschen) unter Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg, Jahrgang 1682 LCS, Prägeort Berlin, Katalog-Nrn.: Neumann 11.76a, Schrötter 1039 ff.
Neumann bewertet derartige Stücke mit 50,-/ 125,- DM in den Erhaltungen ss und vorzüglich. Um die 10,- Euro sollten daher für Stücke in obiger Erhaltung allemal erzielbar sein. Mir fehlt dieser Jahrgang in meiner Sammlung.

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Re: Bewertung Stempeldreher bei alten Münzen

Beitrag von münzfuzzi » Di 07.02.12 19:57

Hallo Ihr zwei,

vielen Dank erst mal für Eure Hilfe, da sieht man doch wie unterschiedlich jeder seine sammelei und die Münzen bewertet.
Ich habe mich noch auf kein Sammelgebiet festgelegt.
Ich sammel alle Welt von jedem Nominal, jeder Jahreszahl und jeder Prägeanstalt je eine und das durch alle Epochen.
Klar, wenn ich mehr Geld für gut Münzen investieren würde hätte ich eine tolle und wertvolle Sammlung aber lange nicht so eine vielseitige und interessante.
Für mich ist eine Münze immer dann sammelwürdig wenn ich sie klar zuordnen kann, Erhaltung ist erst mal zweitrangig. Ich freue mich immer wenn ich wieder eine Jahrgangslücke schließen kann.
Die Qualität der einzelnen Münzen sind in meinen Listen vermerkt und schlechte werden nach und nach ausgetauscht wenn ein besseres Exemplar "um die Ecke" kommt.

Allerdings kaufe ich auch eher selten gezielt Münzen sondern lieber Lot´s oder Sammlungen, das macht die Sache für mich spannend.

Liebe Grüße

Münzfuzzi
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