Seite 1 von 1
Krönungstaler Preußen 1861
Verfasst: So 18.03.12 20:04
von matahari
Eine kurze Frage in die Runde hier, weil ich sonst leider nicht fündig wurde (Google, WIkipedia etc.):
Wo wurde der Krönungstaler geprägt? Preußens alte Hauptstadt war ja Königsberg, wo er am 18.10.81 gekrönt wurde (selbst...). Wurde der Taler nun dort geprägt oder in Berlin?
Danke für eine sachkundige Antwort!!!
Re: Krönungstaler Preußen 1861
Verfasst: So 18.03.12 20:35
von Chippi
Geprägt in Berlin.
Gruß Chippi
Re: Krönungstaler Preußen 1861
Verfasst: So 18.03.12 20:54
von fareast_de
Du verwechselst die alte Provinz Preußen (Ostpreußen) mit dem Gesamtkönigreich Preußen (Brandenburg - Preußen), bestehend 1861 aus den Provinzen Rheinprovinz, Brandenburg, Pommern, Westpreußen, Ostpreußen etc. Brandenburg und Preußen hatten zunächst nichts miteinander zu tun und wurden erst durch Erbschaft staatsrechtlich Anfang des 17. Jdts. miteinander vereinigt.
Alle preußischen Prägungen mit dem Münzbuchstaben "A" stammen aus Berlin, die Münzstätte in Königsberg mit dem Prägebuchstaben "E" wurde bereits Ende des 18. Jdts. geschlossen.
Re: Krönungstaler Preußen 1861
Verfasst: Mo 19.03.12 19:09
von matahari
Vielen Dank für die Antworten. Die geschichtlichen Hintergünde sind mir bekannt, ich hatte nur den Verdacht, daß Willi bei seiner Krönung (nicht mehr König "in" Preußen sondern seit 1806 "von" Preußen) vielleicht eine Reminiszenz an die namensgebende Provinz im Sinn gehabt haben könnte, zumal "mein" Königsberg Krönungsstadt war, das erste Mal seit Jahrzehnten davor - also zu Ehren des echten und eigentlichen Preußen, insofern sagte ich Hauptstadt (war sie ja bis 1701). Einen Prägebuchstaben habe ich nicht gefunden, jetzt geh ich aber mit der Riesenlupe los...

(Meine AUgen sind vor ein paar MOnaten tatsächlich schlagartig schlechter geworden, vielleicht ne neue Brille...

)
Re: Krönungstaler Preußen 1861
Verfasst: Mo 19.03.12 21:05
von fareast_de
Die Krönungsfeierlichkeiten fanden in der Tat am 18. Oktober 1861 in Königsberg statt. Möglicherweise hatte Wilhelm I. eine Aversion gegen Berlin, wo er aufgrund seiner Handlungen in 1848/ 49 zumindest bei Teilen der Bevölkerung als "Kartätschenprinz" verschrieen war. Zu diesem Anlaß erschienen neben der "Denkmünze" eine ganze Reihe von Medaillen sowohl offizieller als auch privater Natur. Das Mzz. "A" beim Krönungstaler findet man mittig unter dem Hermelin. Der Taler gilt bis heute als häufigste Schwalbachmünze überhaupt. Bei einer Auflage von 1 Mio. wurden zahlreiche Stücke zurückgelegt oder zu patriotischem Schmuck verarbeitet.