Münzen Kurköln, Jülich-Berg, Kurtrier, Köln bis 1794/1806

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Gansguoter
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Münzen Kurköln, Jülich-Berg, Kurtrier, Köln bis 1794/1806

Beitrag von Gansguoter » Di 09.04.13 08:02

Guten Tag,

aus historischem Interesse sammele ich Münzen von Kurköln und anderen rhein. Territorien bis 1794 /1806. In einigen Thread hier und andernorts lese ich viel über Fälschungen alter Münzen. In diesem Zusammenhang meine Frage, in welchem Maße ich bei Münzen solcher Territorien vor 1806, insbesondere bei Scheidemünzen und kleineren Stückelungen, mit Fälschungen rechnen muss oder nicht.

Ich würde ja unterstellen, dass der moderne Fälscher eher Taler- und Guldenmünzen fälscht, eher Deutsches Reich und Preußen in der Erwartung, hier mehr INteressenten zu finden, die er reinlegen kann, und um bessere Preise zu erzielen. Ein 1/4-Stüber-Stück, das dann für 8 Euro verkauft wird, lohnt vielleicht den Aufwand weniger als eine Münze, die für 80 über den Tisch geht.
Von daher würde ich unterstellen, hier mir weniger Fälschungen rechnen zu müssen. Oder bin ich naiv?

Als Anfänger fürchte ich natürlich, besonders anfällig zu sein Fälschungen, auch wenn ich mich einlese bzw. eingelesen habe.

Danke für Hinweise.

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Numis-Student
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Re: Münzen Kurköln, Jülich-Berg, Kurtrier, Köln bis 1794/180

Beitrag von Numis-Student » Di 09.04.13 10:25

Hallo,
hier nur kurz:

Die häufigen Kleinmünzen werden eigentlich nicht gefälscht. Was dir eventuell mal unterkommen könnte, wäre eine zeitgenössische Fälschung (ZF), also eine historische Fälschung für den damaligen Geldverkehr.
Und solche Sachen sind eigentlich sehr spannend ;)

MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Ruford
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Re: Münzen Kurköln, Jülich-Berg, Kurtrier, Köln bis 1794/180

Beitrag von Ruford » Di 09.04.13 10:59

Das ist eine interessante Frage - ich sammle zwar nicht das Gebiet, sondern Lübecker Münzen des 17 Jh. aber das Problem bleibt das gleiche. Ich habe mir auch schon die Frage gestellt, ob es sich für jemanden lohnen könnte, kleine Nominale zu fälschen - aus meinem Gebiet erzielen diese Preise zwischen 20 und 90 € - also vielleicht schon etwas lohnender. Bisher sind aber Fälschungen zumeist aus der Zeit 17XX+ bekannt und dann auch Taler, insbesondere Geschichts-Taler und Doppeltaler. Besonders in der Bucht werden diese massenweise aus China vertrieben. Für Köln traf es dort auf den Taler von 1705 zur Huldigung von Josef I. Dav. 2183 (hier ein echter Taler von Künker) zu.
Falls Dir etwas über gefälschte kleine Nominale bekannt wird - egal aus welcher Region, würde ich mich über eine Information freuen :)

beste Grüße

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Tube
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Re: Münzen Kurköln, Jülich-Berg, Kurtrier, Köln bis 1794/180

Beitrag von Tube » Di 09.04.13 11:23

Hallo Gansguter

Genau das ist auch mein Hauptgebiet, sammle aber alles von der Antike bis 1806.

Hast Du schon gesehen?

http://www.numismatikforum.de/viewtopic.php?f=7&t=46034

Fälschungen sind eigentlich bis auf einige Galvanos recht selten, bis auf:

Die Vierlinge waren schon mal beschädigte Hälblinge die befeilt wurden, da Vierlinge und Hälblinge oft mit den gleichen Stempeln geprägt wurden.

Und von der Stadt Köln zum einen die Stadtansichtstaler von 1705 besonders der ohne Jahr, kommen sogar in Auktionen unentdeckt unter. Und die Paul Joseph´sche Fälschungen. Dieser nette Herr war von der Stadt Köln beauftragt die Stempeln zu katalogisieren dabei hat er jede Menge Gold-Dukaten und Goldabschläge gepresst, nicht geschlagen.

Ansonsten ist mir nichts bekannt.

Gruß
Tube

Meisenkaiser
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Re: Münzen Kurköln, Jülich-Berg, Kurtrier, Köln bis 1794/180

Beitrag von Meisenkaiser » Di 09.04.13 14:14

Hallo,
das fällt auch in mein Sammelgebiet aber unabhängig davon achte ich auf vertrauenswürdige, seriöse Händler.

Was mich allerdings seit ein paar Wochen beschäftigt ist die Frage ob diese neuartigen "3D-Drucker", die wohl auch
gebrauchsfähige Gegenstände anfertigen können, demnächst den Markt mit Fälschungen überschwemmen.
Hasse ma 'n Thaler?

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Re: Münzen Kurköln, Jülich-Berg, Kurtrier, Köln bis 1794/180

Beitrag von platinrubel » Di 09.04.13 15:31

da ich als ex-kölner natürlich auch kölner münzen sammel, (im moment liegt das gebiet aber), habe ich mich auch schon mit den fälschungen beschäftigt.
so besitze ich auch ein paar 4 oder 5 zeitgenössische viertel-stüber und achtheller fälschungen. diese fallen hauptsächlich durch das unregelmässige, ja stümperhafte münzbild auf. muss ich mal raussuchen wenn ich zeithabe und werde sie dann einstellen.

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klunch
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Re: Münzen Kurköln, Jülich-Berg, Kurtrier, Köln bis 1794/180

Beitrag von klunch » Di 09.04.13 16:46

Wegen der Überschwemmung mit aus 3D-Druckern hergestellten Münzen habe ich mir vorerst keine Sorge - das dauert noch sehr lange, bis diese so gut werden, daß es uns Sammler ernsthaft Grund zur Sorge bereiten sollte.

Bis dahin sind die bulgarischen und asiatischen Fälscher wahrscheinlich handwerklich auch besser geworden, so daß von diesen die größere Gefahr für den unbedarften Sammler ausgeht.

Die guten Fälschungen(sofern es sie gibt) werden nicht erkannt und liegen sowohl bei uns, als auch bei anderen Sammlern auf dem Tablett und man erfreut sich an Ihnen wie am Original, man weiß es ja nicht besser.

Die schlechten Fälschungen sind zum Glück noch (zumeist) leicht erkennbar. Da es dazwischen kaum Ware gibt, muß man davon ausgehen, daß es auch kaum gute Fälschungen gibt, denn sonst würde es Zwischenstücke geben, also Fälschungen, die schon sehr nahe ans Original herankommen. Zumindest ist das mein Empfinden im Bereich der Antike.

Gruß klunch
Lernen, lernen und nochmals lernen.

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