Münzen der Grafschaft Mansfeld

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Invictus
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Münzen der Grafschaft Mansfeld

Beitrag von Invictus » Mo 14.10.13 09:59

Ich glaube, es existiert noch kein thread zu Mansfeld. Obwohl die Vielzahl der gräflichen Prägungen so etwas eigentlich erfordert :wink:
Ich mach mal den Anfang mit einem Groschen:

1/24 Reichstaler
Linie HINTERORT
Prägestätte: Eisleben
Prägejahr 1625
Münzmeister: Anton Koburger d.J. (nach Schlickeysen), von 1616 bis 1630 abwechselnd in Eisleben und Halle tätig

viergeteiltes Wappen (Schraplau/Mansfeld), darüber Grafenkrone, Mzmstr.-Monogramm A - K
FRIDERICUS CHRISTOPHERUS ET DAVID COMES ET DOMINI

Reichsapfel, darin Wertzahl 24, darüber Jahreszahl 16 - 25
IN MANSFELD NOBILIS DOMINI IN HELDRUNGEN SEEBURG ET SCHRAPLAU
Hinterort 1625 a.JPG
Hinterort 1625 r.JPG
In der Münzlegende wurde Friedrich Christoph (gestorben 1631) als Ältester zuerst genannt, danach sein 9 Jahre jüngerer Vetter David (gestorben 1628), der seit 1593 als Domherr zu Straßburg fungierte.

Eine kurze Anmerkung zur Münzstätte Eisleben:
Am 10. Mai 1498 brannte die komplette Altstadt von Eisleben nieder. Eines der ersten Neubauten war das Stadtschloss der Grafen vom Hinterort im spätgotischen Stil (2.): Baubeginn 1500. Es folgten die gräfliche Kanzlei (3.), das Bergamtshaus (4.), das Kaufhaus mit der Ratswaage (6.) sowie das Gewerkenhaus (8.). Die gräfliche Münzprägestätte (9.) in der Münzgasse (B) wurde an der gleichen Stelle wiedererrichtet und westlich davon das gräfliche Gieß- und Büchsenhaus (10.) in der Nähe des Topfmarkts (XII.). Der Neubau des Rathauses (5.) am Markt (A.) begann hingegen erst 1508 (Fertigstellung des Erdgeschosses 1515, Vollendung des Gebäudes 1531 mit der Kupferdacheindeckung).
Quelle: K. Lindner, Lutherstadt Eisleben, Bd. 1
Am 18. Aug. 1601 verwüstete das schlimmste Großfeuer in der Geschichte Eislebens abermals weite Stadtteile. Die Münze scheint aber nur wenig (oder gar nicht?) in Mitleidenschaft gezogen worden zu sein, da man 1602 Taler zu Eisleben geprägt hat.
Münze Eisleben.JPG
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Re: Münzen der Grafschaft Mansfeld

Beitrag von comes52 » Do 17.10.13 20:28

Hallo Invictus,

diesen Groschen aus dem Jahre 1625 der HO-Linie gibt es mit 24 Stempelvarianten unter Tornau 1368. Dazu kommen mindesten drei weitere Varianten die ich kenne, aber seinerzeit Tornau nicht kannte. So kommen diese Groschen auch von mit ..16-Z5.. oder anderen Punktvarianten zwischen den Buchstaben der VS.
Das Problem halt sind die Erhaltungen eben. Leider bekommt man höchst selten Stücke in vz oder Stgl.
Die Groschen waren ja gängig und für die kleinen Leute gemacht , insofern eben stark im Umlauf.

Gruß comes52

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Re: Münzen der Grafschaft Mansfeld

Beitrag von comes52 » Do 17.10.13 20:31

PS : ist das übrigens das alte gekrönte Mansfelder Wappen ( Querfurt-Mansfelder Wappen ) 1. und 4. Querfurt, 2. und 3. Mansfeld.

Gruß comes52

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Invictus
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Re: Münzen der Grafschaft Mansfeld

Beitrag von Invictus » Fr 18.10.13 09:22

Hallo comes52,

besten Dank für deine Anmerkungen!

Gruß
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Re: Münzen der Grafschaft Mansfeld

Beitrag von Neffets » Di 10.11.15 20:30

Hallo gomes52,
Lasse an dieser Stelle Grüße da - war einmal mit meinem Vater bei Dir. HG S.H.

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Re: Münzen der Grafschaft Mansfeld

Beitrag von Neffets » Fr 26.02.16 08:52

Ich möchte an dieser Stelle auf eine ältere Medaille des Spruchtalers 1609 des David von Mansfeld aufmerksam machen der sehr häufig u.a. auch von Münzhändler u.a. auch als echter Taler 1609 angeboten wird. Es handelt sich aber um eine weitere Schmuckanfertigung aus Silber von Lauer,die im Gegensatz zu seiner ersten Medaille nicht gekennzeichnet ist und wegen seiner Detailtreue ein hohes Verwechslungspotenzial zum Original bietet. Mir lagen etliche Vergleichsstücke vor und zwei Stücke befinden sich in meiner Sammlung. Die Abbildung zeigt die Medaille im Neustand ohne Abnutzung oder entfernten Henkel. Das Gewicht ist neu nur 22g (trifft auf alle Stücke zu) anstatt Talergewicht. Die meisten Stücke waren im selben Rhythmus (90 Grad) "verprägt", aber nicht immer in die selbe Richtung, wie ich neulich an einem Stück feststellen mußte. Alle Stücke hatten die gleichen flachen Stellen und in der Umschrift stets "DAVD" anstatt"DAVID". Durch entfernten Henkel und Abnutzung sahen die Stücke dann täuschend echt aus. Ein Vergleichsstück befand sich z.B. auch in der Postmeistersammlung so das die Herstellung durchaus vor 1900 einzuordnen ist. Das letzte Stück dieser Art wurde erst vor einigen Tagen über Ebay von einen geprüften Münzhändler als echt angeboten und wechselte für etwa 80,-€ den Besitzer.
David 1909 Henkel.jpg

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