Besprechung einer Verkaufsliste

Deutschland vor 1871
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stampsdealer
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Besprechung einer Verkaufsliste

Beitrag von stampsdealer » Sa 25.04.15 11:13

Ich habe heute u.a. die Lagerliste 79, Mai / Juni 2015 von Herrn Manfred Olding erhalten. Ich studiere diese gerade mit Freude und werde daher kommende Woche an dieser Stelle eine Besprechung nachreichen.

Gruß Jürgen
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fareast_de
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Re: Besprechung einer Verkaufsliste

Beitrag von fareast_de » Sa 25.04.15 18:02

Na ja, auch der gute Manfred tummelt sich schon seit Jahren im Internet. Darüber hinaus gibt es eine ältere, mehr oder weniger gut betuchte Sammlergeneration, die diesen Zugang nicht hat oder ihn altersbedingt nicht mehr will.
Für diese Sammler ist, denke ich mal, dieser "konventionelle" Weg in erster Linie gedacht.

stampsdealer
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Re: Besprechung einer Verkaufsliste

Beitrag von stampsdealer » Sa 25.04.15 20:37

Hallo fareast_de,

den Text habe ich offline in Word vorgeschrieben, eine gedankliche Überleitung zu Deinem Text ist nicht gegeben. Eine mehrgleisige Herangehensweise in dieser Zeit ist wohl wirklich erforderlich.

Gruß

Jürgen


Manfred Olding, Lagerliste 79, Mai / Juni 2015

Printlisten stehen heutzutage in unmittelbarer Konkurrenz zum Internet.

Also müssen die gedruckten Angebotslisten, um überhaupt konkurrenzfähig zu sein, entsprechend hohe Ansprüche erfüllen, z. Bsp. wie diese bzw. die der Hanseatischen Münzhandlung in Bremen.

Interessantes Material, die fachliche Qualität der Beschreibungen, insbesondere solide Erhaltungseinstufungen, sowie angemessene Preisansätze gehören dazu.

Man bemerkt, ob in einen Angebot, was sehr wichtig ist, auch marktfrisches Material enthalten ist, oder ob nur zusammengetragenes, im Handel eingekauftes Matrial präsentiert wird.

Also manches was in den Siebziger- und Achtzigerjahren noch gereicht hätte (z. Bsp. null Abb., statt Abb. und kompetenter Beschreibungen möglichst viele fettgedruckte R, RR, RRR), würde heutzutage glatt durchfallen.

So wie ich auch mein eigenes Schaffen in der Rückblende jetzt durchaus selbstkritisch betrachte:

Was ich in der ersten Hälfte der Achtzigerjahre einschließlich eines Auktionskataloges (Mein damaliger Chef hatte möglicherweise noch weniger Ahnung von Münzen als ich, und ich stand zuvor auf dem Flohmarkt.) als Mitarbeiter an Angebotsbeschreibungen erstellt hatte, wäre jetzt ganz eindeutig zu bescheiden.

Jetzt wende ich mich wieder der Verkaufsliste von Manfred Olding zu.

Das wichtigste Kriterium, ob ich einen Lieferanten überhaupt haben möchte, sind für mich mittlerweile die Erhaltungsgradmaßstäbe, welche leider viele Firmen geschäftspolitisch sehr unklug handhaben, allso keineswegs vom Ende her gedacht.

Ich spreche diesen Punkt zuerst an, weil manche Leute und Billigheimer (vulgo Rotzkunden) so etwas in diesem Leben wirklich niemals lernen werden, der nominelle Preis immer das Wichtigste im Leben bleiben wird.

Jetzt schaue ich mir Nr. 1402, Österreich, Taler 1866 B, Preisansatz in Olding-Vorzüglich, ich wiederhole Olding-Vorzüglich, 185 Euro.

Jetzt habe ich aber in Gedanken schon die Münze zwecks Kapselung/Grading an PCGS bzw. NGC geschickt.

Ich werde mir wieder die Liste in die Hand nehmen und den Beitrag zu einem späteren Zeitpunkt fortsetzen.

Nur ein Stück: Wer hat bei einem Brakteakten von Augsburg (Nr. 308), Hartmann von Dillingen in fv für 85 Euro etwas zu meckern?

Wer da meckert, kann Originale und Fakes aus der Bucht überhaupt nicht unterscheiden.

stampsdealer
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Re: Besprechung einer Verkaufsliste

Beitrag von stampsdealer » So 26.04.15 08:18

Jetzt blättere ich gerade wieder die Liste durch. Ich sehe auf der letzten Seite Schultheiss-Rechenberg Thaler-Cabinett (Nr. 1651) für 275 Euro, Denar Augustus , RIC. 207 (Nr.1634) für 125 Euro, Denar Elagal, RIC 78, gutes Portrait, gute Zentrierung, für 65 Euronen. Bayern 5 Mark 1875 und 1876 in Olding-Sehr schön (hier stimmen Krone und Vierpaßteilung), jeweils für 65 Euro (Nr. 1479, 1480), wobei der bessere der beiden Jahrgänge, nämlich 1875, noch besser als das andere Stück erscheint, also sehr schön + auch eine durchaus seröse Einstufung gewesen wäre. Wie bei der Liste Rechenpfennige und Jetons bereits schon erwähnt, kommt auch der Motivsammler auf seine Kosten. Der Schiffesammler möge sich daher Nr. 1453, Niederländisch-Indien, Gulden 1802, Preisansatz 135 Euro, anschauen. Ein attraktives, nicht sauber gemachtes Stück. Bei Herrn Olding wird eben nicht jeder angelaufenen Münze eine Traumpatina angedichtet. Es geht mir bei manchen Anbietern, bei jeder dritten Münze die Erhaltungsgradangabe mit Hinweis auf eine angebliche Patina zu ergänzen, mittlerweile mächtig auf die Nerven, ich wiederhole mächtig auf die Nerven. Bei Dänemark wird unter Nr. 1436 noch unslabbed (Was käme dabei certified heraus?) 4 Skilling 1807 MF, Altona, vorzüglich, für 75 EUR angeboten. Im Habsburger Bereich ist ein Kreuzer von Dietrichstein, 1649 in Graz geprägt, (Nr.1417) in ss+ für EUR 325,00 zu erwähnen, Salzburg 1/6 Talerklippe 1658, Ränder bearbeitet, für 95 Euro, auch das sonstige Angebot zu Salzburg überzeugt auch preislich.Württemberg-Mömpelgard, 12 Kreuzer 1622 (Nr.1369) für 225,00. Unslabbed, ungekapselt, fast Stempelglanz, Nr. 1279, Dänemark, 16 Reichsbankschilling 1831 IFF Altona für 185,00.Stadt Minden unter schwedischer Besetzung. Cu 4 Groschen 1634 (Nr. 1007) für 875,00. Möglicherweise Fortsetzung.

Abgescannt habe ich die Seite mit der Mindener Münze. Wer die Mindener Münze sich genauer anschauen möchte, sollte einfach downloaden und die Datei in Paint wieder vergrößern.
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