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Preussen, Talerprobe 1815 Ringprägung
Verfasst: Do 05.11.15 12:10
von Chirurg
Liebe Forumsmitglieder,
ich habe in meiner Sammlung eine Preussische Talerprobe von 1815 in Ringprägung aus Kupfer/Bronze.
Die Randinschrift lautet "GOTT + MIT + UNS".
Es sind geringe Reste einer Versilberung (?) zu erkennen.
Was ist über die Prägezahl dieser Proben bekannt ?
Könnte es sich auch um eine Fälschung handeln ? Die Größe entspricht den späteren Talerprägungen ab 1816.
Gibt es Auktionsergebnisse dieser Probe, die den ungefähren Wert wiederspiegeln ?
Liebe Grüße
Re: Preussen, Talerprobe 1815 Ringprägung
Verfasst: Sa 07.11.15 09:37
von vallis liliorum
Hallo Chirurg,
was versteht man unter Ringprägung?
Gruß
Re: Preussen, Talerprobe 1815 Ringprägung
Verfasst: Sa 07.11.15 21:31
von stampsdealer
Ein Freund hat mir in einer Email geschrieben:
"- Preussen, Probe zum Taler 1815 als erste RINGPRÄGUNG eines preussischen Talers.
Das Stück scheint sehr selten zu sein. Stutzmann führt es als No. 966 Var. i): 6 Varianten + Probe Randschrift "Gott mit uns".
Referenz: siehe Schulman 4/ 1928 (EX SAMMLUNG FERRARI).
Bei Verkaufsabsicht würde ich das Stück einmal der Fa. Künker vorlegen. Ein vierstelliges Sümmchen könnte da schon drin sein."
Re: Preussen, Talerprobe 1815 Ringprägung
Verfasst: Sa 07.11.15 22:22
von olricus
Hallo Chirurg,
das Stück wirft schon einige Fragen auf, eine abgeriebene Versilberung weist in der Regel auf
eine Fälschung hin, aber wer soll eine Probe gefälscht haben, ich schließe das aus.
Im neuen Katalog von Olding werden viele zeitgenössische Proben aufgelistet, der Taler 1815 A
unter Nr. 103P, jedoch ohne Angabe des Materials. Wie Olding schreibt, sind die Proben aus der
Sammlung der Königlichen Münze zum großen Teil 1945 als Kriegsbeute nach Rußland
tranportiert worden, also ein Vergleich nicht mehr möglich ist !
Hier noch ein Literaturhinweis, der vielleicht weiterhilft:
Bannike, Elke: Die Probeprägungen des Königreichs Preußen unter Friedrich Wilhelm III. in:
"Beiträge zur Brandenburgisch/Preußischen Numismatik. Numismatisches Heft 5, Berlin 1998.
Es ist auch bekannt, dass mit den alten Stempeln der Proben später Abschläge in unedlen
Metallen für Museen usw. erfolgten, vielleicht wurden diese auch versilbert ?
Gruß von olricus
Re: Preussen, Talerprobe 1815 Ringprägung
Verfasst: So 15.11.15 04:03
von tranquillo
Einfach mal Herrn Olding kontaktieren
Re: Preussen, Talerprobe 1815 Ringprägung
Verfasst: So 15.11.15 20:32
von Chirurg
Liebe Münzfreunde,
vielen Dank für die interessanten Beiträge - dass es sich um ein so seltenes Stück handeln könnte, war mir nicht bewusst...
Aufgrund der vielen Ungereimtheiten ist es aber vermutlich doch eine Art Fälschung.
Bei den "versilberten" Stellen der Münze könnte es sich aber auch um Abrieb von einem anderen Metall handeln, da es sich eher auf den erhabenen Stellen der Münzreliefs befindet.
Ich werde mal versuchen Herrn Olding zu kontaktieren.
Liebe Grüße,
Chirurg