Numismatikforum

Hallo,


ich habe seit längerem dieses Exemplar eines Groschens aus Halberstadt hier zu Hause liegen.
Leider war es mir bisher - auch mit Hilfe - nicht möglich ein Vergleichsexemplar zu finden.

Es existiert ein einziges Fotos (Scan) dieses Groschen auf einer Seite im Internet.
Hier wird dieser Groschen als Gemeinschaftsprägung von Stift und Stadt Halberstadt aufgeführt
und wurde nur 1622

Quelle: https://www.coingallery.de/stadt/h/halb ... tornau.htm


Größe und Gewicht habe ich gerade nicht zur Hand, passen aber definitiv zu dem nominal.

VS: S:STEPHA PROTOMAR

RS: MONE NOV HALBERS



Für mich wären Häufigkeit und Wert interessant (sofern heraus zu finden). Er passt leider nicht in meine Sammlung.


Viele Grüße und vielen Dank schon im voraus!

Im Katalog Bresser/Brämer/Bürger ist der Groschen Typ B 1622 unter der Nummer 55.03 katalogisiert. Als Abbildung im Katalog scheint es sich um den Scan zu handeln, den du verlinkt hast. Was dafür spricht, das das Stück wirklich eher selten ist. Im Katalog steht 7 Varianten.
Zur Häufigkeit und dem Wert kann ich leider nicht weiterhelfen.

Aber du hast mir bezüglich der Gesamtheit weiter geholfen.
Was rätst du mir jetzt?

Tja, schwierig. Möchtest du das Stück abgeben? Die Schwierigkeit ist da dann einen ehrlichen Preis zu finden. Selten heißt ja nicht unbedingt Wertvoll. Wogegen Wertvoll nicht unbedingt selten heißt. Ich habe leider keinerlei vorstellung was man da ansetzen kann. Ich sammele zwar Halberstadt, aber eher Taler.

Hallo,

zugegeben ist Halberstadt nicht mein Fachgebiet aber wenn ich lese "7 Varianten" und ich hierbei
von Stempelvarianten ausgehe dann würde ich das Stück nicht als selten einschätzen.
Auktionsvorkommen zu durchsuchen bringt auch nichts weil diese Kleinmünzen dort eh nur im Lot gehen.

Eine sachliche Einschätzung kann also nur der auf "Halberstadt" spezialisierte Sammler geben der über die
Jahre eigene Listen hinsichtlich Vorkommen im Handel angelegt hat.

Und ansonsten handelt es sich halt um eine Kleinmünze, Erhaltung s-ss. Für ein vergleichbares Stück
meines eignene "spezial Gebiets" würde ich 40€ als Verhandlungsbasis ansetzen.

Mit freundlichen Grüßen

Hallo friedberg,

vielen Dank für deine Einschätzung.
Im Grunde gebe ich dir natürlich Recht.

Allerdings habe ich heute 2 Antworten von einem Münzhändler und einem Auktionshaus bekommen,
die zumindest bei sich noch kein vergleichbares Stück hatten. 2 weitere Anfrage stehen noch aus.

Mir geht es noch nicht einmal um den Wert, denn wenn das Stück wirklich sehr selten sein sollte,
würde ich es vielleicht behalten. Das Geld ersetzt manchmal einfach den "Wert" an sich nicht.

Hallo Chevaulier,

das Problem bei derartigen Kleinmünzen ist halt das die Suche in Auktionsarchiven wenige
Ergebnisse bringen. Derartige Stücke laufen einfach "unter dem Radar".
Wenn solche Stücke dort vorkommen dann in außergewöhnlichen Erhaltungen.

Auf die schnelle finde ich 1/24 Taler Halberstadt 1622:
WAG 120 Los 961 (BBB 55.04), ss-vz, 13.06.21, 150€ / unverkauft
WAG 117 Los 829 (BBB 55.01), ss, 14.03.21, 50€ / 50€
WAG 117 Lot 833 (2 Stück in 7 Stück Lot), ss, 14.03.21, 175€ / 210€

Mein "Ansatz" besteht in der Angabe der Varianten in der Fachliteratur. Fusselbär schreibt ja
Zitat: "Im Katalog steht 7 Varianten".
Wenn ich davon ausgehe das es sich um Stempelvarianten handelt, die die Verfasser der Literatur
für diesen Typ erfasst haben, kann ich davon ausgehen das das Volumen der Prägung umfangreich war.
Die Fachliteratur ist aus 2001, wenn da noch 7 Varianten in Sammlungen / Beständen feststellbar waren
dann würde ich den Typ 1/24 Taler Halberstadt 1622 nicht als selten ansehen.

Ich selbst konzentriere mich seit Jahren auf ein winziges Fachgebiet (Burg Friedberg)
und hinsichtlich der Seltenheit / Häufigkeit der dortigen Kleinmünzen verhält es sich
aus meiner Erfahrung wie oben beschrieben.
Viele Stempelvarianten - Massenware
Wenige bis keine Stempelvarianten - selten bis sehr selten

Für eine qualifizierte Aussage zur Seltenheit des Stückes ist meiner Meinung nach die Kontaktaufnahme
zu einem Sammler erforderlich der sich auf "Halberstadt" konzentriert hat und die Kleinmünzen dort
mit auf dem Radar hat. Der Halberstadt nächste Münzverein wäre in Magdeburg:
http://magdeburger-muenzverein.de/
Vielleicht ist dort ein "Halberstädter" Mitglied ? Oder halt Kontaktaufnahme zu den Verfassern
der Fachliteratur selbst ?

Mit freundlichen Grüßen

Hallo friedberg,

vielen Dank das du dir die Zeit genommen hast, um diese ausführlichen Antworten zu verfassen.

Durch deine Beispiele hast du mir auch gleich im Prinzip eine super Vorlage gegeben.
Das erste Stück oben passt sehr gut. Das es keinen Zuschlag erhalten hat, hat zwar erst einmal nicht viel
zu sagen. Jedoch sieht man so, das es diese Stücke durchaus auf dem Markt gibt und das wie auch von Fusselbär
bereits erwähnt in mehreren Varianten.

Deine Vorschläge im letzten Absatz werde ich mal im Hinterkopf behalten und bei Gelegenheit in Angriff nehmen.

Vielen Dank an euch!!!