24 Mariengroschen 1703 - Fälschung? zeitgenössisch?
Verfasst: Mo 16.05.22 14:19
Hallo!
Heute habe ich mal wieder eine richtige Expertenfrage.
Letztens habe ich mir ein 24 Mariengroschenstück von 1703 aus Braunschweig Wolfenbüttel gekauft.
Ich habe das Doppelte von dem bezahlt was ich sonst für so ein Stück ausgeben würde aber ich wollte es unbedingt haben da die Vorderseitendarstellung des Wilden Mannes so seit 1697 eigentlich gar nicht mehr verwendet wird bei der die Umschrift komplett umlaufend ist. Das hat es für mich extra spannend gemacht, vorallem weil ich der Stempel wohl nicht schon älter ist (also schonmal verwendet) sondern ich den bisher nur bei dem Stück hier finden konnte. Da gibt es aber unzählige Varianten und ich kann nicht versprechen das das nicht doch ein alter Stempel ist.
Hier die Originalbilder des Verkäufers (Künker am Dom) die mir damals schon ungewöhnlich gelblich vorkamen aber ich es einfach auf eine ungewöhnliche Silberpatinierung geschoben habe.
Jetzt in der Hand erscheint es aber tatsächlich so, dass der Kern aus AE gefertigt ist und nur versilbert wurde. Deshalb sind auch vorallem die erhebenen Stellen "bronzefarben".
Zwischen den Beinen des Wilden Mannes habe ich auch verdächtige Strukturen entdeckt bei denen ich nicht sagen kann ob es vielleicht sogar Gußblasen sind oder nur ein verrosteter Stempel.
Zeitgenössische Fälschungen aus dieser Zeit gibt es zu Hauf, auch 24 MG Stücke. Jedoch waren alle die ich gesehen habe von sehr schlechtem Stempelschnitt oder direkt miserable Güße.
Diese Münze hier halte ich vom Stempelschnitt aber gar nicht verdächtig. Im Gegenteil, sogar sehr gut gelungen.
Was mich zumindest am stärksten auf eine Fälschung schließen lässt ist das zu geringe Gewicht 11,86 g (und 38mm).
Alle anderen Stücke die ich habe nach 1690 (Prägung nach Leipziger Fuß) wiegen mindestens 12,60g und im Durchschnitt 12,90g.
Mit der Münze kann man auf Papier auch gar keine Striche erzeugen wie bei einer richtigen Silbermünze. Mein Vergleichsstück ist hier immer ein moderner Maria Theresientaler.
Von daher meine Fragen:
Fälschung oder echt?
Wenn Falsch: Zeitgenössisch?
Wenn nicht zeitgenössisch: Wie jung?
Bonusfrage: Hat jemand diesen Vorderseitenstempel schonmal bei einer anderen Münze gesehen?
Ich bin für jede Meinung dankbar!
Beste Grüße,
Erdnussbier
Heute habe ich mal wieder eine richtige Expertenfrage.
Letztens habe ich mir ein 24 Mariengroschenstück von 1703 aus Braunschweig Wolfenbüttel gekauft.
Ich habe das Doppelte von dem bezahlt was ich sonst für so ein Stück ausgeben würde aber ich wollte es unbedingt haben da die Vorderseitendarstellung des Wilden Mannes so seit 1697 eigentlich gar nicht mehr verwendet wird bei der die Umschrift komplett umlaufend ist. Das hat es für mich extra spannend gemacht, vorallem weil ich der Stempel wohl nicht schon älter ist (also schonmal verwendet) sondern ich den bisher nur bei dem Stück hier finden konnte. Da gibt es aber unzählige Varianten und ich kann nicht versprechen das das nicht doch ein alter Stempel ist.
Hier die Originalbilder des Verkäufers (Künker am Dom) die mir damals schon ungewöhnlich gelblich vorkamen aber ich es einfach auf eine ungewöhnliche Silberpatinierung geschoben habe.
Jetzt in der Hand erscheint es aber tatsächlich so, dass der Kern aus AE gefertigt ist und nur versilbert wurde. Deshalb sind auch vorallem die erhebenen Stellen "bronzefarben".
Zwischen den Beinen des Wilden Mannes habe ich auch verdächtige Strukturen entdeckt bei denen ich nicht sagen kann ob es vielleicht sogar Gußblasen sind oder nur ein verrosteter Stempel.
Zeitgenössische Fälschungen aus dieser Zeit gibt es zu Hauf, auch 24 MG Stücke. Jedoch waren alle die ich gesehen habe von sehr schlechtem Stempelschnitt oder direkt miserable Güße.
Diese Münze hier halte ich vom Stempelschnitt aber gar nicht verdächtig. Im Gegenteil, sogar sehr gut gelungen.
Was mich zumindest am stärksten auf eine Fälschung schließen lässt ist das zu geringe Gewicht 11,86 g (und 38mm).
Alle anderen Stücke die ich habe nach 1690 (Prägung nach Leipziger Fuß) wiegen mindestens 12,60g und im Durchschnitt 12,90g.
Mit der Münze kann man auf Papier auch gar keine Striche erzeugen wie bei einer richtigen Silbermünze. Mein Vergleichsstück ist hier immer ein moderner Maria Theresientaler.
Von daher meine Fragen:
Fälschung oder echt?
Wenn Falsch: Zeitgenössisch?
Wenn nicht zeitgenössisch: Wie jung?
Bonusfrage: Hat jemand diesen Vorderseitenstempel schonmal bei einer anderen Münze gesehen?
Ich bin für jede Meinung dankbar!
Beste Grüße,
Erdnussbier