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Kupferabschlag? 32 Schilling 1809 Hamburg
Verfasst: Mi 16.11.22 18:01
von Eric_der_Sammler
Moin alle zusammen
Ich habe diese Münze gekauft weil ich mehr darüber erfahren wollte. Normalerweise wurde sie ja in Silber geprägt. Diese scheint aber aus Kupfer zu sein. Ich kannte bisher nur Abschläge in Silber oder Gold.
Könnte es eine Probeprägung oder eventuell doch eine Fälschung (zeitgenössisch?) sein? Die typischen Justierspuren wie bei der normalen Silberprägung hat sie ja. Dennoch sieht die Münzoberfläche auch irgendwie porös aus...
Ich konnte leider auch überhaupt nichts darüber im Internet finden. Noch nicht mal ein Auktionsergebnis. Im AKS werden jedoch auch Kupferabschläge erwähnt, aber ohne ein Auktionsergebnis oder Prägezahl. Weiß jemand zufällig mehr darüber?
Die Münze hat aber ein geringeres Gewicht und der Rand ist anders (glatt).
Ist Soll
Gewicht 10,44g 14,17g
Durchmesser 3,2cm 3,3cm
Dicke 2mm 2mm
Vor allem versteh ich nicht wie man durch das Nachjustieren des Rohlings fast 4g weg feilt....
Ich hoffe jemand kann hierbei helfen. Bin richtig neugierig auf die Antworten. Danke schon mal vorab.
Re: Kupferabschlag? 32 Schilling 1809 Hamburg
Verfasst: Mi 16.11.22 21:46
von KarlAntonMartini
Bei einer Probe würde man nicht justieren. Ich halte das für eine zeitgenössische Fälschung, die entweder noch nicht versilbert war oder wo die Versilberung sich wieder verflüchtigt hatte. Grüße, KarlAntonMartini
Re: Kupferabschlag? 32 Schilling 1809 Hamburg
Verfasst: Fr 18.11.22 18:48
von Ruford
Hallo Eric,
Also es ja nicht direkt meine Stadt, denn die liegt rund 50 bis 60 km nordöstlich

allerdings sieht man ja doch dadurch einiges aus der Nähe - und einen Kupferabschlag dieser Münze habe ich dabei bisher nicht gesehen.
Das macht aus meiner Sicht auch historisch eigentlich keinen Sinn, da die Münzen von 1809 ja nicht 1809 geschlagen wurden, sondern 1813. Sie wurden dabei aus dem Silber geprägt, welches die Franzosen geraubt / eingezogen (oder wie immer man es nennen möchte) hatten. Hamburg war damals von 1806 bis 1814 unter franz. Herrschaft und Hauptstadt des Départements des Bouches de l’Elbe (Elbmündung).
Unter diesem Gesichtspunkt macht ein offizieller Kupferabschlag keinen echten Sinn. Hast Du die Chance es mal ohne Schaden testen zu lassen, ob es wirklich Kupfer oder Silber ist (XRF zum Beispiel)?
Beste Grüße
Ruford
Re: Kupferabschlag? 32 Schilling 1809 Hamburg
Verfasst: Fr 18.11.22 18:58
von Eric_der_Sammler
Moin
Kupferabschläge von dem Jahrgang werden aber halt im AKS erwähnt.
XRF wohl eher schwierig. Muss ich mal schauen.
Es ist aber ganz sicher Kupfer. Es riecht nach altem Kupfer. Weiß nicht wie ich den Geruch erklären soll. Teils auch nach Grünspann.
Keine Ahnung, um ehrlich zu sein.
Re: Kupferabschlag? 32 Schilling 1809 Hamburg
Verfasst: Fr 18.11.22 19:02
von Eric_der_Sammler
Es könnte aber auch Bronze sein. Bin mir da nicht sooo sicher.
Da wäre eine nähere Untersuchung des Metals dann doch ganz interessant.
Zufälligerweise habe ich die Münze auch aus Frankreich gekauft

muss natürlich überhaupt nichts heißen.
Re: Kupferabschlag? 32 Schilling 1809 Hamburg
Verfasst: Fr 18.11.22 20:43
von arnold_hille
Ich habe hier noch ein Paar ähnliche Fälschungen liegen. 2 x 32 Schilling aus Lübeck, 1 x Gulden aus Mecklenburg, 2 Mark Oldenburg und noch weitere. Die sehen mir aus wie Güsse aus Kuper die versilbert wurden. Allesamt zu leicht. Kann man eigentlich wegschmeißen und vorher noch Bilder fürs Forum machen damit nicht andere auf sowas reinfallen.
Re: Kupferabschlag? 32 Schilling 1809 Hamburg
Verfasst: Fr 18.11.22 21:07
von Eric_der_Sammler
arnold_hille hat geschrieben: ↑Fr 18.11.22 20:43
Ich habe hier noch ein Paar ähnliche Fälschungen liegen. 2 x 32 Schilling aus Lübeck, 1 x Gulden aus Mecklenburg, 2 Mark Oldenburg und noch weitere. Die sehen mir aus wie Güsse aus Kuper die versilbert wurden. Allesamt zu leicht. Kann man eigentlich wegschmeißen und vorher noch Bilder fürs Forum machen damit nicht andere auf sowas reinfallen.
Also sagst du moderne Fälschung?
Re: Kupferabschlag? 32 Schilling 1809 Hamburg
Verfasst: Fr 18.11.22 21:48
von Numis-Student
Nein, wie oben KAM schon sagte, eine zeitgenössische Fälschung, und damit ein echtes Dokument über den Geldumlauf im frühen 19. Jahrhundert. Eindeutig sammelns- und erhaltenswert.
Ich habe zB eine kleine Querschnittssammlung zeitgenössischer Fälschungen vom ca. 4. Jhdt. v. Chr. bis hin zum Euro, insgesamt ein paar hundert Stück.
Schöne Grüße
MR
Re: Kupferabschlag? 32 Schilling 1809 Hamburg
Verfasst: Fr 18.11.22 23:42
von Eric_der_Sammler
Ja, zeitgenössische Fälschungen finde ich auch interessant. Wäre meine Erste in der Sammlung. Ganz oben auf der Liste stehen auch vergoldete Fälschungen aus Platinrohlingen.
Werde sie definitv behalten

Re: Kupferabschlag? 32 Schilling 1809 Hamburg
Verfasst: Sa 19.11.22 14:13
von arnold_hille
Für sowas zahlt jemand freiwillig Geld? Woher stammt denn das Wissen, dass sowas zeitgenössisch entstanden ist?
Re: Kupferabschlag? 32 Schilling 1809 Hamburg
Verfasst: Sa 19.11.22 14:18
von Numis-Student
Nicht viel, aber: ja
In der Regel kann man an Machart, echten oder nachgemachten Gebrauchs- und Alterungsspuren und weiteren Details schon erkennen, ob ein Stück zeitgenössisch für den Geldumlauf oder modern für den Sammlermarkt gefälscht wurde...
Schöne Grüße
MR