Hallo zusammen,
wie ja der ein oder andere von Euch weiß befasse ich mich mit rcht intensiv mit archäologischen Nachforschungen im frühkaiserzeitlichen Bereich (offiziell mit Genehmigung).
Ein knifflige Frage bei geborgenen Münzfunden ist dann immer der Zeitpunkt des Verlustes, um die Fundstelle zeitlich einzuordnen.
Die Münzen sind fast immer stark abgegriffen, so dass der Zeitpunkt des Verlustes nicht mit dem Prägedatum übereinstimmen kann.
Die Frage ist nun, wie schnell bzw. über welchen Zeitraum nutzten sich die Münzen ab? Hierbei nehme ich die Edelmetallmünzen aus, die nicht so intensiv in Umlauf waren.
Gibt es irgenwo eine Untersuchung oder Veröffenlichung, die sich mit dem Thema befasst hat.
Gruß Jörg
Eine knifflige Frage
Moderator: Homer J. Simpson
- Antinoos
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Zu Deiner eigentlichen Frage: Dazu kenne ich leider keine konkreten Untersuchungen.
Man arbeitet bei Fundanalyen nicht ohne Grund zumeist mit der Schlußmünze als t.p.q.
Okay, und wenn die schon stark abgenutzt ist, dann wird's knifflig... Oder bei Streufunden (die Dir wohl vorschweben)...
Für einen "recht intensiv" damit befaßten Menschen stellst Du aber im Rahmen Deiner Frage m.E. ziemlich pauschale und damit gewagte Behauptungen auf (das "darf" nur jemand wie ich als Autodidakt
...).
Okay, Du meinst Frührom, und da sind in der Tat die Silbermünzen oft recht abgenutzt. Das ist aber nach ein paar Jahrzehnten bis 1 Jahrhundert Umlauf schon der Fall (und solange waren Denare des 1. Jh. auf jeden Fall im Umlauf - bis zum Anfang des 3. Jh.).
Auch das mit den Goldmünzen solltest Du bei Frührom nochmal überdenken - da sind die nämlich auch heftigst zirkuliert und dementsprechend abgenutzt. "Über den Daumen gepeilt" - da sie natürlich dennoch weniger zirkuliert sind, aber zugleich schneller verschleißen als Denare - kann man auch hier sagen: Nach ca. 100 Jahren ist eine regelmäßig zirkulierte Römer-Goldmünze meist schon recht "abgelatscht" (Erhaltungrad fss oder so).
Und die sehr stark abgenutzten Bronzen sind meist dadurch zu erklären, daß diese gar nicht unter der Erde waren und/oder bis in die Neuzeit hinein als (Ersatz)Geld gedient haben (z.B. römische Sesterzen in Frankreich im 18./19. Jh. als Sou-Stücke).
Ansonsten hilft hier nur, sich mal komplette Funde anzusehen, die eine definierte Schlußmünze in bestem Zustand haben (da ist der Fund meist nicht allzu viel später unter die Erde gekommen), und dann angucken, wie sehr die früheren Stücke "abgelatscht" sind. Dann kann man das für andere Stücke "über den Daumen gepeilt" interpolieren.
Das sind so Händler-/Sammlererfahrungen; wissenschaftliche Untersuchungen dazu wären aber in der Tat mal angebracht/nötig, stimmt!
-Antinoos
Man arbeitet bei Fundanalyen nicht ohne Grund zumeist mit der Schlußmünze als t.p.q.
Okay, und wenn die schon stark abgenutzt ist, dann wird's knifflig... Oder bei Streufunden (die Dir wohl vorschweben)...

Für einen "recht intensiv" damit befaßten Menschen stellst Du aber im Rahmen Deiner Frage m.E. ziemlich pauschale und damit gewagte Behauptungen auf (das "darf" nur jemand wie ich als Autodidakt

Okay, Du meinst Frührom, und da sind in der Tat die Silbermünzen oft recht abgenutzt. Das ist aber nach ein paar Jahrzehnten bis 1 Jahrhundert Umlauf schon der Fall (und solange waren Denare des 1. Jh. auf jeden Fall im Umlauf - bis zum Anfang des 3. Jh.).
Auch das mit den Goldmünzen solltest Du bei Frührom nochmal überdenken - da sind die nämlich auch heftigst zirkuliert und dementsprechend abgenutzt. "Über den Daumen gepeilt" - da sie natürlich dennoch weniger zirkuliert sind, aber zugleich schneller verschleißen als Denare - kann man auch hier sagen: Nach ca. 100 Jahren ist eine regelmäßig zirkulierte Römer-Goldmünze meist schon recht "abgelatscht" (Erhaltungrad fss oder so).
Und die sehr stark abgenutzten Bronzen sind meist dadurch zu erklären, daß diese gar nicht unter der Erde waren und/oder bis in die Neuzeit hinein als (Ersatz)Geld gedient haben (z.B. römische Sesterzen in Frankreich im 18./19. Jh. als Sou-Stücke).
Ansonsten hilft hier nur, sich mal komplette Funde anzusehen, die eine definierte Schlußmünze in bestem Zustand haben (da ist der Fund meist nicht allzu viel später unter die Erde gekommen), und dann angucken, wie sehr die früheren Stücke "abgelatscht" sind. Dann kann man das für andere Stücke "über den Daumen gepeilt" interpolieren.
Das sind so Händler-/Sammlererfahrungen; wissenschaftliche Untersuchungen dazu wären aber in der Tat mal angebracht/nötig, stimmt!
-Antinoos
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