Hallo Freunde,
da sich im Moment ein paar Beiträge mit Gewichten beschäftigen, möchte ich Euch einen dermaßen untergewichtigen Antoninian des Caracalla vorstellen, bei dem man annehmen könnte, daß er aus Aluminium ist, wenn man nicht wüßte, daß dieses Metall die Römer noch nicht kannten.Er hat einen Durchmesser von 2,3cm und wiegt magere 2,13g. Er ist ein Fundstück und Teil eines kleinen Depots, bei dem die anderen Münzen (alle Severerzeit) normalgewichtig waren. Moderne Fälschung kommt also nicht in Frage, und zu geringer Silberanteil ist bei diesem Fliegengewicht auch keine befriedigende Erklärung, wenn man bedenkt, daß die Antoniniane dieser Zeit um die 5g wogen.
Hat jemand eine vernünftige Erklärung ?
Caracalla Antoninian, Aluminium?
Moderator: Homer J. Simpson
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- Chandragupta
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Lies mal hier: http://www.numismatikforum.de/ftopic31725.html#255766 - da schrieb der liebe Onkel Chandra, woran das liegt:
"Des weiteren kommt hinzu, daß die verwendete Legierung nur noch < 50% Silber enthielt und je nach Lagerung kommt es vor, daß z.T. fast alles Kupfer herauskorrodiert ist, die Münze letztlich dann genau genommen nur noch aus "festem Silberschaum" besteht. (Ich hatte mal als Kuriosum eine zweifellos echte(!) Alexandria-Tetradrachme von Hadrian in der Hand, Rauhgewicht "normal" um 11g, die nur noch ganze 3,x g wog. Ein eigenartiges Gefühl ... man dachte, das Ding fliegt einem von allein aus der Hand ...)"
Seltsames Gefühl, so ein Teil in der Hand, was?! Und sowas ist leider als "Spielmünze" absolut nicht geeignet, da mechanisch keinesfalls belastbar. Ich mag derlei "Gerippe" deshalb nicht und habe mich vor allem gewundert, daß der Händler das besagte Stück überhaupt losgeworden war, sogar innerhalb recht kurzer Zeit. Okay, suuuperscharf geprägt; und da eben nur noch das Silbergerippe übrig war, mit herrlichem Silberglanz, ganz anders als die "üblichen" Alexandria-Tetradrachmen vom Anfang des 2. Jh.u.Z. mit ihrem grauen Billon-Farbton.
"Des weiteren kommt hinzu, daß die verwendete Legierung nur noch < 50% Silber enthielt und je nach Lagerung kommt es vor, daß z.T. fast alles Kupfer herauskorrodiert ist, die Münze letztlich dann genau genommen nur noch aus "festem Silberschaum" besteht. (Ich hatte mal als Kuriosum eine zweifellos echte(!) Alexandria-Tetradrachme von Hadrian in der Hand, Rauhgewicht "normal" um 11g, die nur noch ganze 3,x g wog. Ein eigenartiges Gefühl ... man dachte, das Ding fliegt einem von allein aus der Hand ...)"
Seltsames Gefühl, so ein Teil in der Hand, was?! Und sowas ist leider als "Spielmünze" absolut nicht geeignet, da mechanisch keinesfalls belastbar. Ich mag derlei "Gerippe" deshalb nicht und habe mich vor allem gewundert, daß der Händler das besagte Stück überhaupt losgeworden war, sogar innerhalb recht kurzer Zeit. Okay, suuuperscharf geprägt; und da eben nur noch das Silbergerippe übrig war, mit herrlichem Silberglanz, ganz anders als die "üblichen" Alexandria-Tetradrachmen vom Anfang des 2. Jh.u.Z. mit ihrem grauen Billon-Farbton.
Numismatische Grüße,
Euer Chandra
Euer Chandra
- chinamul
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Ergänzend zu Chandras Bericht über eine "Aluminium-Tetradrachme" hier noch ein Link (Posting von antoninus1 vom 17.01.07, 15:17):
http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... &start=180
Gruß
chinamul
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Gruß
chinamul
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit
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Vielen Dank Chandra und chinamul für Eure Kommentare und Hinweise. Die Sache mit dem herauskorridiertem Kupfer ist ein durchaus überzeugender Standpunkt, da die Münze einen ziemlich ausgefransten Rand hat, den man sogar zum Teil auf dem Foto erkennen kann. Trotzdem ist so ein leichter Antoninian gewöhnungsbedürftig. Man spürt ihn kaum in der Hand, und man hat immer das Gefühl, daß er gleich wegfliegt.
Es ist halt schade um ihn, denn die Erhaltung wäre für eine Fundmünze außergewöhnlich gut, und dazu hat er auch noch eine nicht alltägliche Rückseite.
Es ist halt schade um ihn, denn die Erhaltung wäre für eine Fundmünze außergewöhnlich gut, und dazu hat er auch noch eine nicht alltägliche Rückseite.
Schöne Grüße vom imperator44
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