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von Numis-Student » Fr 04.11.11 11:40
Eure erneute Diskussion zum Thema hat mich dazu bewogen, mal in meiner Stiftablage zu wühlen (Dem Verbannungsort meines einzigen Bronzepestkandidaten) und mir das Stück erneut vorzunehmen.
Kurz zur Münze selber:
Julia Maesa, Denar
IVLIA MAESA AVG / (PVDI) CITIA
RIC 268
subaerat
17,1 mm, 1,91g
Flohmarktkauf am 02.05.2009 (4 Euro)
Das Stück begann bei mir sehr schnell auszublühen. Damals hatte ich dann mal etwas im Internet gestöbert und nach Behandlungsmethoden gesucht, die nicht erst teurere Mittelchen oder Zubehör bedurften. Angeblich sollten diese Salze wasserlöslich sein, so dass ich das Stück erstmal zu Münzsuppe verarbeitete, sprich, eine Viertelstunde kochte. Das Zeug war weg, kam aber schnell wieder... Der nächste Schritt: wie der vorherige, aber danach Trocknung in der Flamme des Gasherdes... Nach wenigen Tagen kamen erneut die Ausblühungen... Also mehrfach das grüne Zeug abgewischt, und dann das Stück mal durchgeglüht, in der Hoffnung, dass damit wenigstens etwas gegen den weiteren Zerfall passiert. Zimperlich ging ich nun nicht gerade damit um, aber es war ja ein billiges Stück, dass ohne Behandlung wohl auch zerfallen würde...
Auch Glühen brachte nichts, also kam das Stück in die Stiftablage, da ich es dennoch nicht ok fand, eine bestimmbare Münze zu entsorgen. Dort blühte es bis gestern langsam vor sich hin.
Gestern nahm ich es dann wieder zur Hand: mechanisches Auskratzen aller "Eiterbeulen" mit einer Stecknadel (hatte nichts anderes zur Hand). Danach waschen, Silberaufhellung mit Zitronensaft+Salz-Methode (wohlwissend, dass Kochsalz Natriumchlorid ist und Chloride für die Ausblühungen zuständig sind...), wieder waschen und sanftes Trocknen in der Gasflamme (aber diesmal nicht bis zur Rotglut).
Im Moment sieht das Stück noch einigermassen ok aus, und noch kein neuer "Münzschimmel"...
Als Anhang noch ein Foto (Zustand gestern abend) und eines von jetzt...
MR
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Dateianhänge
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Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)