Seite 1 von 2

Neues Rätsel

Verfasst: Fr 13.05.05 00:17
von Pscipio
Hallo liebe Gemeinde

Das letzte (Geschichts-)Rätsel von Peter43 ist schon wieder eine Weile her, weshalb ich heute gerne ein neues Ratespielchen präsentieren möchte. Wie üblich geht es um das Erkennen eines Kaisers nur anhand des Porträts, ohne Legende, Gewichts- und Grössenangaben.

- Der erste Kaiser ist unter gewissen Umständen ziemlich einfach zu erkennen. Fehlen diese Umstände, dann wird es wohl schwieriger...

- Nummer zwei ist ein etwas spezielleres Rätsel, weil euch hier die Arbeiter der Prägestätte einen Streich spielen wollten :mrgreen:

Viel Spass!

Pscipio

Verfasst: Fr 13.05.05 01:32
von Peter43
Also bei #1 tippe ich mal auf einen frühen Maximinus I. Thrax, als das verlängerte Kinn noch nicht so bekannt war.

MfG

Verfasst: Fr 13.05.05 06:34
von QVINTVS
# 2 stammt aus tetrarchischer Zeit, wer genau?

Verfasst: Fr 13.05.05 07:12
von fartuloon
Maximinus Thrax kann hinkommen, schon wegen des tipps des normalerweise leicht erkennens :wink: .
Nummer zwei würde ich auf Severus II tippen.

Verfasst: Fr 13.05.05 10:10
von cucci
Für die 2 sage auch ich SEVERUS II
Für die 1 sage ich PHILIPPUS I.ARABS

Wenn man die Legende hat ist es in fast allen Fälle einfacher eine Münze zu erkennen, und darum probiere ich mich nicht zu irritieren zu lassen.. :roll:

Gruss Cucci

Verfasst: Fr 13.05.05 12:16
von Truben
Ich traue mich mal als blutiger Anfänger an die leichtere Aufgabe, also #1.
Ich tippe auf Philip II.
Das Bild vom ihm bei romancoin kommt dem Foto von Pscipio sehr sehr nahe:
http://romancoin.info/imperial_portraits/12caesars.htm
(hier am unteren Bildrand "Current view the 3rd century Emperors" auswählen, 3. Zeile links)
Und auch die hier gezeigte Münze ist sehr ähnlich.
http://www.forumancientcoins.com/catalo ... r=55&pos=0

Edit on Ich merke gerade, daß dieser Link so nicht geht, also dort Philip II auswählen, Seite 1, zweite Bronzemünze von oben) Edit off

Ich hoffe nicht so ganz daneben zu liegen :oops:
Gruß
Truben

Verfasst: Fr 13.05.05 14:45
von chinamul
Bei Nr. 1 tippe ich auf Philippus II. Hätte er keinen Lorbeerkranz getragen, hätte ich aber Herennius Etruscus gesagt.

Gruß

chinamul

Verfasst: Fr 13.05.05 15:20
von curtislclay
Bei Nr. 1 sehe auch ich Philippus II. als Augustus, wahrscheinlich auf einer Tetradrachme aus Antiochia, Prieur 489-95.

Verfasst: Fr 13.05.05 15:26
von Herr Sharif
Bitte mit der Auflösung noch was warten. Ich sitz' hier noch auf der Arbeit.

Gruß, Sharif

Verfasst: Fr 13.05.05 15:33
von Pscipio
Herr Sharif hat geschrieben:Bitte mit der Auflösung noch was warten. Ich sitz' hier noch auf der Arbeit.
:D Alles klar!

Verfasst: Fr 13.05.05 23:36
von Herr Sharif
Bei der ersten Münze würde ich auf Maximus (Sohn des Maximinus Thrax) tippen. Aber dann würde ja nicht etwas fehlen, wie Pscipio schreibt, sondern was zu viel sein. Nämlich der Lorbeerkranz. Maximus war ja nie Augustus. Das ist jetzt aber eher ein semantisches Problem ...

Die zweite Münze muß von Licinius I sein. Er ist der einzige Schildrüsenkranke (dicker Hals), welcher trotz schwerer Krankheit noch lächeln konnte.

Jetzt mal im Ernst. Gibt es Untersuchungen warum in den ersten etwa 15 jahren des vierten Jahrhunderts die Kaiser auf den Münzen immer so einen dicken Hals haben? War das eine Variante des "spätrömischen Expressionismus" oder vielleicht wirklich eine Mangelkrankheit weil jodhaltige Lebensmittel fehlten (kann ich mir eigentlich nicht vorstellen)? Ein Frage an die Fachleute ...

Gruß, Sharif

off topic: Mein dickster Hals (Diocletian Follis aus Nicomedia).

Verfasst: Sa 14.05.05 00:19
von Peter43
Sollte es nicht nur ihre Kraft und Stärke ausdrücken?

Verfasst: Sa 14.05.05 01:13
von Herr Sharif
@peter43:

Selbstverständlich. Ich kann mir nicht vorstellen, daß sich ein römischer Kaiser schwach und verletzbar darstellen lassen würde.
Aber warum Kraft und Stärke in dieser extremen Form? Für mich wirkt das fast karikaturenhaft. Und warum vergehen nur wenige Jahre und der Abbildungsstil dreht sich wieder (ästhetisch, künstlerisch) ins Gegenteil. (Ich habe einen Follis des Crispus mit einem winzigen Kopf).
Mich wundert diese Stilvielfalt in diesen Jahren. Eigentlich könnte man ja von eine künstlerischen Blütezeit sprechen, oder?

Äh, Pscipio, um was ging es noch mal? :wink:

Verfasst: Sa 14.05.05 02:43
von Peter43
Also, von einer künstlerischen Blütezeit würde ich hier nicht sprechen! Die Porträts sind mehr oder weniger schematisch, sie haben nichts individuelles mehr. Ihr einziger Zweck ist einzig und allein, die Macht des Kaisers darzustellen. Im Grunde sind sie phantasielos und langweilig!

Mit freundlichem Gruß

Verfasst: Sa 14.05.05 04:16
von Herr Sharif
@peter43:

Da bin ich anderer Meinung. Die Portraits mögen auf den ersten Blick schematisch oder unpersönslich erscheinen. Sie sind aber, ähnlich wie expressionistische oder kubistische Portraits der Neuzeit, nach ganz individuellen Merkmalen des Poträtierten gestaltet. Ich bin mir sicher, daß die damaligen Münzschneider schon ganz genau wußten was sie taten und bewundere deren Frechheit einen so – für meine Begriffe – eigenen und interessanten Stil zu schaffen. Wie gesagt, nach ein paar Jahren war schon wieder Schluß damit. Leider.

Gruß, Sharif