Römische Geschichte - Interessantes auf ebay

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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n.......s
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Römische Geschichte - Interessantes auf ebay

Beitrag von n.......s » Mo 20.06.05 19:39

...falls jemand Nachholebedarf in römischer Geschichte hat ... :o
...also ich brauche dringend Münzen von diesem Kaiser :roll:
Gruß
Torsten
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... 26302&rd=1

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Peter43
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Beitrag von Peter43 » Mo 20.06.05 20:37

@nephrurus:

Schau mal hier rein: http://www.numismatikforum.de/ftopic10063.html

Mit freundlichem Gruß
Omnes vulnerant, ultima necat.

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mumde
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Beitrag von mumde » Mo 20.06.05 22:37

Hallo Nephurus, bis zum Jahr 1804 sahen sich die Kaiser als Nachfolger der römischen Kaiser. Sie nannten sich deshalb auch nicht "Kaiser von Deutschland" oder so, sondern "Kaiser des römischen Reiches". Ich füge unten einen Taler von 1706 ein, auf dem die abgekürzte Vorderseitenumschrift lautet: IOSPHVS Dei Gratia ROmanorum IMPerator, Semper Augustus, GERmaniae, HUngariae ET BOhemiae Rex = Joseph, von Gottes Gnaden römischer Kaiser, allzeit Mehrer des Reiches (das ist eine Formel, die so auch ausgeschrieben in Urkunden vorkommt; man leitet das ab von augere = vermehren, zu dieser Zeit also nicht mehr von augustus = erhaben), König von Deutschland, Böhmen und Ungarn.
Einen hübschen Hinweis darauf, daß sich die Kaiser als Nachfolger der römischen Kaiser sahen, finden wir im Mittelalter: 1198-1208 regierte Philipp von Schwaben, der sich als Kaiser Philipp II. nannte. Wenn wir nun Philipp I. suchen, finden wir keinen außer Philippus Arabs. Der war halt Philipp I., sein Sohn Philipp war nie richtiger Kaiser, und deshalb nannte sich Philipp von Schwaben eben ganz selbstverständlich Philipp II.
Dateianhänge
01461q00.jpg
Gruß mumde

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Peter43
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Beitrag von Peter43 » Mo 20.06.05 22:52

@mumde:

Daß sich Philipp von Schwaben wegen Philipp Arabs als Philipp II. bezeichnete, war mir unbekannt! Interessant!

MfG
Omnes vulnerant, ultima necat.

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Herr Sharif
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Beitrag von Herr Sharif » Mo 20.06.05 22:54

@mumde:

war das nicht bis 1806 mit dem "Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation"? Das hast du doch gemeint, oder?

Gruß, Korinthenkacker Sharif ;-)

n.......s
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Beitrag von n.......s » Di 21.06.05 09:34

...daß die Könige sich selbst gern so betitelten ist sicher unumstritten ...
Ich fand es nur amüsant ,daß die Anbieterin die Bezeichnung offensichtlich so ernst genommen hat , daß sie die Münze (vermutlich eine billige Kopie) bei den (historisch korrekten) römischen Kaisern eingestellt hat .
Gruß
Torsten

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mumde
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Beitrag von mumde » Di 21.06.05 14:22

Hallo Sharif, ich meinte schon 1804. Bis 1804 war Franz II. Kaiser. 1804 erhebt sich Napoleon I. zum französischen Kaiser, ein Rang, den es bis dahin nicht gab. Mit dem Titel des Römischen Kaisers war der Anspruch verbunden, theoretisch Chef des christlichen Abendlandes zu sein. In Napoleon hatte er nun einen Konkurrenten, der auf gleicher Stufe stehen wollte. Franz II. machte einen Rückzieher, indem er sich ab 1804 nicht mehr Römischer Kaiser nannte, sondern Franz I., Kaiser von Österreich. Auf den Münzen erscheint sein Titel als AUSTRIAE IMPERATOR. Das Reich wird dann 1806 aufgelöst, als einige Fürsten den Rheinbund gründen. Da tritt Franz dann endgültig als Kaiser zurück.
Gruß mumde

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Beitrag von richard55-47 » Di 21.06.05 20:57

O je, die Geschichte. Das seit dem 13. (?) Jahrhundert "Heiliges römisches Reich deutscher Nation" genannte Reich beginnt für mich persönlich mit Otto I. Der territoriale Zuschnitt des Reiches war vorher ein ganz anderer. Im Laufe der Jahrhunderte verschoben sich die Machtverhältnisse im Reich wie auch außerhalb des Reiches. Die Kaiser wurden mehr und mehr machtlos und konnten sich der Partikularinteressen kaum erwehren. Sie konnten noch nicht einmal den Anspruch, das gesamte christliche Abendland zu vertreten, träumen, geschweige denn in die Tat umsetzen. Austria, Spanien, Frankreich, England, nicht zu vergessen vorübergehend Schweden, Großpolen und Großlitauen, verbaten sich das. Auch die deutschen Fürsten hatten natürlich nicht die geringste Lust, die Zentralgewalt zu stärken. Es war nichts mit "divide et impera", sondern zähflüssige Bittstellerei der Kaiser bei ihren mächtigen Untertanen. Irgendwann musste Schluss sein. Der gegebene Anlass war Napoleons Siegeszug, der riesige Teile des Reiches dem Reich raubte. Franz II war ein "Kaiser ohne Land" geworden. Was sollte dann der Kaisertitel? Es gab andere Probleme zu lösen.
do ut des.

Andreius Magnus
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Beitrag von Andreius Magnus » So 26.06.05 12:58

Der Zusatz "Deutscher Nation" bzw. Nationis Germanicae kam erst in der Mitte des 15. Jahrhunderts auf, wenn ich mich recht erinnere.

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