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Schöne Neuerwerbungen
Verfasst: Mi 06.07.05 21:17
von lasta
Was haltet ihr von meinen Neuerwerbungen?
trajanus02 (11,75g; 27mm)
trajanus01 (26,10g; 35mm)
nero (24,70g; 34mm)
hadrianus (28,45g; 31mm)
faustina (11,15g; 26mm)
Testfrage1: welche Münze kostete mehr als alle anderen?
Testfrage2: welche Münze war gratis?
lg
Hoppala.........!
Verfasst: Mi 06.07.05 21:41
von numisnumis
Hallo lasta
Auf den ersten Blick umwerfend ......... aber: Beim genaueren Hinsehen tippe ich auf bulgarische Schnitzerwerkstatt!?
Vielleicht liege ich auch völlig daneben - aber die Erfahrungen der vergangenen Jahre lehrten mich, bei Bronzen vornehme Zurückhaltung zu üben. Ich hoffe, meine Einschätzung trifft nicht zu.
Gruss
numisnumis
Verfasst: Mi 06.07.05 22:13
von Zwerg
Bulgarien ist sicher, der "Lockenschneider" war sicherlich nicht dabei.
Die "frischen" bulgarischen Bronzen des 1. und. 2 Jhd. sind sehr verkrustet und müssen (und können) gesäubert werden, damit sie überhaupt verkauffähig sind. Das ist an sich nichts Ehrenrühriges, gegen eine ordentliche Restauration ist nichts einzuwenden.
Das Problem ist die Qualität der Restaurierung. Inwieweit wurde nur "geglättet", ohne die Konturen nachzuzeichnen. Bei allen Münzen sieht man sehr deutlich, daß der Rand nicht bearbeitet wurde (an den Originalmünzen immer ganz eindeutig).
Der "Bauwerkstrajan" sieht recht ordentlich aus (Rand unbearbeitet)
Beim Nero ist das Portrait im Gegensatz zur Schrift zu deutlich, hier scheint nachgeholfen worden zu sein.
Letztendlich muß jeder Sammler für sich entscheiden, ob er solch eine - mehr oder weniger gut - restaurierte Münze in seine Sammlung nimmt, es ist immer auch eine Preisentscheidung.
Die Engländer haben übrigens für diese Münzen mittlerweise eine neue Bezeichnung, sie nennen sie "bulgarianized"
Grüße
Zwerg
Verfasst: Do 07.07.05 10:41
von antoninus1
Der Hadrian war aber auch beim Friseur
Der Bauwerks-Traian fällt für mich aus dem Rahmen.
Er ist doch sehr selten und dann auch noch in der guten Erhaltung?
Passt nicht zu den Erhaltungen der anderen Stücke.
Verfasst: Do 07.07.05 10:50
von Chippi
Testfrage1: welche Münze kostete mehr als alle anderen? - Trajanus01
Testfrage2: welche Münze war gratis? - Trajanus01
Verfasst: Do 07.07.05 11:19
von chinamul
Beim Hadrian ist wohl auch zumindest die Av.-Legende nachgeschnitten worden, was besonders an der Partie COS III P P deutlich wird. Die Konturen wirken unbeholfen, die Buchstaben weisen keinerlei Struktur oder auch nur die leiseste Andeutung einer Serifbildung auf, wie sie selbst bei weitgehend abgeschliffenen Inschriften teilweise noch erkennbar ist. Die Enden der Buchstaben sind vielmehr einfach rechtwinklig abgeschnitten.
Gruß
chinamul
Verfasst: Do 07.07.05 13:32
von Pscipio
Ich habe beim Hadrian (Porträt, Legende), beim Traian mit Bauwerk (so ziemlich alles, schaut euch z.b. mal die Rückseitenlegende an) und beim Nero (Porträt) den Verdacht, dass zum Teil erheblich nachgeholfen wurde. Mir würden solche Stücke nicht freiwillig in die Sammlung kommen.
Gruss, Pscipio
Chippi hat es erraten
Verfasst: Do 07.07.05 18:43
von lasta
Chippi,
du hast Recht. trajanus01 war ein Geschenk und trajanus02 kostete 1900 €. Ich habe jetzt Pscipios Rat befolgt und lege mir nur geprüfte Leckerbissen zu.
Pscipio, Neros Antlitz zeigt sich im Stereomikroskop in voller Pracht, keine Anzeichen für eine kosmetische Gesichtsoperation. Beleidigt bitte nicht den wunderschönen Trajan, das ist jetzt ein Freund von mir.
Hadrianus wurde sicher mit grossem Einsatz gereinigt. Es kann aber auch sein, dass der göttliche Hadrianus einfach zu schön für unsere irdischen Augen ist
Jedenfalls danke für euer Feedback.
Verfasst: Do 07.07.05 19:18
von Pscipio
lasta hat geschrieben:Neros Antlitz zeigt sich im Stereomikroskop in voller Pracht, keine Anzeichen für eine kosmetische Gesichtsoperation.
lasta hat geschrieben:Beleidigt bitte nicht den wunderschönen Trajan, das ist jetzt ein Freund von mir.
lasta hat geschrieben:Hadrianus wurde sicher mit grossem Einsatz gereinigt. Es kann aber auch sein, dass der göttliche Hadrianus einfach zu schön für unsere irdischen Augen ist
Wozu fragst du nach einem Feedback, wenn du alle geäusserten Bedenken einfach als nichtig betrachtest und uns anschliessend, ohne irgendwelche Beweise zu nennen, zu ehrfürchtigem Schweigen verdonnern willst? Vergleich doch mal, um nur ein Beispiel zu bringen, deinen Traian (Rückseite!!) mit echten, unbearbeiteten Stücken:
http://www.coinarchives.com/a/results.p ... er+and+577
Ich glaube auch nicht, dass du, wie du behauptest, nur "geprüfte Leckerbissen" gekauft hast, denn diese Stücke sind sicherlich nicht von einer Fachkraft auf ihre Echtheit und allfälliges nachschnitzen geprüft worden und für absolut authentisch betrachtet worden.
Gruss, Pscipio
Verfasst: Do 07.07.05 19:44
von Gluteus Maximus
Hallo!
Du hättest bestimmt Freude an dieser Münze:
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... 34970&rd=1
Scheint postum geprägt worden zu sein.

Verfasst: Do 07.07.05 20:02
von Chippi
Sieht ja grauenvoll aus - Trajan hatte ich "schöner" in Erinnerung!
Gruß Chippi
Verfasst: Do 07.07.05 21:08
von antoninus1
Oh lasta,
der Hadrian ist doch komplett zurecht geschnitten
Der Bart und die Frisur sind doch niemals original.
Und wie kann beim Nero die Umschrift so abgegriffen sein und die Frisur, die ja viel stärker der Abnutzung unterliegt, da sie die erhabenste Stelle der Münze ist, noch so gut erhalten sein?
Das passt doch nicht!
Verfasst: Do 07.07.05 21:26
von Chippi
Wenn ich das richtige sehe, wurden alle nachgeschnitten - seltsame Modeerscheinung (oder gar nicht, hält sich das jetzt ewig?)
Gruß Chippi
Verfasst: Do 07.07.05 21:29
von antoninus1
Und zum Sesterz des Traian:
schau Dir mal die Sesterzen an, auf die Pscipio hinweist.
Hier handelt es sich nicht um irgendeinen Tempel, sondern um ein Abbild des Tempels des Juppiter Victor, der heute nicht mehr erhalten ist und wohl auf dem Palatin lag (aus "Bauten Roms auf Münzen und Medaillen")
Auf allen Sesterzen ist er u.a. mit 1 Figur auf dem Giebel und 2 Viktorien oder Figuren an den Giebelenden abgebildet.
Die fehlen auf Deinem Stück.
Da es sich nicht um eine prinzipielle Darstellung eines Tempels, sondern um die Wiedergabe eines damals vorhandenen allen Römern bekannten Tempels handelt, legt das Fehlen der Figuren nahe, dass hier ein moderner Verfälscher schlampig gearbeitet hat.
Verfasst: Do 07.07.05 21:37
von Pscipio
Voilà antoninus1, genau darum ging es mir. Übrigens ist auch die Rückseitenlegende deutlichst misslungen, man achte nur auf die unterschiedliche Grösse der Buchstaben und den modernen Stil.
Das Porträt des Traian passt mit auch nicht, die Münze müsste 103-111 n. Chr. zu einer Zeit geprägt worden sein, als Traian 50-58 Jahre alt war, auf der Münze von lasta würde ich ihm aber keine dreissig Jahre geben...
Gruss, Pscipio