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XXI/KA im Rückseitenabschnitt

Verfasst: Mi 20.07.05 08:33
von Pollio
Guten Morgen,

wer kann mir sagen, was das XXI bzw. das KA bedeutet, das seit Aurelian in den Abschnitten der Rückseiten vieler Antoniniane auftaucht? Ich kenne dazu die folgenden Thesen:

Nach Burnett handelt es sich um eine Feingehaltsbezeichnung; XXI steht für 20:1, d.h. für 20 Teile Kupfer auf 1 Teil Silber. Burnett nennt die Antoniniane seit der Reform Aurelians „Aureliane“ und gibt ihren Feingehalt mit 5% an; so gesehen müsste im Abschnitt dann eigentlich 19:1 stehen (19 Teile Kupfer auf 1 Teil Silber). (Burnett, Andrew (2004). Coinage in the Roman World, London: Spink, S. 124)

Nach Harl gibt XXI den Nennwert an: Es hieße „20 Sesterzen für 1 Aurelian“, der entsprechend einen Nennwert von 5 denarii communes gehabt hätte. Harl verweist in einer Fußnote darauf, dass andere Autoren annehmen, „20 Asse für 1 Aurelian“ seien gemeint. Er nennt diese These „unplausibel“. (Harl, Kenneth W. (1996). Coinage in the Roman Economy, 300 B.C. to A.D. 700, Baltimore, London: John Hopkins University Press, S. 146)

Kankelfitz nennt die Interpretation von „20 Antoniniane = 1 Aureus“ „denkbar“ und die von „1/21 Aureus“ „unwahrscheinlich“. (Kankelfitz, Björn Ralph (1991). Römische Münzen von Pompejus bis Romulus: Katalog mit aktuellen Marktpreisen. 3. impr., Augsburg: Battenberg, S. 370)

Irritierenderweise nennt keiner dieser Autoren die Argumente, die für seine Auffassung bzw. möglicherweise gegen die der anderen sprechen. Wer kann mir weiterhelfen?

Gruß Pollio

Verfasst: Mi 20.07.05 10:07
von Pscipio
Es existieren Antoniniane mit der Angabe XI ( RIC 38 ), die einen doppelt so hohen Silbergehalt aufweisen aufweisen als Stücke mit der XXI-Bezeichnung. Damit dürfte als sehr wahrscheinlich angenommen werden können, dass diese Marke sich auf den Silbergehalt bezieht.

Quelle: Howgego, Geld in der Antiken Welt, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2000.

Gruss, Pscipio

XI/XXI

Verfasst: Mi 20.07.05 12:47
von Pollio
Vielen Dank! Das macht die Interpretation als Feingehaltsangabe in der Tat sehr plausibel. Und das Buch von Howgego werde ich mir nächstens vornehmen.

Gruß Pollio