Claudius I Rv SPES AUGUSTA SC Kampmann 12.27

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

inferus
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Beitrag von inferus » Di 24.11.09 21:40

also mich hatte dieses Monstrum(ich finde den Begriff hinsichtlich der Spes, ihrer Schwere und ihrer ausladenen Proportionen die durch die Überarbeitungen zur Vollendung gewachsen sind, gut gewählt) trotz der ersichtlichen Überarbeitungen einfach in seinen Bann gezogen und da ich dann innerhalb des Forums auf diesen Thread gestoßen war und mich die Größe bzw. Gewichtsangaben des Verkäufers bestärkten, dass es sich um eine dieser Münzen handelt, habe ich für 17Euro(inkl.Versand) zugeschlagen...doch nun konnte mir leider noch keiner sagen, ob es sich nun um den Typus der Münze handelt wofür Richard diesen Thread aufgemacht hat oder doch noch um einen Sesterzen?

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areich
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Beitrag von areich » Di 24.11.09 21:46

Ich denke, Du hast die Bearbeitungen nicht erkannt und jetzt waren sie plötzlich 'ersichtlich'? ;)

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quisquam
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Beitrag von quisquam » Di 24.11.09 21:49

Wie man am Gegenstempel DV sieht handelt es sich bei Deinem Stück um einen Dupondius. Gedacht war die Imitation bzw. Prägung einer wohl inoffiziellen Nebenmünzstätte ursprünglich sicher als Sesterz (wie alle claudischen Bronzen mit Spes-Rückseite), der aber, da untergewichtig, von offizieller Seite zum Dupondius degradiert wurde.

Grüße, Stefan
Zuletzt geändert von quisquam am Di 24.11.09 21:57, insgesamt 1-mal geändert.
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.

inferus
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Beitrag von inferus » Di 24.11.09 21:55

Aha...ich wusste nicht das der Gegenstempel DV einen Dupondius markiert...dankeschön...wieder was dazugelernt...

inferus
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Beitrag von inferus » Di 24.11.09 22:00

und na klar...irgendwie musste ich ja auch meinen kauf im nachhinein rechtfertigen @areich...aber im ernst... irgendwie schwang schon dabei mit, dass es sich um einen bearbeitetes as handelt(hatte ja auch der verkäufer angegeben...sowas kannte ich in der form bisher einfach noch nicht(sammeln tue ich ja erst seit ein paar monaten) und ich fand den gegenstempel interessant, hätte aber an irgend einen anderen zusammenhang dabei gedacht und diese kolossalität finde ich genial sowie das lächeln von claudius...

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Beitrag von quisquam » Di 24.11.09 22:02

Mit diesem Gegenstempel, der im Gegensatz zum Rest der Münze in Ordnung ist, kommt dein Stück wohl nicht aus Spanien, sondern eher aus Moesien, Thrakien oder Pannonien.

Grüße, Stefan
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Beitrag von antoninus1 » Di 24.11.09 22:20

Hallo inferus,

man muss es leider sagen, aber durch die starke Bearbeitung ist dein Stück leider ein modernes Machwerk geworden, das nichts mehr mit dem antiken Original zu tun hat.
Der Kopf des Claudius ist ja eigentlich nicht überarbeitet, sondern komplett neu gestaltet worden.
Das Lächeln hat dem Claudius ein neuzeitlicher Münzenzerstörer verpasst.

Etwas Antikes kann mit der Münze nicht mehr belegt werden; das Stück ist wirklich nur noch als Beispiel für moderne Pfuscherei zu gebrauchen.
Das ist leider die traurige Wahrheit.
Gruß,
antoninus1

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Beitrag von quisquam » Di 24.11.09 22:33

antoninus1 hat geschrieben:Etwas Antikes kann mit der Münze nicht mehr belegt werden; das Stück ist wirklich nur noch als Beispiel für moderne Pfuscherei zu gebrauchen.
Das ist leider die traurige Wahrheit.
Das sehe ich anders, zumindest das "nur noch". Dieses Stück belegt durch den Gegenstempel weitaus mehr als mancher unberührter Sesterz.

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Beitrag von Pscipio » Di 24.11.09 22:39

Der Gegenstempel ist doch x-fach belegt, die Münze selber hingegen unwiderruflich zerstört.
Nata vimpi curmi da.

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Beitrag von quisquam » Di 24.11.09 22:50

Das ist natürlich richtig, und ich möchte mir das Stück auch nicht in die Sammlung legen. Trotzdem bleibe ich dabei: Dieses Stück belegt durch den Gegenstempel weitaus mehr als mancher unberührter Sesterz. Dass es zahlreiche weitere Belegstücke gibt ändert daran nichts.

Grüße, Stefan
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Beitrag von Pscipio » Di 24.11.09 23:55

Ob er mehr belegt, kommt auf die Fragestellung an: wenn jemand z.B. mehr an Stempelverbindungen als an Gegenstempeln interessiert ist, dann belegt das Stück keinesfalls mehr als ein unberührter Sesterz. Und das letzterer im Generellen sowieso vorzuziehen ist, da sind wir uns ja sicher einig.
Nata vimpi curmi da.

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Beitrag von quisquam » Mi 25.11.09 05:38

Dies hier ist natürlich ein recht extremes Beispiel. Ohne dass ich jemanden persönlich angreifen oder zu nahe treten möchte finde ich es nur verwunderlich, dass manche bei Münzen mit Makel ausschließlich den Makel sehen können und keinerlei Blick mehr dafür übrig haben, was diese Stücke an Positivem zu bieten haben. Ich finde es immer interessanter über die numismatische Seite zu lesen/schreiben, als darüber wie furchtbar ein Stück doch ist und sich jedwede Beschäftigung damit verbieten sollte.

Vielleicht entwickelt sich ja doch noch eine interessante numismatische Diskussion über die claudischen Bronzen. Denn darüber, dass inferus Stück numismatisch zwar nicht selten und bedeutend, aber ganz interessant ist, sind wir uns doch auch sicher einig.

Grüße, Stefan
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Beitrag von Pscipio » Mi 25.11.09 09:49

Hallo Stefan,

ich gebe es unumwunden zu, bei einer derartig extensiven Überarbeitung fällt es mir sehr schwer, an der Münze irgendetwas Positvies zu zu sehen.

Lars
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Beitrag von inferus » Mi 25.11.09 10:00

Lieber pscipio,
dann kann ich ja noch richtig froh sein erst ganz am Anfang meiner Sammlerleidenschaft zu stehen und der Münze etwas "abgewinnen" zu können.
gruß inferus

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Beitrag von inferus » Mi 25.11.09 10:06

Achso...ich möchte mich noch erkundigen, ob ich zu den Gegenstempeln und den Versuch einer Zuordnung dieser zu den römischen Provinzen bei der Diss. von Ulrich Werz etwas finden oder hat jemand vielleicht noch einen anderen guten Literaturhinweis wo ich mich zu den Eigenarten dieser belesen kann?

gruß inferus

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