GALLIENUS -Antoninian

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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quisquam
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Beitrag von quisquam » Di 13.09.05 20:48

@Chippi
Wäre interessant zu wissen, auf wieviele Münzen bzw. Inventare Göbl Zugriff hatte ...
2 Exemplare im Göbl entspricht wohl kaum auch nur ansatzweise R4 im RIC (entspricht meines Wissens ebenfalls 2 bekannten Exemplaren...)

@Pscipio
Danke für das Lob. Ich werde versuchen den "Zinnsoldaten" noch etwas in die Senkrechte zu bringen.

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Pscipio
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Beitrag von Pscipio » Di 13.09.05 21:03

Die RIC-Seltenheitsgrade wechseln von Volumen zu Volumen, im Vol. V wird für gewöhnliche Münzen fast nur C, S oder R verwendet (common, scarce und rare). Ausserdem sind die Seltenheitsgrade immer relativ zu verstehen, erst recht dann bei den Spätrömern...

Gruss, Pscipio
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Zwerg
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Beitrag von Zwerg » Di 13.09.05 21:30

Die Seltenheitsangaben im RIC bei "gewöhnlichen" Münzen sagen nichts - aber auch gar nichts - über die wirkliche Seltenheit aus und geben erst recht keinen Anhaltspunkt über eine Preisgestaltung.
Der Wissenschaftler gibt nur an, wieviele Münze er bei seinen Museumsbesuchen oder in der Fachlitertur entdeckt hat. Die Wirklichkeit ist ganz anders, und Münzpreise unterliegen erst recht anderen Gesetzen, denen des Marktes - oder besser noch, denen der Vermarktung.
Grüße
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Beitrag von curtislclay » Di 13.09.05 22:05

"@quisquam, die Zahlen besagen, wie viele Stücke von dem Typ er zu dieser Untersuchung vor sich liegen hatte (meist Museumsstücke)."
Um Chippis Aussage zu präzisieren, "vor sich liegen" bedeutet generell: "durch Fotos dokumentiert in der Kartei seines Institutes in Wien" (von ihm grandios als 'Numismatische Zentralkartei' bezeichnet!).
Die Museen, die er konsultiert hat, und von denen er alle oder die wichtigsten Bestände fotografieren konnte, werden auf S. 37-8 des Buches genannt. Die Kartei enthält auch ausgeschnittene Abbildungen aus über 1000 veröffentlichten Katalogen, meist Auktionskatalogen.
Publizierte Fundmünzen, von denen er aber nicht Fotos besass, wurden NICHT mitgezählt. So z.B. Göbl 229b, Salonina Antoninian, PIETAS AVGG sitzend mit zwei Kindern, er kennt 77 Exemplare. Der Fund von Cunetio Nr. 655 enthielt aber 343 Exemplare dieses Antoninians! Diese Fundmünzen hat er offensichtlich nicht fotografiert und in seine Kartei aufgenommen, obwohl der Fund im British Museum aufbewahrt ist, also zugänglich gewesen wäre.
Zuletzt geändert von curtislclay am Mi 14.09.05 23:31, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von quisquam » Mi 14.09.05 15:57

Eine so präzise Antwort habe ich gar nicht erwartet, super. Es ist ja nicht unwichtig, Angaben auch richtig einschätzen zu können. Sollte sich mir die Gelegenheit bieten, den Katalog von Göbl bzw. die Bände des RIC in einer Bibliothek einzusehen, werde ich sie sicher nutzen.

Für mich als Neuling, der erst etwa 6 Monate dabei ist, mit nur einer Hand voll wirklich schöner (und häufiger) Stücke, lohnt sich die Anschaffung dieser doch recht teuren Werke kaum. So muss ich mich für den Hausgebrauch wohl vorerst noch mit dem "Kampmann" begnügen/vergnügen.

Gruss, Stefan
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Beitrag von Pscipio » Mi 14.09.05 16:11

Hallo quisquam

Hier einige nützliche websites, die, im Gegensatz zum RIC etc., natürlich gratis sind:

http://www.wildwinds.com/coins/index.html
Gute Datenbank mit vielen Münzen, jedoch bei weitem nicht komplett und zum Teil fehlerhaft.
http://www.dirtyoldcoins.com/idindex.html
Wohl etwas weniger umfangreich als wildwinds, nach meinen Erfahrungen aber mit weniger Fehler.
http://www.coinarchives.com/a/
Eine Datenbank, die Münzen aus über hundert grossen Auktionen namhafter Auktionshäuser auflistet. Vorteile: Bestimmungen sollten im Normalfalle richtig sein und man findet auch seltene Münzen. Nachteile: die Suchfunktion ist etwas heimtückisch und häufige/billige Münzen sind untervertreten.

Mit solchen Seiten bist du schon einiges besser gewappnet als nur mit der Kampmann. Kampmann bietet eine gute Übersicht für den Einsteiger, ist aber als Referenzwerk vollkommen ungeeignet (und von der Autorin auch nicht als solches konzipiert worden). Obwohl ich mittlerweile die meisten Bände des RIC und weitere Literatur besitze, benutze ich oftmals weiterhin websites (vor allem Coinarchives und einige spezialisiertere Seiten, wildwinds und dirtyoldcoins brauche ich kaum mehr), denn diese bieten, neben ihren sicher vorhandenen Nachteilen, doch den Vorteil der raschen Zugriffsmöglichkeit, Schlagwörtersuche und laufender Aktualisierung (ganz zu schweigen davon, dass sie eben gratis sind).

Willst du dich aber längerfristig wirklich ernsthaft mit der antiken Numismatik beschäftigen, so wirst du um Literaturanschaffungen nicht herum kommen. Ich habe das auch lernen müssen, am Anfang habe ich all mein Geld immer für Münzen ausgegeben; mittlerweile steckt aber wohl bis zu einem Drittel meiner Investitionen in der Literatur, in manchen Monaten war es sogar noch mehr.

Gruss, Pscipio
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Beitrag von quisquam » Mi 14.09.05 22:01

Hallo Pscipio,

ich habe mich ein wenig auf "deinen" Seiten umgesehen. Auch mit langamem Internet-Zugang (Modem!) wirklich sehr hilfreich.
Ich gebe Dir recht wie notwendig gute Literatur ist. Fundiertes Wissen ist viel wichtiger als viele Stücke, über die man nur dürftig bescheid weiss.

Gruss, Stefan
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