--- "Der Schaukasten" ---
Moderator: Homer J. Simpson
- Peter43
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Hübsche Patina! Es ist Elagabal und die Rs. zeigt Concordia mit Füllhorn und Schale n.l. stehend. Die Av.-Legende ist AVT KM AVRHLI - ANTWNEINOC.
Die Rv.-Legende endet mit TWN (WN ligiert) ohne Buchstaben im Abschnitt. So ist es AMNG 851.
Rv.: VP IOVL ANT CELEVKOV MARKIANOPOLITWN, wobei das OV von IOVL und das WN von TWN ligiert sind.
Geprägt unter dem Statthalter (genau: dem consularischen Legaten) Iulius Antonius Seleucus.
Mit freundlichem Gruß
Die Rv.-Legende endet mit TWN (WN ligiert) ohne Buchstaben im Abschnitt. So ist es AMNG 851.
Rv.: VP IOVL ANT CELEVKOV MARKIANOPOLITWN, wobei das OV von IOVL und das WN von TWN ligiert sind.
Geprägt unter dem Statthalter (genau: dem consularischen Legaten) Iulius Antonius Seleucus.
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- donolli
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mein neuer:
sesterz des gordianus III:
av: IMP GORDIANVS PIVS FEL AVG (belorbeerte, drapierte und kürassierte büste nach rechts)
rv: P M TR P IIII COS II P P S C (apollo sitzt nach links, hält zweig in der rechten und stützt linken arm auf lyra)
rom 241-42 n. chr.
Ø 30 mm, 19,1 gr
RIC 302
cheers donolli
sesterz des gordianus III:
av: IMP GORDIANVS PIVS FEL AVG (belorbeerte, drapierte und kürassierte büste nach rechts)
rv: P M TR P IIII COS II P P S C (apollo sitzt nach links, hält zweig in der rechten und stützt linken arm auf lyra)
rom 241-42 n. chr.
Ø 30 mm, 19,1 gr
RIC 302
cheers donolli
Natura semina nobis scientiae dedit, scientiam non dedit. (Seneca)
- chinamul
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Hallo Peter43!
Ligaturen werden in der Fachliteratur mitunter durch Unterstreichung der ligierten Buchstaben kenntlich gemacht. Vielleicht können wir uns darauf verständigen, das im Forum auch so zu machen, weil es die Beschreibung doch erheblich vereinfachen würde.
Gruß
chinamul
Ligaturen werden in der Fachliteratur mitunter durch Unterstreichung der ligierten Buchstaben kenntlich gemacht. Vielleicht können wir uns darauf verständigen, das im Forum auch so zu machen, weil es die Beschreibung doch erheblich vereinfachen würde.
Gruß
chinamul
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit
- Pscipio
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Guter Vorschlag!chinamul hat geschrieben:Ligaturen werden in der Fachliteratur mitunter durch Unterstreichung der ligierten Buchstaben kenntlich gemacht. Vielleicht können wir uns darauf verständigen, das im Forum auch so zu machen, weil es die Beschreibung doch erheblich vereinfachen würde.
@donolli: schönes Stück!
Nata vimpi curmi da.
- Peter43
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Hallo!
Den Aufrufen von Chinamul und Pscipio folgend, will ich heute auch mal wieder eine Münze einstellen, eine meiner schönsten Provinzialmünzen übrigens!
Moesia inferior, Markianopolis, Macrinus & Diadumenian, 217-218
AE - AE 27 (Pentassarion), 13.58g
geprägt unter dem Statthalter Furius Pontianus
Av.: AV K OPPEL CEVH MAKREINOC / KM OPPEL AN - TWNINOC DI / ADOVMHN
Die sich gegenüberstehenden Büsten des Diadumenianus, bloßer Kopf n.r., und des
Macrinus, belorbeert, n.l.
Rv.: VP PONTIAN - OV MARKIAN / OPOLITWN
Weibliche Figur, mit langem gegürtetem Chiton, Haare hinten in Knoten, sitzt auf Felsen
n.l., hält in der ausgestreckten re Hand Zweige mit Blättern (oder Blumen?), lehnt mit
dem li Arm auf Felsquelle(?) aus der Wasser n.l. strömt; re unten ein Hase(!) n.r.
Ref.: AMNG I/1, 755 (nur ein Ex. in Bukarest, Hase nicht erwähnt!)
sehr selten, SS/VZ, das schönste bisher bekannte Ex.!
AMNG S.194, Anm. 3: Friedländer und Sallet betrachten die Figur als die Personifikation der Region, oder Ge oder Tellus.
Anm. 4: Der Typ erinnert stark an einige Personifikationen der Provinzen von Hadrians berühmten Münzen, z.B. HISPANIA, auf dem auch Hasen zu sehen sind. Wahrscheinlich handelt es sich aber eher um Kaninchen, für die Spanien berühmt war. Sie sollen sogar die Innenstädte untergraben haben (Plinius).
Warum nun der Hase (oder besser: das Kaninchen) auf diese Münze gekommen ist, ist nicht ganz klar. Eine plausible Erklärung wäre, daß die Stempelschneider einen Vorrat von Modellen parat hatten und das hier HISPANIA als Vorbild genommen wurde, ohne den wahren Sinn des Kaninchens - als Symbol für Spanien - zu erkennen.
Ursprünglich nämlich waren Kaninchen in Spanien und Nordafrika beheimatet. In Spanien wurden sie um 1100 vor Christus von den Phöniziern entdeckt. Diese hielten sie irrtümlich für sogenannte Klippschliefer, einer äußerlich dem Murmeltier ähnlichen Tierart (aber mit den Elefanten verwandt!), und gaben Spanien deshalb den Namen "Ishapan" (dt. "Küste der Klippschliefer"). Als die Römer die iberische Halbinsel besetzten, benannten sie "Ishapan" in "Hispania" um, und aus diesem Wort entwickelte sich schließlich "Espania", das heutige Spanien. Genaugenommen war Spanien also eigentlich die "Küste der Kaninchen".
Zum Vergleich ein Bild des HISPANIA-Denar des Hadrian (RIC 305), das ich von CoinArchives übernommen habe. Hier sind es sogar 2 Kaninchen!
Und so ist die gezeigte Münze wieder einmal ein Beispiel dafür, daß man sich auch um dargestellte Details kümmern muß, weil man dann Hintergrundinformationen findet, die einem den Besitz einer solchen Münze erst richtig wertvoll machen!
Mit freundlichen Gruß
Den Aufrufen von Chinamul und Pscipio folgend, will ich heute auch mal wieder eine Münze einstellen, eine meiner schönsten Provinzialmünzen übrigens!
Moesia inferior, Markianopolis, Macrinus & Diadumenian, 217-218
AE - AE 27 (Pentassarion), 13.58g
geprägt unter dem Statthalter Furius Pontianus
Av.: AV K OPPEL CEVH MAKREINOC / KM OPPEL AN - TWNINOC DI / ADOVMHN
Die sich gegenüberstehenden Büsten des Diadumenianus, bloßer Kopf n.r., und des
Macrinus, belorbeert, n.l.
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Weibliche Figur, mit langem gegürtetem Chiton, Haare hinten in Knoten, sitzt auf Felsen
n.l., hält in der ausgestreckten re Hand Zweige mit Blättern (oder Blumen?), lehnt mit
dem li Arm auf Felsquelle(?) aus der Wasser n.l. strömt; re unten ein Hase(!) n.r.
Ref.: AMNG I/1, 755 (nur ein Ex. in Bukarest, Hase nicht erwähnt!)
sehr selten, SS/VZ, das schönste bisher bekannte Ex.!
AMNG S.194, Anm. 3: Friedländer und Sallet betrachten die Figur als die Personifikation der Region, oder Ge oder Tellus.
Anm. 4: Der Typ erinnert stark an einige Personifikationen der Provinzen von Hadrians berühmten Münzen, z.B. HISPANIA, auf dem auch Hasen zu sehen sind. Wahrscheinlich handelt es sich aber eher um Kaninchen, für die Spanien berühmt war. Sie sollen sogar die Innenstädte untergraben haben (Plinius).
Warum nun der Hase (oder besser: das Kaninchen) auf diese Münze gekommen ist, ist nicht ganz klar. Eine plausible Erklärung wäre, daß die Stempelschneider einen Vorrat von Modellen parat hatten und das hier HISPANIA als Vorbild genommen wurde, ohne den wahren Sinn des Kaninchens - als Symbol für Spanien - zu erkennen.
Ursprünglich nämlich waren Kaninchen in Spanien und Nordafrika beheimatet. In Spanien wurden sie um 1100 vor Christus von den Phöniziern entdeckt. Diese hielten sie irrtümlich für sogenannte Klippschliefer, einer äußerlich dem Murmeltier ähnlichen Tierart (aber mit den Elefanten verwandt!), und gaben Spanien deshalb den Namen "Ishapan" (dt. "Küste der Klippschliefer"). Als die Römer die iberische Halbinsel besetzten, benannten sie "Ishapan" in "Hispania" um, und aus diesem Wort entwickelte sich schließlich "Espania", das heutige Spanien. Genaugenommen war Spanien also eigentlich die "Küste der Kaninchen".
Zum Vergleich ein Bild des HISPANIA-Denar des Hadrian (RIC 305), das ich von CoinArchives übernommen habe. Hier sind es sogar 2 Kaninchen!
Und so ist die gezeigte Münze wieder einmal ein Beispiel dafür, daß man sich auch um dargestellte Details kümmern muß, weil man dann Hintergrundinformationen findet, die einem den Besitz einer solchen Münze erst richtig wertvoll machen!
Mit freundlichen Gruß
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- chinamul
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Genauso sehe ich das auch! Es bereitet immer wieder großes Vergnügen, wenn mit einer Münze eine interessante Geschichte verbunden ist, bei deren Erforschung man auf neue, einem bisher noch unbekannte Zusammenhänge stößt. Und wenn das noch anhand eines so tollen Stückes wie der Provinzbronze des Macrinus und des Diadumenian aufgezeigt wird, ist die Freude natürlich doppelt groß. Dann freuen sich mit dem glücklichen Besitzer sogar diejenigen, denen die Münze gar nicht gehört!Peter43 hat geschrieben:Und so ist die gezeigte Münze wieder einmal ein Beispiel dafür, daß man sich auch um dargestellte Details kümmern muß, weil man dann Hintergrundinformationen findet, die einem den Besitz einer solchen Münze erst richtig wertvoll machen!
Herzlichen Dank für die Bilder und die dazu gelieferten Informationen.
Gruß
chinamul
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit
Hallo ,
möchte ebenfalls mal einige meiner letzten Erwerbungen zur Schau stellen -
beginnen möchte ich mit Philippus I.
1. VIRTUS AUGG
- Vater und Sohn reiten gemeinsam
2. PAX FUNDATA CUM PERSIS
- eine relativ seltene Münze auf den geschlossenen Frieden mit den Persern
Alle Varianten gehören zu den gesuchteren Varianten innerhalb der recht zahlreichen Antoninian-Prägungen .
Gruß
Torsten
möchte ebenfalls mal einige meiner letzten Erwerbungen zur Schau stellen -
beginnen möchte ich mit Philippus I.
1. VIRTUS AUGG
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2. PAX FUNDATA CUM PERSIS
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Alle Varianten gehören zu den gesuchteren Varianten innerhalb der recht zahlreichen Antoninian-Prägungen .
Gruß
Torsten
Zuletzt geändert von n.......s am Fr 27.10.06 20:09, insgesamt 1-mal geändert.
- Peter43
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Mir gefällt besonders die letzte Münze, auf der man sieht, wie der Mahut den Elefanten mit spitzen Stöcken lenkt, wie es auch heute noch gemacht wird, z.B. in Thailand.
Zur Münze mit dem Friedensschluß mit den Persern hier ein Beitrag im Thread 'Historisch interessante Münzen' http://www.numismatikforum.de/ftopic6900-345.html#93844
Mit freundlichem Gruß
Zur Münze mit dem Friedensschluß mit den Persern hier ein Beitrag im Thread 'Historisch interessante Münzen' http://www.numismatikforum.de/ftopic6900-345.html#93844
Mit freundlichem Gruß
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@Peter43:
Danke für die Erklärung der Bedeutung von Hispania bzw. Espana heute, kann Chinamul nur beipflichten, zwei herrliche Münzen, es macht einfach Spaß diese anzuschauen und dabei noch viel Wissenswertes hinzuzulernen. Beiträge wie dieser (von denen es hier im Forum ja viele gibt) sollten als Buch veröffentlicht werden, damit man schmökern kann, auch wenn man mal nicht online ist. Gibt es einen Verleger hier?
Danke für die Erklärung der Bedeutung von Hispania bzw. Espana heute, kann Chinamul nur beipflichten, zwei herrliche Münzen, es macht einfach Spaß diese anzuschauen und dabei noch viel Wissenswertes hinzuzulernen. Beiträge wie dieser (von denen es hier im Forum ja viele gibt) sollten als Buch veröffentlicht werden, damit man schmökern kann, auch wenn man mal nicht online ist. Gibt es einen Verleger hier?
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