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Re: --- "Der Schaukasten" ---

Verfasst: Mi 27.03.19 16:48
von bajor69
Da konnte ich nicht widerstehen. :D Das hohe Relief der Prägung hat es mir angetan.
Gestern auf der wöchentlichen Sammlerbörse in Budapest gekauft.
Rhoemetalkes I. / Klientel-König in Thrakien / 11v.Chr. - 12n.Chr.
AE-20
Avers: Kopf des Rhoemetalkes mit Diadem n.r. / BAΣIΛEΩΣ ΡOIMHTAΛKOY
Revers: Bloßer Kopf des Augustus n.r. / KAIΣAΡOΣ ΣEBAΣTOY
SNGCop 1192 / BMC 7-9 / Moushmov 5782 / Jurukova 200
Ø 20mm / 4,61g
Gruß Wolle

Re: --- "Der Schaukasten" ---

Verfasst: Mi 27.03.19 17:59
von Homer J. Simpson
Das ist in der Tat ein cooles Relief! Da auch die hohen Partien keine Prägeschwächen zeigen, muß die Münze mit einem enormen Druck geschlagen worden sein, oder in fast flüssigem Zustand des Schrötlings. Sehr interessant!

Homer

Re: --- "Der Schaukasten" ---

Verfasst: Mi 27.03.19 20:57
von Pinneberg
Geiles Teil!

Re: --- "Der Schaukasten" ---

Verfasst: Mi 27.03.19 23:34
von Lucius Aelius
Interessant. Sieht nach einem Guss aus? Siehe Schrötlingsrand.

Re: --- "Der Schaukasten" ---

Verfasst: So 31.03.19 22:29
von GiulioGermanico
P2130330.jpg
FAVSTINA AVGVSTA / FECVND AVGVSTAE
Sestertz, Rom 160-161 n.Chr.
25.15g / 32mm / 12h
RIC 1635, BMCRE 902, Cohen 96, MIR 10, Sear 5273, Banti 56 (30 Exemplare)
P2130332.jpg
Dieser gegen Ende der Regierungszeit des Antoninus Pius geprägte Sesterz zeigt auf der Rückseite seine Tochter Faustina Junior als Fecunditas mit ihren Töchtern (im Uhrzeigersinn von oben links) Cornificia (*160), Fadilla (*159), Annia Aurelia Galeria Faustina (*147) und Lucilla (*ca.149).

Die Münze ist derart gleichmäßig und gut zentriert auf einem makellos runden und einheitlich dicken Schrötling geprägt, dass sie angesichts des zeitlosen Designs und der hellen Tiber-Tönung fast die Anmutung eines gut zirkulierten Produktes des 19. Jahrhunderts hat.

Re: --- "Der Schaukasten" ---

Verfasst: Mi 15.05.19 21:54
von antoninus1
Ich habe jetzt endlich auch einen Denar des Augustus, auf dem die Übergabe eines Kleinkindes durch einen Barbaren an ihn dargestellt ist.
Und ein Pedigree (Baranowsky 1987) hat die Münze auch :)
Hier mal die Rückseite.

Re: --- "Der Schaukasten" ---

Verfasst: Do 16.05.19 13:51
von Pinneberg
Glückwunsch zu diesem interessanten Typ und der schönen Münze! Allerdings würde ich mir gerade deswegen noch bessere Bilder (auch von dem Avers) wünschen :angel:

Re: --- "Der Schaukasten" ---

Verfasst: Do 16.05.19 17:01
von antoninus1
Ich wollte ja nur darum gebeten werden :wink:

Hier die ganze Münze. Die Vorderseite ist leider nicht so schön, aber hier bin über die Rückseite froh, die ist halt wirklich interessant. Ich stelle mir immer vor, dass der Kleine Hermann heißt, der zu Arminius wird :)

Re: --- "Der Schaukasten" ---

Verfasst: Do 16.05.19 18:20
von Pinneberg
Trotzdem ein schönes und interessantes Portrait!

Re: --- "Der Schaukasten" ---

Verfasst: Fr 14.06.19 12:46
von bajor69
…und eine weitere Lücke geschlossen.
Zwar keine Schönheiten, aber gerade deshalb günstig erstanden.
Geta AE-As
Belorbeerter Kopf n.r. / P SEPTIMIVS GETA PIVS AVG BRIT
Fortuna sitzt n.l. hält Ruder und Füllhorn, Rad unter Thron / FORT RED TR P III COS II
RIC 175a/ Cohen 53 / Ø 26 m/m / 10,15 g
Geprägt in Rom 211n.Chr.

Geta Dupondius
Büste mit Strahlenkrone n.r. / P SEPTIMIVS GETA PIVS AVG BRIT
Fortuna sitzt n.l. hält Ruder und Füllhorn, Rad unter Thron
FORT RED TR P III COS II P P im Abschnitt SC
RIC 173a / Cohen 61 / BMC 48 / Ø 26 m/m / 14,22 g
Geprägt in Rom 211n.Chr.

Re: --- "Der Schaukasten" ---

Verfasst: Sa 22.06.19 18:58
von quinctilius
Denare von Vespasian sind ja durchaus erschwinglich.
Diesen hier hab ich mir grad für EUR 62,- gegönnt, ex Vcoins, Germania Inferior Numismatics.
Vgl:

https://www.cngcoins.com/Coin.aspx?CoinID=295088

Vespasian. AD 69-79. AR Denarius. Rome mint. Struck AD 71. Laureate head right / Vesta seated left, holding simpulum. RIC II 46; RSC 561.

VG
Quinctilius

Re: --- "Der Schaukasten" ---

Verfasst: Sa 13.07.19 20:21
von Trikates
Ein Frischling bittet um Hilfe!

Im Nachlaß meines Vater befand sich diese Münze.
Aus Erzählungen weiß ich (und ein Zettel lag der Münze bei), dass mein Vater die Münze vor ungefähr 50 Jahren im Harz, St.Andreasberg, unweit der Grube Samson, gefunden hat.

Ich habe nun die 575 Schaukastenseiten durchgescrollt und habe die Münze nicht entdecken können.
Liegt es nun daran, dass die Münze so häufig vorhanden ist oder sie selten ist?
Mir war gar nicht bewußt, dass es so viele verschiedene römische Münzen gibt.
Das Besondere ist wahrscheinlich nicht die Münze, sondern wohl der Fundort.

Kann Jemand sie bestimmen? Durchmesser ist 23 mm, Gewicht knapp 5 Gramm

Prägejahr, Prägestelle, wer und was ist abgebildet?

Bei meinem nächsten Harzaufenthalt plane ich das Museum der Grube Samson zu besichtigen.
Vielleicht sind dort ja bereits römische Münzen ausgestellt und wenn nicht, könnte ich mir vorstellen, diese Münze als Leihgabe dort zu lassen.

Leider bin ich zu blöd, die angehängten Bilddateien zu drehen.
Ich hoffe, dass die Bildqualität zur Bestimmung ausreichend ist.

Vielen Dank im Voraus für Antworten!

Grüße
Trikates

Rückseite.JPG
Kopfseite.JPG

Re: --- "Der Schaukasten" ---

Verfasst: Sa 13.07.19 20:30
von Homer J. Simpson
Hübsch! Möchte ich auch mal finden! Ich habe zwar viele antike Münzen, aber keine selbstgefundenen.
Im Online-Katalog ist die Beschreibung hier zu finden:
http://www.ric.mom.fr/en/coin/1729
Die Katalogersteller kennen bisher 34 Exemplare von genau dieser Variante, ein seltenes Stück ist es also nicht. Macht nichts!

Viele Grüße,

Homer

Re: --- "Der Schaukasten" ---

Verfasst: Sa 13.07.19 21:00
von Trikates
Vielen Dank für die schnelle Antwort!
34 finde ich doch ganz schön selten, aber jetzt sind es ja mindestens 35.
Die Münze zeigt also Aurelianus und erinnert an die Eroberung von Palmyra im Jahre 272.
Wie heißt denn die Einheit der Münze? Aurelianus?

Re: --- "Der Schaukasten" ---

Verfasst: Sa 13.07.19 22:36
von Homer J. Simpson
Gute Frage!
Traditionell war die römische Hauptwährungseinheit der Denar (in der Republik 4 Gramm, im 1.-2.Jh. nach Chr. ca. 3 Gramm Silber).
Caracalla hat 215 einen Doppeldenar eingeführt, der aber nur anderthalbmal so viel wog wie ein Denar. Er unterschied sich vom Denar dadurch, daß der Kaiser statt eines Lorbeerkranzes eine Strahlenkrone trägt. Dieser Doppeldenar degenerierte in der Inflation des 3.Jh. zu einer mickrigen Bronzemünze. Kaiser Aurelianus reformierte den Doppeldenar dann 271 und stabilisierte ihn so, daß er immerhin 5% Silber enthielt.
Nun das Problem: Wie der Doppeldenar bei den alten Römern hieß, wissen wir nicht! Die alten Numismatiker im 17.-18.Jh. nannten ihn "nummus Antoninianus", also Antoninus-Münze, weil Caracalls offizieller Name Antoninus war. Daher werden die Münzen bis heute allgemein als Antoniniane bezeichnet. Aber nochmals: Das ist ein moderner Notname!
In Frankreich gibt es die Besonderheit, daß die Antoniniane nach der Reform des Aurelianus häufig als "auréliens" bezeichnet werden. Das wäre also ein Aurélien des Aurelianus. ;-)

Homer