Neues vom 'Reitersturz'
Moderator: Homer J. Simpson
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- Peter43
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Das gehört zwar alles nicht mehr zum 'Reitersturz', aber hier ist das Schiff, das von Victoria gesteuert wird. Constantius II, RIC VIII, Siscia 243.
Aber damit ist diese Serie noch nicht zu Ende:
Es fehlt noch der Kaiser mit Labarum und den 2 Gefangenen. Hier Constantius II, RIC VIII, Nikomedia 67.
Und als letztes dann der Kaiser, der auf seinem Pferd n.r. sprengt. Aber dieser Typ fehlt mir leider noch in der Sammlung.
Mit freundlichem Gruß
Aber damit ist diese Serie noch nicht zu Ende:
Es fehlt noch der Kaiser mit Labarum und den 2 Gefangenen. Hier Constantius II, RIC VIII, Nikomedia 67.
Und als letztes dann der Kaiser, der auf seinem Pferd n.r. sprengt. Aber dieser Typ fehlt mir leider noch in der Sammlung.
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- chinamul
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Nun fehlt auch noch die Variante zu Kaiser mit Labarum und zwei Gefangenen, auf der die Barbaren nicht davongehen, sondern auf Knien davonrutschen. Das Labarum zeigt dabei statt eines Chi-rho ein Staurogramm (Henkelkreuz, crux ansata).
Hier ist sie.
CONSTANTIUS II 337 – 361
Æ 2/3 Antiochia 348 – 350
Av.: D N CONSTANTIVS P F AVG - Geharnischte und drapierte Büste links mit Perldiadem; in der Rechten Globus
Rv.: FEL TEMP REPARATIO - Constantius nach links stehend; in der Rechten Labarum mit Staurogramm, Linke auf am Boden stehendem Schild; links zu seinen Füßen zwei nach links kniende bärtige Barbaren
Links im Feld Stern
Im Abschnitt: AN B
RIC 127
4,75 g
Gruß
chinamul
Hier ist sie.
CONSTANTIUS II 337 – 361
Æ 2/3 Antiochia 348 – 350
Av.: D N CONSTANTIVS P F AVG - Geharnischte und drapierte Büste links mit Perldiadem; in der Rechten Globus
Rv.: FEL TEMP REPARATIO - Constantius nach links stehend; in der Rechten Labarum mit Staurogramm, Linke auf am Boden stehendem Schild; links zu seinen Füßen zwei nach links kniende bärtige Barbaren
Links im Feld Stern
Im Abschnitt: AN B
RIC 127
4,75 g
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- Peter43
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Hallo Chinamul!
Schöne Münze. Und besonders hübsch, wie plastisch alles erscheint.
Aber das Staurogramm würde ich nicht als Henkelkreuz bezeichnen. Einmal kommt es aus einem völlig anderen Kulturkreis mit anderen Glaubensinhalten, und dann hat es auch eine andere Form. Der 'Henkel' ist hier nur einseitig und entspricht wohl dem griechischen Rho. Daher auch die Bezeichnung als Tau-Rho. Ob es als Kürzel für STAVROS stehen kann, ist nicht ganz sicher. Andresen/Klein in 'Theologica Crucis - Signum Crucis, Mohr Sebeck 1979' meinen, daß das + oft für x stand und epigraphisch von ihm nicht konsequent unterschieden werden kann. So finden sich Inschriften wie '(Tau-Rho) dns', '(Tau-Rho) hic est' oder 'in (Tau-Rho) resurges'. Hier wird also das Tau-Rho wie das Chi-Rho gebraucht.
Zum Beweis, daß der 'Reitersturz' nicht nur ikonographisch, sondern auch numismatisch interessant ist, hier ein Beispiel:
Constantius II., 7-361
AE 2, 4.48g, 19.64mm
Aquileia, 2.Offizin, 352-355
Av.: DN CONSTAN - TIVS PF AVG
Büste, drapiert und cürassiert, mit Perlendiadem, n.r
hinter dem Kopf A
Rv.: [FEL TEMP RE] - PARATIO
Soldat, behelmt und mit Schild, ersticht mit Speer gestürzten Reiter, der n.l. auf seinem Pferd liegt, sich zum Soldaten gewendet hat und die re Hand dem Soldaten abwehend entgegenstreckt (sog. Typ FH3, reaching)
im li Feld LXXII, in der Mitte S
im Abschnitt AQS
Ref.: RIC VIII, Aquileia 193; LRBC 924
Das römische LXXII (= 72) ist ein Hinweis auf den Wert der ursprünglichen Maiorina. Die sollte nämlich 1/72 des römischen Pfundes wiegen, 4.54g. Dies wurde aber noch vor 355 aufgehoben.
Mit freundlichem Gruß
Schöne Münze. Und besonders hübsch, wie plastisch alles erscheint.
Aber das Staurogramm würde ich nicht als Henkelkreuz bezeichnen. Einmal kommt es aus einem völlig anderen Kulturkreis mit anderen Glaubensinhalten, und dann hat es auch eine andere Form. Der 'Henkel' ist hier nur einseitig und entspricht wohl dem griechischen Rho. Daher auch die Bezeichnung als Tau-Rho. Ob es als Kürzel für STAVROS stehen kann, ist nicht ganz sicher. Andresen/Klein in 'Theologica Crucis - Signum Crucis, Mohr Sebeck 1979' meinen, daß das + oft für x stand und epigraphisch von ihm nicht konsequent unterschieden werden kann. So finden sich Inschriften wie '(Tau-Rho) dns', '(Tau-Rho) hic est' oder 'in (Tau-Rho) resurges'. Hier wird also das Tau-Rho wie das Chi-Rho gebraucht.
Zum Beweis, daß der 'Reitersturz' nicht nur ikonographisch, sondern auch numismatisch interessant ist, hier ein Beispiel:
Constantius II., 7-361
AE 2, 4.48g, 19.64mm
Aquileia, 2.Offizin, 352-355
Av.: DN CONSTAN - TIVS PF AVG
Büste, drapiert und cürassiert, mit Perlendiadem, n.r
hinter dem Kopf A
Rv.: [FEL TEMP RE] - PARATIO
Soldat, behelmt und mit Schild, ersticht mit Speer gestürzten Reiter, der n.l. auf seinem Pferd liegt, sich zum Soldaten gewendet hat und die re Hand dem Soldaten abwehend entgegenstreckt (sog. Typ FH3, reaching)
im li Feld LXXII, in der Mitte S
im Abschnitt AQS
Ref.: RIC VIII, Aquileia 193; LRBC 924
Das römische LXXII (= 72) ist ein Hinweis auf den Wert der ursprünglichen Maiorina. Die sollte nämlich 1/72 des römischen Pfundes wiegen, 4.54g. Dies wurde aber noch vor 355 aufgehoben.
Mit freundlichem Gruß
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Die Bezeichnung Henkelkreuz wird nun mal bisweilen auch für das Staurogramm gebraucht. Insofern hat wohl der ägyptische Kulturkreis kein Monopol auf diese Bezeichnung, die ja überhaupt nichts über die Bedeutung des Zeichens aussagt, sondern sehr anschaulich schlicht dessen Form beschreibt, denn die Vorstellung von einem jedem Menschen geläufigen Tassenhenkel (zweckmäßigerweise ebenfalls seitlich angebracht) macht die Sache ganz klar. Daß das ägyptische Anch-Kreuz für eine völlig andere Idee steht, ändert daran im Prinzip gar nichts.
Daß ich persönlich den präziseren Begriff Staurogramm bevorzuge, habe ich doch schon dadurch verdeutlicht, daß ich die gelegentlich ebenfalls verwendeten Bezeichnungen nur in Klammern erwähne.
Gruß
chinamul
Daß ich persönlich den präziseren Begriff Staurogramm bevorzuge, habe ich doch schon dadurch verdeutlicht, daß ich die gelegentlich ebenfalls verwendeten Bezeichnungen nur in Klammern erwähne.
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chinamul
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Ok, dann heute noch ein 'Reitersturz' mit einem netten Detail:
Constantius II., RIC VIII, Alexandria 72; LRBC 2836 (RIC Typ FH3 reaching).
Das Detail, das mir gefallen hat, ist das Vorderteil des gestürzten Pferdes, das über die Basislinie hinaus nach unten ragt.
Mit freundlichem Gruß
Constantius II., RIC VIII, Alexandria 72; LRBC 2836 (RIC Typ FH3 reaching).
Das Detail, das mir gefallen hat, ist das Vorderteil des gestürzten Pferdes, das über die Basislinie hinaus nach unten ragt.
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Ich hab mir auch einen Fel Temp geleistet:
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... :IT&ih=013
Dürfte sich, wenn ich es richtig verstanden habe, um den Typ FH4 handeln. Der Reiter ist interessant, man schaue sich den Bart und die Gewandung an.
Gruß Chippi
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... :IT&ih=013
Dürfte sich, wenn ich es richtig verstanden habe, um den Typ FH4 handeln. Der Reiter ist interessant, man schaue sich den Bart und die Gewandung an.
Gruß Chippi
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.
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Ja, RIC Typ FH4 clutching. Die Münzstätte kann ich nicht 100% entziffern, aber es könnte PARL sein, für Arles. Die Kleidung und die Kopfbedeckung des Reiters ist gut für eine Spezialsammlung. Dieser hier ist bärtig, barhäuptig und hat im Nacken einen großen Haarknoten. Und er scheint eine Art von Breeches zu tragen, lockere Reiterhosen.
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