Römische Münze mit antikem Fingerabdruck

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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Beitrag von Numis-Student » Di 27.05.08 07:27

eben !
Deswegen war es ja auch egal, wie schlecht die Stücke nachgegossen wurden... Da brauchte man nicht darauf zu achten, dass die Schrift lesbar war, oder Details gut erkennbar sind.
Wenn der Fingerabdruck bei der Reinigung oder Patinierung entstanden sein sollte, könnte er ja kaum erhaben auf der Münze sein, zumindest nicht so stark erhaben, dass er mit Kinn und Nase auf eine Niveau liegt.
ps: Als neu erkennbar brauchten die Srücke nicht zu sein, sie sollten aber auch nicht auf alt getrimmt werden. Es wurden einfach die wenigen, greifbaren echten Münzen abgeformt und nachgegosen. Denkt dran, die Stücke sind in der Severerzeit entstanden, etwa ab Severus Alexander. Und die frühesten Gussvorlagen stammen von Domitian, waren zu der Zeit also schon über 100 Jahre in Umlauf...
Schöne Grüße,
MR

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justus
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Beitrag von justus » Mi 28.05.08 04:21

Es handelt sich mit Sicherheit um einen antiken Nachguss (Limesfalsum). Man beachte den Gußkanal auf 180° bzw. 360°, sowie die Entlüftung auf 225° bzw. 45°. Der Gußstrang wurde vermutlich mit einem Hammerschlag entfernt, was die etwas verdrehten Abbruchspuren erklären kann.

Abgeformt wurde eine Münze von minderer Erhaltungsqualität. Danach befand sie sich zumindest einige Zeit in Umlauf, da die Fingerabdruckspuren (aus dem Tonförmchen) nur noch an den nicht erhabenen Stellen der Münze erhalten geblieben sind. Ursprünglich müssen sie die gesamte untere Münzhälfte bedeckt haben.

mfg

Nachtrag: Für einen solchen Fingerabdruck gibt es wirklich nur eine Erklärung, nämlich eine Abformung in der Gußform. Alles andere gehört ins Reich der Phantasie. Und man bedenke ... nicht jeder römische "Münzmeister" war ein bulgarischer Meisterfälscher!
mit freundlichem Gruß

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