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Korrosion bei Fundmünzen waehrend der Reinigung?

Verfasst: Fr 31.03.06 21:52
von lixus 06
Hallo,

erstmal muss ich erwaehnen , dass ich auch zu den "Experten" gehöre, die so genannte Lots ungereinigter Fundmünzen bei ebay ersteigert haben, sonst würde ich nicht folgende frage an euch richten.

Ein Lot (ja, habe den hals nicht vollkriegen können und gleich 2 ersteigert!) enthielt 90% kupfermünzen. Von Constantinus, Söhne bis Valens usw.
Die haelfte von diesen wies eine dunkelgrüne, wenn auch durch sand oder sediment verunreinigte, sehr glatte Oberflaeche auf. Die praegung war hervorragend zu erkennen. waehrend der reinigung löste sich diese schicht auf und übrig blieb eine vernarbte Kupfer- Oberflaeche, die praegung nur noch zu bruchteilen zu erkennen.

das andere Lot dagegen enthielt 90% Bronzemünzen. Gleicher Praegezeitraum, keine probleme beim reinigen.

tschüss und Danke

Verfasst: Fr 31.03.06 22:38
von tournois
Und die Frage?

Verfasst: Fr 31.03.06 22:40
von Chippi
Klingt als hättest du die Patina zerstört, mit was hast du gereinigt?

Gruß Chippi

Verfasst: Sa 01.04.06 23:12
von Homer J. Simpson
Die Patina setzt sich nicht außen auf die Münze drauf, sondern die Außenschicht der Münze wandelt sich mit Stoffen aus der Umgebung in Patina um. Wenn Du also die Patina entfernst, erhältst Du darunter nicht etwa die ursprüngliche Oberfläche, sondern das, was nach der Entfernung der ursprünglichen Oberfläche übrigbleibt - meistens mehr oder weniger Kraterlandschaft. Die Kunst beim Reinigen (ich behersche sie auch nicht) ist es, die Verkrustungen und Aufsinterungen zu entfernen und die Patina zu schonen.

Homer

Verfasst: So 02.04.06 16:22
von diwidat
Eine ähnliche Erfahrung hatte ich mit einem Lot mit fast durchweg schwarzer Patina.
1. Step der Reinigung: Einlegen in Propanol, um der Vogelgrippe und andrer böser Geister Herr zu werden.
Doch welche Überraschung, die schwarze Patina schwamm davon und es blieben - wie schon erwähnt- minderwertige Stücke mit narbiger Oberfläche.

Meine Vermutung war, dass ich schon 2. oder 3. Reiniger war und meine Vorgänger die Stücke einfach rezirkulieren, in dem sie wieder etwas antik aufgearbeitet, und dem großen Lot (teilweise mehrere Kilo schwer) wieder hinzu gefügt werden.
Auf diesem Wege wird auch noch die letzte römische Metallscheibe an den Mann gebracht.

Verfasst: So 02.04.06 18:37
von Homer J. Simpson
Dann bestand die "schwarze Patina" wahrscheinlich wirklich aus Schuhcreme o.ä., denn Du hast natürlich recht: einer aus Kupferverbindungen gewachsenen Patina dürfte Propanol nichts anhaben!

Homer