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Silbermünze

Verfasst: Mi 24.05.06 20:02
von wotan
Hallo,

könnt Ihr mir zu dieser Münze etwas sagen.Datierung,Herkunft.Prägestätte? Schon mal Dank im voraus.

DM: 15mm

Grüsse Wotan

Verfasst: Mi 24.05.06 22:45
von Peter43
Kannst Du die Bilder schärfer machen? Wenn nur Teile der Legende zu lesen sind, muß man jeden Buchstaben identifizieren können!

MfG

Verfasst: Mi 24.05.06 23:03
von wotan
Werde morgen versuchen besser Bilder zu machen.

Gruss

Verfasst: Do 25.05.06 11:52
von quisquam
Auch wenn die Fotos unscharf sind: Es handelt sich augenscheinlich um einen Denar von Caracalla als Caesar. Eventuell ist es diese Münze:

Caracalla als Caesar, Denar, 196 n. Chr.
Av: M AVR ANTONINVS CAES, drapierte Büste nach rechts
Rv: FELICITATEM PVBLICAM, Felicitas steht nach links, hält Caduceus and Szepter
RIC 1, RSC 73, Kampmann 51.2

Vielleicht kannst Du ja selber anhand der Legenden-Reste auf deiner Münze obige Bestimmung bestätigen oder verwerfen.

Grüße, Stefan

PS:
Laut Cohen kommt neben M AVR ANTONINVS CAES (Cohen 73) auch die Av-Legende M AVR ANT CAES PONTIF (Cohen 74) in Frage:

http://www.inumis.com/rome/books/cohen/vol_iv/p150.html

Siehe z.B. http://www.wildwinds.com/coins/sear5/s6673.html

Cohen bewertet diese Münzen sehr hoch, nämlich mit 30 Goldfranc zehnmal so hoch wie die gängigen Denare.

Die Münze scheint recht selten zu sein, immer vorausgesetzt es handelt sich tatsächlich um Cohen 73/74 bzw. RIC 1/7, was anhand des Fotos mit letzter Sicherheit aber schwer zu beurteilen ist.

Verfasst: Do 25.05.06 15:15
von wotan
Hallo Stefan,

herzlichen Dank erst mal für Deine Bestimmung.Kann mit meiner Digi keine besseren Bilder machen, kann aber auch an mir liegen.Sind meine ersten Nahaufnahmen.Desweiteren bin ich absoluter Laie was Münzen angeht.Aber alte Münzen üben eine große Fastination auf mich aus, besonders wenn man sie auch noch selbst findet.Habe die Legende mal genau mit einer starken Lupe untersucht und kann deutlich CAES lesen.Danach folgt nichts mehr.Müsste also M AVR ANTONINVS CAES (Cohen 73) sein.Denn das Wort PONTIF passt bestimmt nicht mehr hinter CAES. Schade das der Zustand so schlecht ist.Finde es aber Klasse das Profis wie Du uns Unwissenden erleuchtet. Nochmals Danke dafür.

Grüsse Patrick

Verfasst: Do 25.05.06 16:16
von Pscipio
Deine Münze sieht mir eher nach einer antiken Imitation als nach einem offiziellen Denar aus. Was kannst du denn auf der Rückseite lesen? Das Bild ist zu undeutlich, als dass ich es erkennen könnte.

Gruss, Pscipio

Verfasst: Do 25.05.06 16:30
von wotan
Ausser CAE am Ende kann ich davor nur noch ein N und ein I erkennen.Auf der Vorderseite erkennt man nichts mehr.Was meinst Du mit antiker Imitation?Wäre toll wenn Du mir dazu etwas schreiben könntest.

Gruss Wotan

Verfasst: Do 25.05.06 16:40
von Pscipio
Eine Imitation ist (in diesem Falle) eine antike Fälschung. Falschmünzerei war ein weit verbreitetes Phänomen in der Antike, es existieren unzählige Beispiele dafür.

Die Bilder sind mir allerdings zu undeutlich, um gesicherte Aussagen zu treffen.

Gruss, Pscipio

Verfasst: Do 25.05.06 18:00
von wotan
Danke für die Erläuterung.Werde versuchen bessere Bilder hinzukriegen.

Gruss Wotan

Verfasst: Do 25.05.06 20:43
von quisquam
Hallo Wotan,

danke für die Blumen, ich bin allerdings keineswegs ein Profi, sondern lediglich interessierter Laie.

Auf der Rückseite lese ich mit einiger Sicherheit ...CAM, eine recht ungewöhliche Endung der Legende. RIC 1 oder 7 sind in meinen Augen die einzigen passenden Münzen, vielleicht übersehe ich aber auch noch andere Möglichkeiten. Cohen 72 FELICITATEM ITALICAM scheidet aus, da Felicitas auf dieser Münze ein Füllhorn und kein Szepter in der linken Hand hält.

Die Möglichkeit einer antiken Fälschung sollte man auch in Betracht ziehen. Diese sind aber, wenn nicht gefüttert, nur anhand stilistischer Merkmale zu erkennen. Erstens ist das Foto für eine solche Beurteilung kaum geeignet, und zweitens fehlt mir persönlich die Erfahrung den Stil dieser Münze zu beurteilen, der für mich auf den ersten Blick ganz passabel ist.

Bei recht einfachen Digitalkameras darf man, auch im Macro-Modus, mit dem Objktiv nicht zu nah an die Münze herangehen. Ist das Bild unscharf, lieber etwas mehr Abstand und anschließend den Bildauschnitt mit der Münze ausschneiden. Wenn die Kamera keinen wirklich guten Macro-Modus hat, muss man unter Umständen bis zu 20 cm Abstand halten. Man kann auch versuchen, eine Lupe vor das Objektiv zu halten (kein Witz!). Vielleicht hast Du ja auch einen Flachbettscanner, mit dem Du die Münze einscannen kannst.

Grüße, Stefan

Neue Bilder

Verfasst: Fr 26.05.06 12:58
von wotan
Hallo Stefan,

Dein Tipp mit der Lupe ist gut.Habe es probiert und finde das Resultat annehmbar.Flachbrettscanner werde ich in Erwägung ziehen, kosten ja nicht mehr viel.Hoffe man kann jetzt von der Legende mehr erkennen.Was bedeutet "gefüttert" in Bezug zu Münzen?

Gruss Patrick

Verfasst: Fr 26.05.06 18:46
von quisquam
Hallo Patrick,

gefütterte Münzen sind Silber-plattierte Münzen mit unedlem Kern. Es handelt sich dabei sehr wahrscheinlich grundsätzlich um inoffizielle Prägungen, sprich antike Fälschungen. Es gibt aber auch die Ansicht, dass zumindest manche dieser Stücke offiziell geprägt wurden. Schöne Beispiele kannst Du im aktuellen Thread "Gefütterte Münzen" sehen:
http://www.numismatikforum.de/ftopic15145.html

Anhand deiner neuen Fotos tendiere ich aufgrund der Legenden-Reste auf der Vorderseite eher zu M AVR ANTON CAES PONTIF:

Septimius Severus für Caracalla, Denar, 197 n. Chr.
Av: M AVR ANTON CAES PONTIF, bare, drappierte Büste nach rechts
Rv: FELICITATEM PVBLICAM, Felicitas steht nach links, hält Caduceus und Szcepter.
RIC 7, RSC 74, BMC 197

Münzstätte, wenn offiziell geprägt (wovon ich eigentlich ausgehe), dürfte Rom sein.

Grüße, Stefan

Verfasst: Fr 26.05.06 19:31
von wotan
Hallo Stefan,

ich glaubte immer das mancher Herrscher selbst den Befehl erteilte weniger Silber oder Gold zu verwenden.Toll das Du Dir die zeit genommen hast noch etwas zur Münze herauszufinden.

Gruss Patrick

Verfasst: Fr 26.05.06 19:35
von Pscipio
Bei 15 mm Durchmesser und den dunklen Oberflächen bezweifle ich, dass es sich um eine offizielle Prägung handelt. Patrick, kannst du uns das Gewicht der Münze angeben? Ist sie denn aus solidem Silber? Auf dem Foto sieht sie mehr wie eine AE-Münze aus.

Gruss, Pscipio

Verfasst: Fr 26.05.06 20:11
von wotan
Hallo,

habe mich schlau gemacht was AE bedeutet.Numispedia sei Dank.Könntest Recht haben.Solide ist sie.Ist die Oberfläche von Legierungen nicht spröder?Weiss nicht so Recht wie ich es umschreiben kann.Wie gesagt absoluter Laie.Habe auch Römer bei denen die obere Silberschicht gepatzt ist.Zum Vorschein kamen Kupfer -oder Bronzelegierungen.Diese sieht ziemlich massiv aus.

Gewicht 4gr

Gruss Patrick