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Wer kennt diese röm. Münze?

Verfasst: Mo 05.06.06 14:43
von soundmaster
Hallo,

kann mir jemand dabei helfen, genauere Herkunft (wahrscheinlich Pompeji), Alter und Wert der unten abgebildeten Münze zu bestimmen.
Die Inschriften lauten: LVERV SAVGARM und COS.II.SC. Sie hat einen Durchmesser von ca 35 mm.

Im Voraus schon mal ein großes Merci.

Gruß
Soundmaster

Verfasst: Mo 05.06.06 15:04
von curtislclay
Angeblich ein Sesterz oder Medaillon von Lucius Verus, dem roemischen Kaiser von 161-169 n. Chr., leider nur eine häufige Touristenfälschung, Wert ein paar Euro.

Verfasst: Mo 05.06.06 18:28
von soundmaster
Hallo,

aufgrund der Umstände, wie die Münze in meinen Besitz gelangt ist, bin ich sehr überrascht, daß sie eine Fälschung sein soll. Würde gerne weitere Meinungen hören. Woran ist eigentlich eine Fälschung zu erkennen?


Gruß
Soundmaster

Verfasst: Mo 05.06.06 18:37
von Zwerg
Hallo soundmaster,
wenn Du ein wenig in diesem Forum suchst, wirst Du diese Fälschung einige Male finden. Mir selber ist sie seit 30 Jahren bekannt - und es soll sie bereits davor gegeben haben. Ursprünglich kommt sie wohl aus der Türkei.
Das Objekt ist ein Guß und hat mit einer römischen Münze nur die runde Form gemein.
Grüße
Zwerg

Verfasst: Mo 05.06.06 18:37
von beachcomber
hallo soundmaster,
in diesem fall ist es besonders einfach - die 'münze' ist ein bekanntes exemplar, eine gussfälschung die immer wieder auftaucht.
und damit wären wir auch schon beim ersten merkmal für fälschungen: der guss, den römische sesterzen wurden nicht gegossen, sondern geprägt, und eine prägung hat ein klares, scharfes bild - dein teil ist verschwommen.
ausserdem kann man am stil erkennen ob eine münze echt oder falsch ist, dazu gehört allerdings schon ein gutes auge und erfahrung.
grüsse
frank

Verfasst: Mo 05.06.06 19:47
von chinamul
Hallo soundmaster!

Niemand will Dir Deine Münze madig machen, aber es ist nun mal leider so, wie es ist: Dieses Machwerk ist ein außerordentlich lieblos hergestellter Guß, auf den wohl nur ahnungslose Touristen hereinfallen, keineswegs aber Sammler und Händler, die sich schon viele Jahre mit der Materie beschäftigen. Solltest Du jetzt immer noch zweifeln, kannst Du sie ja spaßeshalber mal einem Fachhändler anbieten. Er wird sie nicht einmal für einen Euro nehmen! Tut mir wirklich leid für Dich!!

Gruß

chinamul

Verfasst: Mo 05.06.06 20:29
von antoninus1
Ich möchte mich meinen Vorrednern anschließen:
es ist eine bekannte Touristenkopie. Ich habe auch so eine in meiner Grabbelkiste.

Übrigens gibt es schlaue Zeitgenossen, die solche Stücke vergraben (locker mit Erde bedecken) und sie dann vor den Augen der interessierten Touristen zufällig "finden".

Verfasst: Mo 05.06.06 21:23
von klaupo
... und damit du nicht lange suchen mußt, ist sie hier noch einmal. Wie du siehst, es gibt sie reichlich. Fast jeder hat sie.

Gruß klaupo

Verfasst: Mo 05.06.06 21:38
von Zwerg
Ich erinnere mich ganz besonders an mein erstes "Zusammentreffen" mit dieser Münze an der Uni.
Ein "Assi" der Neuhistoriker, der sächsische Taler sammelte (ist heute "Prof") brachte diese Münze und drei andere aus der selben Werkstatt zu uns Althistorikern. Mit echten Münzen kannten wir uns ja (wissenschaftlich!) aus. Aber so etwas hatten wir noch nie gesehen - und unsere althistorischen Assistenten auch noch nicht. Es hat ungefähr eine Woche gedauert, bis die Verdammnis als Fälschung feststand.

Die Zeiten ändern sich!

Grüße
Zwerg

Verfasst: Di 06.06.06 23:12
von Homer J. Simpson
Dieser "Münz"-Typ ist auch mindestens ein- bis zweimal pro Woche im deutschen Ebay.

Homer