Münze Gordians III. gesucht
Moderator: Homer J. Simpson
Münze Gordians III. gesucht
Hallo liebes Forum,
ich suche für eine Arbeit über die nemeischen Spiele händeringend nach einer Münze Gordians III., auf dessen Revers ein Siegeskranz aus Sellerie abgebildet sein soll. Leider hat der Autor des Buches keine genaueren Angaben gemacht.
Weiß jemand zufälligerweise, in welchem Münzcorpus ich das Stück finden kann?
Besten Dank und viele Grüße!
ich suche für eine Arbeit über die nemeischen Spiele händeringend nach einer Münze Gordians III., auf dessen Revers ein Siegeskranz aus Sellerie abgebildet sein soll. Leider hat der Autor des Buches keine genaueren Angaben gemacht.
Weiß jemand zufälligerweise, in welchem Münzcorpus ich das Stück finden kann?
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Hallo Gast!
Welchen Sellerie meinst du?
Echter Sellerie (Apium graveolens)
Flutender Sellerie (Apium inundatum)
Knotenblütiger Sellerie (Apium nodiflorum)
Kriechender Sellerie (Apium repens)
Spass beiseite:
Blätter und Blüten von wild wachsendem Sellerie dienten im alten Ägypten als Grabbeigaben. Von den Griechen sélinon, den Römern apium genannt, war Sellerie dem Gott der Unterwelt geweiht. Bei Leichenmählern wurde Sellerie serviert, Grabhügel wurden mit ihm bepflanzt und Grabmäler mit seinen Blättern bekränzt.
Seit 480 v. Chr. prägte die nach dem Sellerie benannte Stadt Selinunt Münzen mit einem Sellerieblatt. Die Spieler der Isthmischen und der Nemeischen Spiele wurden mit Sellerie bekränzt.
aus wikipedia.de
Welchen Sellerie meinst du?
Echter Sellerie (Apium graveolens)
Flutender Sellerie (Apium inundatum)
Knotenblütiger Sellerie (Apium nodiflorum)
Kriechender Sellerie (Apium repens)
Spass beiseite:
Blätter und Blüten von wild wachsendem Sellerie dienten im alten Ägypten als Grabbeigaben. Von den Griechen sélinon, den Römern apium genannt, war Sellerie dem Gott der Unterwelt geweiht. Bei Leichenmählern wurde Sellerie serviert, Grabhügel wurden mit ihm bepflanzt und Grabmäler mit seinen Blättern bekränzt.
Seit 480 v. Chr. prägte die nach dem Sellerie benannte Stadt Selinunt Münzen mit einem Sellerieblatt. Die Spieler der Isthmischen und der Nemeischen Spiele wurden mit Sellerie bekränzt.
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bei den Münzen kenn ich nur den Kampf gegen den Löwen:
http://www.coinarchives.com/a/results.p ... =Nemeische++
ich verschieb diesen Thread mal zu den RÖMERN!
http://www.coinarchives.com/a/results.p ... =Nemeische++
ich verschieb diesen Thread mal zu den RÖMERN!
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Servus Gast,
meinst Du sowas: http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 7&Lot=1184
Ist allerdings Hadrian, aber immerhin ein Anhaltspunkt, wo weiterzusuchen
wäre.
LG
meinst Du sowas: http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 7&Lot=1184
Ist allerdings Hadrian, aber immerhin ein Anhaltspunkt, wo weiterzusuchen
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Albert Öttl
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- Homer J. Simpson
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Hier ist der Selleriekranz (in der Beschreibung steht "Pinienkranz", aber seit wann haben Pinien Blätter?) auf einer Münze von Korinth, der Stadt der Isthmischen Spiele:
http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 25&Lot=351
Homer
http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 25&Lot=351
Homer
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Es kann ja wohl kaum dieses Stück aus Seleukeia am Kalykadnos gemeint sein: http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 74&Lot=184
Wer ist denn der Autor des besagten Buches, der keine Angaben macht?
Gruß - Frank
Wer ist denn der Autor des besagten Buches, der keine Angaben macht?
Gruß - Frank
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Gezwungener Maßen habe ich mich nun angemeldet: So sorgt ihr für neue Mitglieder im Forum, was?
"The last evidence for the holding of games at Argos is a coin from the time of the Roman emperor Gordian (AD 225-244) in the 3rd c. AD, on the reverse of which is a wreath of wild celery."
P. D. Valavanis, Games and Sanctuaries in Ancient Greece. Olympia, Delphi, Nemea, Isthmia (Athen 2004), 478.
Mehr Angaben gibt es leider nicht, auch keine Abbildung - für den Uneingeweihten (also für mich ) die Nadel im Heuhaufen.
"The last evidence for the holding of games at Argos is a coin from the time of the Roman emperor Gordian (AD 225-244) in the 3rd c. AD, on the reverse of which is a wreath of wild celery."
P. D. Valavanis, Games and Sanctuaries in Ancient Greece. Olympia, Delphi, Nemea, Isthmia (Athen 2004), 478.
Mehr Angaben gibt es leider nicht, auch keine Abbildung - für den Uneingeweihten (also für mich ) die Nadel im Heuhaufen.
- Homer J. Simpson
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Keine Angst, die einzige Gefahr hier ist die Suchtgefahr, wenn Dich die antiken Münzen in ihren Bann schlagen. Deswegen konnte mir auch gar nix mehr passieren, da ich ohnehin schon voll drauf war auf dem Stoff.aquilifer hat geschrieben:Gezwungenermaßen habe ich mich nun angemeldet: So sorgt ihr für neue Mitglieder im Forum, was?
Homer
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Ich habe im Internet gestöbert, leider keine Information über die Münze gefunden, aber anderes, was vielleicht von Interesse sein könnte:
1. Der Zusammenhang der Nemeischen Spiele mit dem Kampf des Herakles mit dem Nemeischen Löwen, was man oft liest, scheint wohl nicht zu stimmen. Die Spiele sollen aus den Beerdigungsfeiern für ein Kind namens Opheltes entstanden sein. Das würde den Sellerie-Kranz erklären, der ja bei Todesfeiern getragen wurde. Opheltes war der kleine Sohn des Lykurgos, eines Königs oder Priesters von Nemea und der Eurydike. Es wurde von einer Schlange getötet, während seine Amme Hypsopyle, die auf ihn aufpassen sollte, den 'Sieben gegen Theben' eine Quelle zeigte. Sie hatte es auf Eppich (hier wohl Sellerie, aber auch Efeu) gelegt. Die Helden töteten darauf die Schlange und schützten die Amme vor Bestrafung. Aber Amphiaros (Seher aus Argos) erkennt in diesem Vorfall ein böses Vorzeichen und nennt das Kind Archemoros (Anfang des Unheils); dieser Name verdrängt weithin den Namen Opheltes (Segenspender). Das Kind erhält ein prächtiges Leichenbegängnis, wobei zum 1. Mal die nemeischen Spiele gefeiert wurden (Kleiner Pauly).
2. Sowohl bei den Nemeischen als auch bei den Isthmischen Spielen wurden Kränze aus Sellerie verliehen. Während diese bei den Isthmischen Spielen frisch waren, mußten sie bei den Nemeischen Spielen aus verwelkter Sellerie bestehen!
MfG
1. Der Zusammenhang der Nemeischen Spiele mit dem Kampf des Herakles mit dem Nemeischen Löwen, was man oft liest, scheint wohl nicht zu stimmen. Die Spiele sollen aus den Beerdigungsfeiern für ein Kind namens Opheltes entstanden sein. Das würde den Sellerie-Kranz erklären, der ja bei Todesfeiern getragen wurde. Opheltes war der kleine Sohn des Lykurgos, eines Königs oder Priesters von Nemea und der Eurydike. Es wurde von einer Schlange getötet, während seine Amme Hypsopyle, die auf ihn aufpassen sollte, den 'Sieben gegen Theben' eine Quelle zeigte. Sie hatte es auf Eppich (hier wohl Sellerie, aber auch Efeu) gelegt. Die Helden töteten darauf die Schlange und schützten die Amme vor Bestrafung. Aber Amphiaros (Seher aus Argos) erkennt in diesem Vorfall ein böses Vorzeichen und nennt das Kind Archemoros (Anfang des Unheils); dieser Name verdrängt weithin den Namen Opheltes (Segenspender). Das Kind erhält ein prächtiges Leichenbegängnis, wobei zum 1. Mal die nemeischen Spiele gefeiert wurden (Kleiner Pauly).
2. Sowohl bei den Nemeischen als auch bei den Isthmischen Spielen wurden Kränze aus Sellerie verliehen. Während diese bei den Isthmischen Spielen frisch waren, mußten sie bei den Nemeischen Spielen aus verwelkter Sellerie bestehen!
MfG
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- Homer J. Simpson
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Tsss, also was es alles gibt! Heute habe ich doch schon wieder einiges gelernt. Von einem Siegeskranz aus Sellerie, und aus verwelkter gar, hatte ich im Leben noch nichts gehört!Peter43 hat geschrieben:2. Sowohl bei den Nemeischen als auch bei den Isthmischen Spielen wurden Kränze aus Sellerie verliehen. Während diese bei den Isthmischen Spielen frisch waren, mußten sie bei den Nemeischen Spielen aus verwelkter Sellerie bestehen!
MfG
Homer
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Noch hat mich das Sammelfieber nicht gepackt, aber wer weiß.Homer J. Simpson hat geschrieben:Keine Angst, die einzige Gefahr hier ist die Suchtgefahr, wenn Dich die antiken Münzen in ihren Bann schlagen.
Vielen Dank für den Tip! Wenn ich wieder in die Uni komme, werde ich mich auf das Buch stürzen.Dapsul hat geschrieben:Wenn Valavanis das schreibt, dann stimmt es mit großer Wahrscheinlichkeit. Es lohnt sich also, weiterzusuchen. Vielleicht findet sich in F. Imhoof-Blumer und Percy Gardner, Numismatic Commentary on Pausanias, etwa dazu?
Die Variante des verwelkten Kranzes aus Sellerie für Sieger der nemeischen Spiele, wie auch der Selleriekranz für Sieger der isthmischen Spiele ist mir neu. Bei den Nemeen wird normalerweise ein unverwelkter Selleriekranz, bei den Isthmien ein Holunder- bzw. in späterer Zeit auch ein Fichtenkranz vergeben. Hast du noch die Internetseite zur Hand?Peter43 hat geschrieben: 2. Sowohl bei den Nemeischen als auch bei den Isthmischen Spielen wurden Kränze aus Sellerie verliehen. Während diese bei den Isthmischen Spielen frisch waren, mußten sie bei den Nemeischen Spielen aus verwelkter Sellerie bestehen!
Eine Verbindung der Tötung des nemeischen Löwen durch Herakles mit den nemeischen Spiele ist tatsächlich erst im 1. Jh. n. Chr. gezogen worden, weshalb es auch so gut wie keine Fund in diese Richtung gibt. Als eigentliches Aition ist die von dir bereits erwähnte Geschichte um Opheltes/Archemoros anzusehen. Dem Mythos entsprechend ist auch seit archaischer Zeit ein chtonischer Kult im Heiligtum belegt.
Falls noch jemand eine zündende Idee zu der Münze hat, wäre ich sehr dankbar.
- Peter43
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Wie Du unten sehen kannst, habe ich die beiden Spiele verwechselt! Also Nemea frisch, Isthmus verwelkt!
Hier ist der Link mit der verwelkten Sellerie!
http://www.ioa.leeds.ac.uk/1970s/70094.htm
The prize of victory at Isthmia was a wreath, at first made of pine, but in the fifth century B.C. a wreath of wild celery was introduced. In late Hellenistic times and in the Roman era, both types of wreaths were awarded to victors in the Games.The celery of the Isthmian crown was withered, in contrast to the Nemean which was made of fresh celery. The withered wreath bestowed upon winners at Isthmia may have lent color to the Apostle Paul's statement in his first Epistle to the Corinthians (9.25), where he contrasts the "imperishable wreath" ("incorruptible crown" in the King James version), which the Christians receive, with the "perishable wreath" of the athletes. Paul may well have been at Isthmus for the celebration of the Games in the year 51, when he lived and worked as tent-maker in Corinth.
MfG
Hier ist der Link mit der verwelkten Sellerie!
http://www.ioa.leeds.ac.uk/1970s/70094.htm
The prize of victory at Isthmia was a wreath, at first made of pine, but in the fifth century B.C. a wreath of wild celery was introduced. In late Hellenistic times and in the Roman era, both types of wreaths were awarded to victors in the Games.The celery of the Isthmian crown was withered, in contrast to the Nemean which was made of fresh celery. The withered wreath bestowed upon winners at Isthmia may have lent color to the Apostle Paul's statement in his first Epistle to the Corinthians (9.25), where he contrasts the "imperishable wreath" ("incorruptible crown" in the King James version), which the Christians receive, with the "perishable wreath" of the athletes. Paul may well have been at Isthmus for the celebration of the Games in the year 51, when he lived and worked as tent-maker in Corinth.
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