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Eigenartiger Serratus

Verfasst: Mo 28.08.06 12:44
von chinamul
Bei diesem Serratus
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... :IT&ih=001
scheint man die Kerben erst nach dem Prägevorgang hineingeschlagen zu haben, was mir einigermaßen ungewöhnlich vorkommt. Durch die Kerbhiebe ist das Metall aufgewölbt worden, und soetwas habe ich bisher bei Serrati noch nie beobachtet.
Zum Vergleich habe ich ein Vergleichsstück aus meiner Sammlung beigefügt, bei dem eine solche Erscheinung nicht zu erkennen ist. Könnten sich bei meinem Exemplar die Aufwölbungen allein infolge der etwas größeren Abnutzung abgeschliffen haben?

Römische Republik
A. Postumius A. f. S. n. Albinus
AR Denar (Serratus) Rom ca. 79 v. Chr.
Av.: Drapierte Büste der Diana rechts mit Ohrring, Halsband und aufgestecktem Haar; Bogen und Köcher geschultert; darüber Bucranium
Rv.: Togatus nach links gewandt stehend; Rechte über Kopf eines nach rechts stehenden Stieres haltend; zwischen ihnen brennender Altar; ganze Gruppe auf flachem Felsen stehend
Rundum: A • POST • A • F • S • N • ALBIN (teils ligiert)
Sydenham 745 - 3,90 g

Gruß

chinamul

Verfasst: Mo 28.08.06 13:15
von Zwerg
Hallo chinamul

da sind wohl nicht nur die Kerben, sondern auch der Stempel in nichtrömischer Zeit hergestellt worden.

Ich halte die Münze für eine Fälschung, sie ist stilistisch völlig daneben.

Grüße
Zwerg

Verfasst: Mo 28.08.06 17:19
von Dapsul
Ich bin auch recht sicher, daß das ebay-Stück falsch ist. Der Stil ist geradezu grotesk. Der Verkäufer scheint aber doch in Ordnung zu sein?

Frank

Verfasst: Mo 28.08.06 18:17
von Fridericus
Grauenvolles Ding. Der Verkäufer ist allerdings ansonsten wirklich in Ordnung, da scheint ihm ein Fehler unterlaufen zu sein. Vielleicht sollte ihn mal jemand auf diesen Thread hinweisen.

Re: Eigenartiger Serratus

Verfasst: Mo 28.08.06 20:04
von quisquam
chinamul hat geschrieben:Könnten sich bei meinem Exemplar die Aufwölbungen allein infolge der etwas größeren Abnutzung abgeschliffen haben?
Sicher nicht, da die Kerben VOR dem Prägen eingemeißelt wurden und der "Grat" durch den Prägevorgang eingeebnet wurde, wie man bei vielen Exemplaren bei starker Vergrößerung erkennen kann.

Übrigens: Sowohl Sear als auch Albert datieren deine Münze (Crawford 372/1) in das Jahr 81 v. Chr.. Rainer Albert schreibt zu dieser Münze: Vor der Schlacht am See Regillus 499 zelebrierte ein Vorfahr des Münzmeisters das Opfer im Dianatempel auf dem Aventin. Der Schädel des Opferstiers (bucranium) wurde am Tempel angebracht.

Grüße, Stefan