Ewiges Rätsel

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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Peter43
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Beitrag von Peter43 » Mo 20.11.06 22:43

Hallo Andi!

Ich meinte primär das 15 Monate lange Jahr, das sog. annus confusius, das 46 v.Chr. eingeführt wurde. Übrigens auch von Caesar! War schon sehr vielseitig der Mann, und erinnert damit etwas an Napoleon, der ja auch nicht nur Kriege geführt hat, sondern nebenbei den Code Civil geschaffen und den Anstoß zur Ägyptologie gegeben hat!
Vorher war ein Mondjahr üblich, das laufend an die Sonne angepaßt werden mußte. Caesar hat dann das Sonnenjahr in Ägypten kennengelernt und den alexandrinischen Gelehrten Sosigenes beauftragt, einen Sonnenkalender für Rom auszuarbeiten. Dieser wurde später Julianischer Kalender genannt und war in den katholischen Ländern bekannterweise bis 1582 gültig, in den protestantischen z.T. noch sehr viel länger.

So, Andi! Jetzt hast Du die A-Karte und mußt eine neue Frage stellen!

Mit freundlichem Gruß
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Beitrag von andi89 » Di 21.11.06 20:19

Hallo!

Also zuerstmal freue ich mich, dass ich auch mal was gewusst habe.
Nach einiger Zeit des Denkens und des Recherchierens bin ich nur zu einer Frage gekommen, bei der ich hoffe, dasss sie weder zu schwer noch zu leicht ist.

Es gibt eine Stadt, die Münzen augegeben hat auf denen sich erahnen lässt, dass es in dieser Stadt einen Kult für Zeus und Herakles gegeben hat. Welche Stadt war das?

Ich möchte nicht ausschließen, dass es eventuell mehr als nur die von mir erdachte Lösung gibt(dazu bin ich bei dem Provinzialen zu unkundig). Tso, jetzt wünsche ich euch viel Spaß beim Lösen.

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Beitrag von Peter43 » Di 21.11.06 22:52

Hallo Andi!

Kannst Du noch irgendeine Zusatzinformation geben? Städte mit sowohl einem Herakleskult als auch einem Zeuskult gab es ja viele. Handelt es sich um einen einzigen Münztyp, der z.B. gleichzeitich Herakles und Zeus zeigt? Oder handelt es sich um eine Stadt, in der es außer für Herakles und Zeus keine andere Kulte gab?

Mit freundlichem Gruß
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Beitrag von andi89 » Mi 22.11.06 10:11

Hallo peter!

Gut, da habe ich das ganze wohl etwas zu allgemein gefasst, ich gebe ein paar Zusatzinformationen.
In der Stadt, die ich meine gab es auch noch andere Gottheiten(mindestens eine), die verehrt wurden, nicht ausschließlich Zeus und Herakles.
Handelt es sich um einen einzigen Münztyp, der z.B. gleichzeitich Herakles und Zeus zeigt?
Ja und nein, es handelt sich zwar um einen Münztyp, allerdings habe ich Probleme mit dem "zeigt", denn es ist nicht so, dass man auf die Münze drausschaut und da stehen dann Zeus und Herakles, der eine rechts und der andere links, oder so. Sie sind eben nicht direkt dargestellt.
Ich hoffe ich habe mich einigermaßen verständlich ausgedrückt, wenn nicht einfach sagen.

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Beitrag von andi89 » Fr 24.11.06 14:50

Hallo!

Da die zusätzlichen Informationen ja anscheinend keiner verwerten konnte sage ich das was ich sagen wollte einfach nochmal etwas direkter. Auf der Münze sind die Zeichen von Zeus und Herakles, also Blitzbündel und Keule dargestellt, allerdings nicht nur die.

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Beitrag von Peter43 » Fr 24.11.06 20:26

Ich muß gestehen, Deine Frage ist wirklich verdammt schwer! :cry:

Mit freundlichem Gruß
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Beitrag von andi89 » Fr 24.11.06 20:43

Hallo!

Nicht weinen, sonst muss ich mir Vorwürfe machen, weil ich ja dran schuld bin. :wink:
Ich habe sogar fast befürchtet, dass es etwas zu schwer werden könnte, aber wir werden sehen, vielleicht findet ja noch jemand die Lösung. Ansonsten folgt die Auflösung irgendwann in Laufe des morgigen Tages.

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Beitrag von Peter43 » Fr 24.11.06 21:53

Mit der Darstellung von Keule, Blitzbündel und Bogen gibt es Münzen aus Amphipolis, z.B. diesen goldenen Viertelstater, den ich bei CoinArchives gefunden habe:

Alexander III. der Große, 336 - 323 v. Chr. Viertelstater, (2,21 g.), ca. 330 - 320 v.Chr. Mzst. Amphipolis. Vs.: Kopf der Athena mit korinthischem Helm nach r. Rs.: ALEXANDROU zwischen Blitzbündel, Bogen und Keule. Price 165.

Wäre mal ein Versuch!

Mit freundlichem Gruß
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Beitrag von muenzenputzer06 » Fr 24.11.06 21:57

Hallo zusammen,

habe auch mal im Internet gestöbert.
Bin allerdings über Sizilien hinaus nicht weitergekommen.

Gruß

Müpu

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Beitrag von andi89 » Sa 25.11.06 17:32

Hallo!

@peter43: Ich habe schon eine Römische Provinzialprägung gemeint, aber der Versuch mit den Griechen war gar nicht schlecht.

Die Stadt, die ich gesucht hatte war Selge in Pisidien. Aus dieser Stadt stammen Münzen aus griechischer Zeit, auf denen die Keule und das Blitzbündel zu sehen sind. Leider gibt es wohl keine Darstellungen beider Symbole auf einer Münze; dafür aber Münzen, die auf der einen Seite das Bild des Herakles und auf der anderen ein Blitzbündel zeigen. Allerdings wurden die beiden Symbole auch relativ gut versteckt auf römische Münzen geprägt. Hier wird durch die Darstellung der Bezug auf einen konkreten Kultort noch deutlicher.

Auf der Vorderseite ist jeweils die Büste des entsprechenden Kaisers zu sehen. Welche Kaiser nun alle Münzen mit diesem Motiv dort prägen ließen weiß ich nicht, mir sind Exemplare von den folgenden bekannt: Antoninus Pius, Commodus, Septimius Severus, Gallienus für seine Frau Salonina, Aurelian

Die Rückseite zeigt eine Plattform, zu der von zwei Seiten Treppen hinaufführen. Auf der linken Seite befindet sich ein Blitzbündel, auf der Rechten eine Keule. Auf der Plattform sind zwei runde oder rechteckige Gegenstände von unterschiedlicher Größe platziert. Darin bzw. darauf befinden sich Stangen, von denen nach rechts und links kleinere Stummel abzweigen(Styraxbäume??). Laut manchen Beschreibungen sind vor den Gegenständen noch Altäre zu sehen.
Unten hab ich noch Bilder angehängt, das erste ist eine der oben erwähnten Griechen.

Ich hoffe ihr hattest trotzdem etwas Spaß daran und gelobe beim nächsten mal was Leichteres.

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Beitrag von Peter43 » Fr 12.01.07 18:35

Hallo!

Damit es dem Ewigen Rätsel nicht so geht wie dem Tausendjährigen Reich, d.h. im Orkus der Geschichte verschwindet, hier ein neues Rätsel für alle Interessierten (Ich mußte allerdings schon ganz schön Buddeln, um diesen Thread zu finden!):

Das Rätsel dreht sich um Provinzialmünzen aus Obermösien. Die meisten Münzen haben auf der Rs. den Namen des ausgebenen Statthalters, was einen Teil ihres Charmes ausmacht. Normalerweise stehen diese Namen im Genitiv, für Markianopolis z.B. FAVCTINIANOV, PONTIANOV oder CELEVKOV, um nur einige zu nennen. Eigenartigerweise steht aber Marcus Claudius Agrippa, der sowohl für Markianopolis als auch Nikopolis prägen ließ, immer als AGRIPPA im Nominativ! Ich weiß nicht, ob das schon jemandem aufgefallen ist. Die Frage lautet: Warum ist das so?

Als Beispiel Nikopolis ad Istrum, Diadumenian, AMNG 1802.

Mit freundlichem Gruß
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Beitrag von Homer J. Simpson » Fr 12.01.07 20:57

Hmm... Grübel, grübel und studier...

Ich VERMUTE, daß die hellenisierte Form des lat. Namens Agrippa Agrippas lauten würde und der griechische Genitiv dann Agrippa wäre (o Agrippas, tou Agrippa, to Agrippa, ton Agrippan)?

Homer
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Beitrag von Peter43 » Fr 12.01.07 22:26

Hallo Homer!

Endlich traut sich jemand, was zu sagen! Mit der griechischen Form von Agrippa liegst Du vollkommen richtig, die lautet Agrippas mit s am Ende. Die Deklination im Singular sieht allerdings anders aus. Agrippas gehört zur ersten oder A-Deklination, und die Maskulina dieser Deklination haben
im Genitiv -ou (!)
im Dativ -a
im Akkusativ -an
im Vokativ - a
Also müßte es, falls es Genitiv wäre, Agrippou heißen. Tut es aber nicht! Auf den Münzen steht AGRIPPA.

Mit freundlichem Gruß
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Beitrag von Homer J. Simpson » Fr 12.01.07 23:01

Stimmt, wie neanias, der Jüngling. Dann müßte man höchstens eine Sonderbehandlung für assimilierte Namen postulieren, aber daß das nicht sehr überzeugend ist, ist mir klar. Übrigens hast Du den Nominativ und Genitiv der Maskulina auf -as innerhalb der a-Deklination in dem Namen des griechischen Ex-Ministerpräsidenten Andre-as Papandre-ou exemplarisch vorliegen.

Dann weiß ich aber auch keine bessere Erklärung und trete ins Glied zurück :wink:.

Homer
Zuletzt geändert von Homer J. Simpson am Fr 12.01.07 23:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von curtislclay » Fr 12.01.07 23:04

Da die Konstruktion den Genitiv verlangt, nehme ich mit Homer an, dass AGRIPPA eine Genitivform sein muss! Eine Stelle in AMNG wo Pick das kommentiert, finde ich aber nicht.

Ich bin ziemlich sicher, dass Patricia Lawrence eine solche Münze mit AGRIPPOV statt AGRIPPA besitzt. Ja, es ist auch in Varbanov, engl. Ausgabe, Marcianopolis, Nr. 1143-4, beide auch abgebildet.

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