Aurelianus

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

McBrumm
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Beitrag von McBrumm » Fr 17.11.06 20:09

Ich hatte mich auf die Nominativ-Plural-Bildung bezogen, weil McBrumm nach dem Nominativ gefragt hatte.
Ich soll nach was gefragt haben? Bitte liebe Leute, redet btw. schreibt in Deutsch :D
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Iotapianus
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Beitrag von Iotapianus » Sa 18.11.06 11:09

Deine Ausgangsvermutung war:
Ich als nur ein Asterix & Obelix Lateiner, hätte das für die Mehrzahl gehalten EXERCITVS --> Heer EXERCITI --> Legionen oder so ähnlich
Darauf bezog sich meine erste Antwort, die bei beachcomber völlig zu Recht zu dem Hinweis führte, dass es sich doch um einen Genitiv Singular handelt.

Da die Schreibung Vokalquantitäten, also kurzes oder langes -u-, nicht ausdrückt, kann das geschriebene Wort "EXERCITVS" sein:
1. Nominativ Singular: das Heer, ein Heer (das Lateinische hatte keinen bestimmten oder unbestimmten Artikel)
2. Genitiv Singular: des Heeres, eines Heeres
3. Nominativ Plural: die Heere, Heere (wie in: Die Heere marschierten nach Rom.)
4. Akkusativ Plural: die Heere, Heere (wie in: Caesar führte die Heere nach Rom.)

Tut mir leid, wenn ich durch jede Antwort die Verwirrung anscheinend nur vergrößere, aber die Fachausdrücke gibt's nun mal nur auf Ausländisch.

Ich habe mich übrigens bei der Reverslegende meiner Münze vertan (Ferndiagnose vom Büro aus): das ist nicht FIDES, sondern PAX EXERCITI (RIC 75).

Iotapianus

McBrumm
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Beitrag von McBrumm » Sa 18.11.06 11:40

Ich danke auf jeden Fall für die vielen Antworten, meine Aussage bzgl. das Ihr Deutsch reden sollt, war eher nur Spaß :wink:

Der Onkel meiner Frau unterrichtet u.a. Deutsch, ich glaube ich werde mal Nachhilfeunterricht nehmen :D

schönes Wochenende

lg
Mario
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Homer J. Simpson
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Beitrag von Homer J. Simpson » Sa 18.11.06 14:23

Man kann vieles schon auf Deutsch sagen, aber "Wesfall" (oder heißt es Wessenfall?) klingt sowas von bescheuert, dann lieber Genitiv. Da gibt's übrigens ein nettes Taschenbuch "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod", inzwischen schon den zweiten oder dritten Teil, das sich mit lauter Fallstricken der (deutschen) Sprache beschäftigt. Ist empfehlenswert und amüsant zu lesen. Das ist ein Sonderdruck aus lauter Kolumnen von Spiegel Online, man kann sich da auch die regelmäßigen Kolumnen als Newsletter bestellen. Nur so als Tip (oder, neudeutsch: Tipp).

Viele Grüße,

Homer
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Beitrag von helcaraxe » So 19.11.06 21:44

Homer J. Simpson hat geschrieben:Nur so als Tip (oder, neudeutsch: Tipp).
Ist es nicht genau andersherum?? ;-)
Viele Grüße
helcaraxe
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Beitrag von Zwerg » So 19.11.06 22:00

Da der Thread so nett abdriftet (neudeutsch)
Ich bin heute noch meiner Volksschullehrerin Fräulein Mathilde Gördes dankbar, bei der wir Deklinieren und Konjugieren rauf und runter in "Deutsch" gelernt haben. Es war eigentlich stupides Wiederholen - aber damit auch ein Einprägen, das mir - da bin ich sicher - auch beim Graecum während des Studiums geholfen hat.

In der Volksschule war es natürlich der "Wer-Fall", der Nominativ kam erst in der "Sexta"

Grüße
Zwerg
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Beitrag von beachcomber » Mo 20.11.06 00:53

hallo zwerg,
was soll an dem schönen deutschen wort 'driften','neudeutsch' sein?
nur weil 'to drift' im englischen so ziemlich das gleiche bedeutet, muss das noch nicht bedeuten, dass das deutsche driften aus dem englischen entlehnt wurde, sondern zeigt doch nur, das beide sprachen germanischen ursprungs sind!
grüsse
frank

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Beitrag von chinamul » Mo 20.11.06 11:39

Wir dürfen bei unserer Anglizismenphobie nicht hysterisch werden, sondern sollten uns eher auf die strikte Vermeidung englischer und anderer fremdsprachlicher Begriffe in denjenigen Fällen konzentrieren, in denen ein deutsches Wort gleicher Bedeutung zur Verfügung steht. Es besteht sonst die Gefahr, daß wir irgendwann mal wieder beim "Zerknallgastreibling" landen, wo wir einfach bloß einen Verbrennungsmotor meinen.
Wir sind uns andererseits hoffentlich darin einig, daß die übermäßige Verwendung englischer Ausdrücke im täglichen Umgang in den weitaus meisten Fällen bloße intellektualisierende Hochstapelei ist und mit Vorliebe von denen betrieben wird, deren Englischkenntnisse ansonsten eher beschränkt sind, wie ich als die Sprachentwicklung kritisch beobachtender Anglist immer wieder feststellen muß.

Gruß

chinamul
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