Seite 1 von 1
Eine rätselhafte Provinzbronze...
Verfasst: So 10.12.06 03:30
von divus
Hallo zusammen!
Ich habe wieder mal ein Rätsel - allerdings ein echtes, weil ich keinen Schimmer habe, um was es sich da handeln könnte. Das Stück habe ich seit einigen Jahren bei mir in der Rätselkiste, und ich komme einfach nicht wirklich weiter - obwohl ich ja eigentlich den Ehrgeiz habe, alles selbst herauszufinden...
Geta, AE, 5,24g, 21mm
Av.: Büste, P SEPT GETA
Rv.: Tier n.r. (Stier?), BOV (?, im Abschnitt), keine weiteren Buchstaben sichtbar?
Hat jemand eine Idee? Oder sogar die Lösung?
Verfasst: So 10.12.06 11:00
von Arminius
Ich tippe auf Alexandria in Ägypten.
Verfasst: So 10.12.06 11:18
von antoninus1
Ägypten passt nicht.
Alexandria hat einen anderen Stil, andere Vs-Umschriften, andere Rückseiten.
Ansonsten weiß ich auch nicht Erhellendes.
Verfasst: So 10.12.06 11:23
von payler
Habe mir auch schon in den einschlägigen Provinzenseiten das Auge ausgesucht! Nix, nada, nüscht!

Verfasst: So 10.12.06 13:48
von gorostiza
Wäre Bubon, Lykia, eine Möglichkeit. Auf jeden Fall weisen die Münzen diese LOegende auf: BOY, BOYB. Vielleicht eine noch unbekannte Ausgabe. Münzen der Stadt Bubon sind sehr selten!!
Verfasst: So 10.12.06 14:43
von divus
Hallo Goro,
interessanter Hinweis. Weißt du mehr über diese Stadt in der römischen Kaiserzeit? Hast du irgendwo schon einmal kaiserzeitliche Münzen dieser Stadt gesehen?
Was mich ja auch irritiert, ist die offensichtlich lateinische Av-Legende und die möglw. griechische Rv-Legende. Könnte sich um eine Colonia handeln. War Bubon in Lycia später Colonia? Eher nicht, denke ich... Sehr schwierig...
Aber nicht aufgeben, Freunde - bleibt dran!!

Verfasst: So 10.12.06 16:13
von Pscipio
Auf Bubon = BOV bin ich auch gekommen, nur scheint diese Stadt weder kaiserzeitliche Münzen geprägt zu haben (ausser einer Münze unter Augustus, erwähnt in Head's Historia Nummorum, hier aber mit griechischer Legende) noch eine Colonia gewesen zu sein, daher hab ich diese Theorie wieder verworfen.
Gruss, Pscipio
Verfasst: So 10.12.06 16:46
von antoninus1
Auf die Gefahr hin, mich lächerlich zu machen:
Könnte es nicht auch eine lateinische Rückseiteninschrift sein:
BOV für Bos, Genitiv bovis: das Rind
Dann hätten wir auf Vorder- u. Rückseite die gleiche Sprache.
Vielleicht ist es keine Münze, sondern eine Marke.
Verfasst: So 10.12.06 21:09
von gorostiza
Ich habe noch den RPC konsultiert, hier steht: "Bubon produced a single coin during this period, known from only three poorly preserved coins. In view of the portrait, it seems likely that it represents Augustus" 1. Stück in RPC; Nr. 3353; 2. Stück in BMC 2, 2.83; 3. Stück SNG Copenhagen 56, 3.04, same dies.
Jetzt glaube ich auch nicht, dass die Philipp'sche Münze von Bubon ist, war ja auch nur eine Spekulation!!

Verfasst: Mi 13.12.06 14:24
von divus
antoninus1 hat geschrieben:Auf die Gefahr hin, mich lächerlich zu machen: [...] Vielleicht ist es keine Münze, sondern eine Marke.
Hallo antoninus,
ich finde das gar nicht "lächerlich"

Wenn man nicht weiterkommt, sind es manchmal ja die Dinge, die nicht so naheliegend sind, die einen weiterbringen können.
Ich halte das Ding aber doch eher für eine Münze (vollständige Av-Legende, Gewicht, Dicke) und kenne auch keine vergleichbare Marke aus der Severerzeit.
Verfasst: Mi 13.12.06 14:25
von divus
Nachdem Boubon/Lycia wohl offenbar ausscheidet - hat keiner mehr eine Idee, einen Ansatz, eine Spekulation in petto?
Ein schwieriger Patient...

Verfasst: Mi 13.12.06 17:36
von Peter43
Hallo!
Ich bin mal die Liste der Städtenamen in Sears GIC durchgegangen. Da gibt es noch eine andere Stadt, die mit BOV anfängt: Bura auf dem Peleponnes. Ob dies vom Stil her usw. in Betracht kommt, kann ich allerdings nicht beurteilen!
Mit freundlichem Gruß
Verfasst: Mi 13.12.06 17:43
von Pscipio
Von Bura gibt es aus der Severerzeit Münzen, diese weisen jedoch griechische Legenden auf.
Gruss, Pscipio