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unbek muenze mit erotischer szene
Verfasst: Mo 25.12.06 12:13
von kollboy
hallo!
mein vater und ich sind gerade dabei, unsere über jahre angehäuften münzen etwas zu sichten und zu bestimmen.
dabei sind wir unter anderem an dieser muenze gescheitert: größe eines as, kupfer/messing/bronze gegossen (abbruch vom gusszapfen bei ca 7-8 uhr am av) - mehr kann ich dazu nicht sagen. bitte um bestimmung, kommentare...
danke im voraus!
Verfasst: Mo 25.12.06 12:24
von Fridericus
In meinen Augen ist das die Fälschung (antik oder modern) eines As des Commodus. Auf der Rückseite wird dargestellt, wie Commodus mithilfe eines Pfluges (er läuft hinter einem Ochsengespann) die Stadtgrenze einer von ihm neu gegründeten Stadt markiert. Leider kann ich keine Katalognummer liefern, da das Stück im Kampmann nicht aufgeführt wird, aber ich habe es selber in meiner Sammlung.
Verfasst: Mo 25.12.06 12:32
von kollboy
danke, fridericus!
also doch keine erotische szene - meine schmutzige phantasie ist da wohl mit mir durchgegangen...
die muenze ist uebrigens 100%ig antik, da selbst gefunden.
Verfasst: Mo 25.12.06 13:07
von n.......s
kollboy hat geschrieben:danke, fridericus!
die muenze ist uebrigens 100%ig antik, da selbst gefunden.
...da sollte man sich lieber nicht drauf verlassen ! Unglaublich , was manche Leute alles finden - vor allem ,wenn es sich um Scherzartikel neidvoller Beobachter handelt ...
Verfasst: Di 26.12.06 22:26
von Homer J. Simpson
Also, auf "Erotische Szene" wäre ich hier nicht gekommen... das wäre dann ja gleich eine richtige Viecherei!
Das ist Commodus RIC 570, As (der Sesterz dazu wäre RIC 560), beide R2 im RIC, geprägt 190. Die Rs.-legende beginnt COL LAN COM, dann kommt die Datierung; COL LAN COM wird üblicherweise als Colonia Lanuviana (oder Lanuviensis) Commodiana gelesen, also daß Commodus seine Geburtsstadt Lanuvium rituell neugegründet habe. Ein Sesterz von 192, auf dem Commodus als Hercules gewandet nach links pflügt, mit Leg. HERC ROM CONDITORI ... auf die Neugründung Roms als Colonia Commodiana ist noch viel seltener.
Könnte der Gußzapfen daher kommen, daß der Schrötling im Gußverfahren hergestellt wurde?
Homer
Verfasst: Mi 27.12.06 08:52
von curtislclay
Sieht aus wie ein antiker Nachguss.
Cohen hat solche Stücke "gallische Nachgüsse" genannt, "médaille coulée dans les Gaules".
Verfasst: Mi 27.12.06 13:37
von Homer J. Simpson
Gut möglich - und komischerweise habe ich schon ein paar solche Stücke gesehen, die nach ausgesprochen seltenen stadtrömischen Münzen abgeformt worden sind. Getas As mit mehreren Kaisern auf Estrade sitzend, zum Beispiel.
Homer