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Originale oder Fälschungen?
Verfasst: Mo 01.01.07 18:54
von Numerius
Hi Leute,
ein gutes neues Jahr euch allen.
Anbei habe ich drei Denare Domitian, Hadrian und Antonius Pius.
Die Frage die sich mir stellt, soweit über Bild möglich, sind dies Originale oder Fälschungen?
Die Durchmersser betragen ca. 18 mm.
Verfasst: Mo 01.01.07 19:25
von andi89
Hallo!
Den Domitian halte ich für echt, da bin ich mir eigentlich absolut sicher.
Der Hadrian ist eigentlich ganz sicher falsch, bei dem Antoninus Pius bin ich mir nicht sicher, er kommt mir schon irgendwie verdächtig vor(kann eber andererseits nichts finden, was mich konkret stören würde), ich wage es aber nicht ein eindeutiges Urteil abzugeben.
andi89
Verfasst: Mo 01.01.07 19:26
von kollboy
die mittlere sieht auf jeden fall faul aus! die beiden andren koennten echt sein.
Verfasst: Mo 01.01.07 19:28
von Chippi
Zu der Meinung bin ich auch gekommen, links und rechts echt, Mitte eine moderne Fälschung (ohne Gewähr).
Gruß Chippi
Verfasst: Mo 01.01.07 19:59
von richard55-47
Der Hadrian ist ein schlechter Scherz, den Ant. Pius halte ich auch nicht für keusch, die Kinnpartie gefällt mir überhaupt nicht.
Verfasst: Mo 01.01.07 20:13
von quisquam
Wenn ich es richtig sehe hat der A. Pius die Rv-Legende VOT SVSCEPT DECENNAL III COS IIII. Gibt es diese oder eine ähnliche Legende überhaupt ohne das A von VOTA? Ich denke nein. Und Platz für den fehlenden Buchstaben ist nicht vorhanden, so dass ein verstopfter Stempel wohl ausgeschlossen ist. Stilistisch finde ich den A. Pius recht überzeugend.
Grüße, Stefan
Verfasst: Mo 01.01.07 22:17
von curtislclay
Zwei Exemplare mit VOT SVSCEPTA DECENNAL III COS IIII wie oben: Strack 352, in Sofia, offenbar aus dem Fund von Reka Devnia.
Cohen 1127 beschreibt ein ähnliches Stück mit VOTA, bei dem Händler Rollin, wahrscheinlich wirklich nur ein verlesenes VOT wie auf den Exemplaren in Sofia.
Verfasst: Di 02.01.07 09:57
von Numerius
Danke für die prompte Info.
Dass der Hadrian nicht echt ist hatte selbst ich als Anfänger vermutet. Bei Pius bin ich mir nicht sicher.
Verfasst: Do 04.01.07 21:25
von nerva
Was ist denn mittlerweile Deine Ansicht beim Ant. Pius?
Ich halte den Avers für extrem bearbeitet - wieso sollte die Halspartie abgegriffen sein, während die Stirn und der gesamte Kopf eben gestochen scharf "herausgearbeitet" sind. Die Münze selbst also ist meiner Meinung nach echt, nur halt bearbeitet. Ist also die Frage, wie Du zu so etwas stehst. Und das ist eben Geschmacks- und Ansichtssache. (Die Kinnpartie halte ich ebenfalls aber für ein wenig arg phantasievoll.)
Wo hast Du diese Münze denn erworben?
Liebe Grüße,
Nerva
Verfasst: Do 04.01.07 21:33
von quisquam
Also ich kann von Bearbeitungsspuren nichts sehen, dies wäre bei Silber auch ungewöhnlich. Vielleicht könnte ein besseres Foto nur von dieser Münze helfen?
Grüße, Stefan
Verfasst: Do 04.01.07 22:53
von Durmius
So gesehen, für mich Domitianus , Gut, Hadrianus, Fälschung, Antonino Pio, hier habe ich Zweifel.könntet eine echtes Stücke sein, aber ist zu prüfen
Grüsse
Durmius
Verfasst: Fr 05.01.07 14:59
von chinamul
Hier mal ein weiterer Denar des Antoninus Pius, der eine ähnlich eigenwillige Gestaltung der Kinnpartie aufweist wie das von Euch verdächtigte Stück. Mein Denar liegt schon seit vielen Jahren in meiner Sammlung und ist mit absoluter Sicherheit nicht bearbeitet. Das Argument gegen die Echtheit des von Numerius eingestellten Denars nur aufgrund der Form des Kinns zieht also nicht. Ich selbst kann an dem Stück nichts Entscheidendes erkennen, was gegen die Echtheit spräche, und bearbeitet ist es wohl auch nicht.
Gruß
chinamul
Verfasst: Fr 05.01.07 16:25
von nerva
Hallo Chinamul,
klingt ziemlich überzeugend; trotzdem würde mich die Quelle interessieren, aus der der erstgenannte Denar von Ant. Pius stammt.
LG,
Nerva
Barttracht Antoninus Pius
Verfasst: Fr 05.01.07 16:56
von drakenumi1
Wenn man chinamuls Beispiel am Denar auflöst in das Format eines Sesterzes, dann wird daraus dieser "Seeigel" oder besser "Seegurke". Mit diesen 3 vorgestellten Stücken ist wohl überzeugend nachgewiesen, daß diese Barttracht von Herrn Antoninus tatsächlich (wenigstens eine gewisse kurze Zeit) getragen wurde.
Bildbeispiel aus der ehem. Sammlung Franz Trau in Östereich, die 1935 unter den Hammer kam.
Verfasst: Fr 05.01.07 16:57
von quisquam
Wer sich am Stil der Kinnpartie stört, der schaue sich im Kampmann mal die Nummer 35.125 an (Lanz 94, 545). Die Münze ist ebenfalls vom VOTA SVSCEPTA-Typ. Wer den Kampmann nicht zu Hand hat:
http://www.coinarchives.com/a/lotviewer ... 21&Lot=545
Obige Bronze ist postum unter Marc Aurel geprägt, was stilistische Vergleiche problematisch macht.
Grüße, Stefan