"Constantin" fragt: Wie gut sind heutige Fälschung
Verfasst: So 07.01.07 17:53
Unser neues Forums-Mitglied "Constantin" stellt am Tage seines Eintritts unter anderem eine Frage, die wohl wert scheint, ihr den Platz eines eigenen threads einzuräumen:
"WIE GUT SIND HEUTIGE FÄLSCHUNGEN?"
Dazu von mir ganz ungeordnet ein paar Gedanken, da ich hier mal geäußert habe, daß künftig mehr und mehr das Wissen um den Komplex Fälschungen so tiefgründig wie das Wissen um den Gegenstand unseres Hobbys - die antiken Münzen - wird sein müssen.
Zuerst aber sollten wir nicht in Panik verfallen durch die vielfachen diesbezügl. Informationen z.B. auf diesen Seiten. Sie sind sicherlich ein Zeichen, wie wichtig von uns allen diese Thematik genommen wird und wie groß das Interesse, grundlegende Kenntnisse darüber zu erwerben.
Wie groß ist das Risiko, Fälschungen aufzusitzen?:
Finanziell gesehen geht natürlich derjenige, der teure Objekte kauft, ein größeres Risiko ein, als derjenige, der sich in der Kategorie von z.B. 10 bis 50 Euro bewegt, sich eine Fälschung einzuhandeln. Wobei natürlich 10 Euro für den einen mehr sein können, als für den anderen 1000.
Ich sage mal so: Als Käufer nur vom Foto her gibt es keinen hochgradigen Schutz. Nicht allein, daß die Fälschungen besonders gut gelungen sind, auch die Art der Fotodarstellung im Katalog oder per Bildschirm - wohl die übliche Art des Erwerbs - läßt viele Indizien einer Fälschung verschwinden: Vorsicht bei zu kleinen Abbildungen. unscharfen Bildern, ungünstiger Lichtführung, s/w statt Farbe (bei Bronzen interessant) u.ä.
Eine Binsenweisheit: Der Erwerb vom seriösen(!) Händler bietet begreiflicherweise den höchsten Schutz, ist aber dafür häufig auch teurer als z.B. von ebay. Alles eine Frage der Risikoabschätzung. Womit wir beim ebay wären:
Nach meiner Meinung, gemessen an meinen Kaufgewohnheiten (mittleres Preissegment) stellt sich nicht die Frage, wie gut ist maximal eine Fälschung, sondern wie gut bin ich in der Lage, aus den angebotenen Bildern auf Fälschungsindizien schließen zu können. Und da sind wir sehr schnell am Ende. Anders gesagt: Uns könnte man eine miese Fälschung andrehen und erst nach Erhalt der Ware würden wir oder andere unsere Fehlinvestition bemerken.
Die Frage unseres Mitgliedes Constantin ist sehr schnell, kurz und erschöpfend zu beantworten: So gut, daß es niemand bemerkt!
Das klingt ernüchternd, sollte uns aber nicht vergrämen, denn glücklicherweise machen auch die Fälscher Fehler, die uns wiederum die Möglichkeit geben, ihre "Werke" zu enttarnen, und zwar recht häufig: Ihre Machwerke sind keineswegs immer von gleich "guter" Qualität. Zum Glück, wenn ich so sagen soll, entlassen sie diese nicht in den Schrott, sondern verhökern auch diese, die von uns dann auch prompt als Fälschung erkannt werden und in entspr. Warndateien der breiten Sammlerschaft bekannt gemacht werden können. Ihr zweiter "Fehler" besteht darin, daß sie zu viele Münzen eines Typs in den Markt bringen, so daß das Aufeinandertreffen von stempel- oder auch formgleichen Münzen wiederum wahrscheinlicher wird und damit der schlüssige Beweis für das Vorliegen von Fälschungen gegeben ist.
Schlußfolgerung: Eine gute Fälschung mit den heutigen technologischen Mitteln hergestellt, ist mit visuellen Mitteln für sich alleine nicht als solche zu erkennen. Nur der Vergleich zweier Exemplare liefert den nahezu 100%igen Beweisfür das Vorliegen von Fälschungen. Die Reserve der Zukunft liegt meiner Meinung nach für eine gewisse Zeit in der Tiefe: Im Münzmaterial, in der Spektralanalyse, in der immensen Arbeit der Feststellung von den in der Antike verwendeten Legierungen. Aber das sind äußerst teure Verfahren und teilweise auch nicht ohne Materialprobe möglich und demzufolge auch nur bei sehr teuren Münzen rentabel.
Wir "durchschnittlichen" Sammler können also nur nach der Methode der Risikoabschätzung und optimaler Feststellung von Fälschungsindizien vorgehen. Den höchsten Schutz liefert - wie in diesem Forum auch immer wieder betont wird:
HÄNDE WEG BEIM LEISESTEN VERDACHT!
Es gibt schließlich noch mehr Münzen, auch vom gleichen Typ.
Und: Gehen wir weiterhin optimistisch an unser Hobby, denn die statistische Wahrscheinlichkeit, mit miesen Falsifikaten zur Ader gelassen zu werden, ist immer noch sehr gering, wenn wir uns ein paar Grundkenntnisse aneignen und Übung durch die Betrachtung von Fälschungen gewinnen, z.B. in der Datei "Forgerynetwork" oder auch die in diesem unserem Forum.
Wie gesagt: nur ein paar Gedanken ganz allgemeiner Art und für die Etablierten unter uns auch gar nichts Neues. Und nachfolgend ist noch viel Raum für weitere Gedanken unserer Mitglieder.
drakenumi1
"WIE GUT SIND HEUTIGE FÄLSCHUNGEN?"
Dazu von mir ganz ungeordnet ein paar Gedanken, da ich hier mal geäußert habe, daß künftig mehr und mehr das Wissen um den Komplex Fälschungen so tiefgründig wie das Wissen um den Gegenstand unseres Hobbys - die antiken Münzen - wird sein müssen.
Zuerst aber sollten wir nicht in Panik verfallen durch die vielfachen diesbezügl. Informationen z.B. auf diesen Seiten. Sie sind sicherlich ein Zeichen, wie wichtig von uns allen diese Thematik genommen wird und wie groß das Interesse, grundlegende Kenntnisse darüber zu erwerben.
Wie groß ist das Risiko, Fälschungen aufzusitzen?:
Finanziell gesehen geht natürlich derjenige, der teure Objekte kauft, ein größeres Risiko ein, als derjenige, der sich in der Kategorie von z.B. 10 bis 50 Euro bewegt, sich eine Fälschung einzuhandeln. Wobei natürlich 10 Euro für den einen mehr sein können, als für den anderen 1000.
Ich sage mal so: Als Käufer nur vom Foto her gibt es keinen hochgradigen Schutz. Nicht allein, daß die Fälschungen besonders gut gelungen sind, auch die Art der Fotodarstellung im Katalog oder per Bildschirm - wohl die übliche Art des Erwerbs - läßt viele Indizien einer Fälschung verschwinden: Vorsicht bei zu kleinen Abbildungen. unscharfen Bildern, ungünstiger Lichtführung, s/w statt Farbe (bei Bronzen interessant) u.ä.
Eine Binsenweisheit: Der Erwerb vom seriösen(!) Händler bietet begreiflicherweise den höchsten Schutz, ist aber dafür häufig auch teurer als z.B. von ebay. Alles eine Frage der Risikoabschätzung. Womit wir beim ebay wären:
Nach meiner Meinung, gemessen an meinen Kaufgewohnheiten (mittleres Preissegment) stellt sich nicht die Frage, wie gut ist maximal eine Fälschung, sondern wie gut bin ich in der Lage, aus den angebotenen Bildern auf Fälschungsindizien schließen zu können. Und da sind wir sehr schnell am Ende. Anders gesagt: Uns könnte man eine miese Fälschung andrehen und erst nach Erhalt der Ware würden wir oder andere unsere Fehlinvestition bemerken.
Die Frage unseres Mitgliedes Constantin ist sehr schnell, kurz und erschöpfend zu beantworten: So gut, daß es niemand bemerkt!
Das klingt ernüchternd, sollte uns aber nicht vergrämen, denn glücklicherweise machen auch die Fälscher Fehler, die uns wiederum die Möglichkeit geben, ihre "Werke" zu enttarnen, und zwar recht häufig: Ihre Machwerke sind keineswegs immer von gleich "guter" Qualität. Zum Glück, wenn ich so sagen soll, entlassen sie diese nicht in den Schrott, sondern verhökern auch diese, die von uns dann auch prompt als Fälschung erkannt werden und in entspr. Warndateien der breiten Sammlerschaft bekannt gemacht werden können. Ihr zweiter "Fehler" besteht darin, daß sie zu viele Münzen eines Typs in den Markt bringen, so daß das Aufeinandertreffen von stempel- oder auch formgleichen Münzen wiederum wahrscheinlicher wird und damit der schlüssige Beweis für das Vorliegen von Fälschungen gegeben ist.
Schlußfolgerung: Eine gute Fälschung mit den heutigen technologischen Mitteln hergestellt, ist mit visuellen Mitteln für sich alleine nicht als solche zu erkennen. Nur der Vergleich zweier Exemplare liefert den nahezu 100%igen Beweisfür das Vorliegen von Fälschungen. Die Reserve der Zukunft liegt meiner Meinung nach für eine gewisse Zeit in der Tiefe: Im Münzmaterial, in der Spektralanalyse, in der immensen Arbeit der Feststellung von den in der Antike verwendeten Legierungen. Aber das sind äußerst teure Verfahren und teilweise auch nicht ohne Materialprobe möglich und demzufolge auch nur bei sehr teuren Münzen rentabel.
Wir "durchschnittlichen" Sammler können also nur nach der Methode der Risikoabschätzung und optimaler Feststellung von Fälschungsindizien vorgehen. Den höchsten Schutz liefert - wie in diesem Forum auch immer wieder betont wird:
HÄNDE WEG BEIM LEISESTEN VERDACHT!
Es gibt schließlich noch mehr Münzen, auch vom gleichen Typ.
Und: Gehen wir weiterhin optimistisch an unser Hobby, denn die statistische Wahrscheinlichkeit, mit miesen Falsifikaten zur Ader gelassen zu werden, ist immer noch sehr gering, wenn wir uns ein paar Grundkenntnisse aneignen und Übung durch die Betrachtung von Fälschungen gewinnen, z.B. in der Datei "Forgerynetwork" oder auch die in diesem unserem Forum.
Wie gesagt: nur ein paar Gedanken ganz allgemeiner Art und für die Etablierten unter uns auch gar nichts Neues. Und nachfolgend ist noch viel Raum für weitere Gedanken unserer Mitglieder.
drakenumi1