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Plautilla subaerat ?

Verfasst: So 28.01.07 17:39
von 4037lech
Wieder einmal benötige ich eure Hilfe bei einer Münze, die ich nicht einordnen kann.

Der gezeigte Denar der Plautilla ist ohne Zweifel subaerat. Sowohl an den Haaren als auch an der Schulter scheint der Kupferkern durch. Was ich aber nicht einordnen kann ist die Oberfläche, die den Eindruck erweckt, als ob die Münze gegossen ist. Zusätzlich ist am Rand eine Stelle zu sehen, die wie eine Abschlagmarke einer gegossenen Münze aussieht. Auch dort ist zu sehen, dass die Münze einen Kupferkern hat. Ich habe keine Ahnung um was es sich hierbei handelt

Größe 18mm / 3,15 Gramm

Plautilla subaerat

Verfasst: So 28.01.07 19:02
von drakenumi1
Hallo, 4037lech,
für mich ist dieses Stück eindeutig eine Fälschung, und zwar äußerst laienhaft gemacht, vielleicht ein Anfängerwerk eines Alleingängers. Alle Umstände weisen auf einen Guss hin: Im Sandguss hergestellt, der für diese Zwecke sowieso wegen seiner relativen Grobheit ungeeignet ist. Daher rührt dann wohl auch die grobe Oberfläche. Der zweite Fingerzeig auf Guss ist der große Abbruch des Angusses, groß, weil hier die Form ohne Anwendung von Druck vom füssigen Kupfer gefüllt werden mußte, was einen großen Querschnitt erforderlich machte. Und dann die stark gerundeten Konturen, besonders zu sehen an den "AV" von AVGG.
Eine starke Korrosion der Münze schließe ich aus, dann müßte bei dieser Narbigkeit auch der Kupferkern von eindringenden Säuren und Salzen erreicht worden und dieser Kern damit herausgefressen worden sein.
Freundliche Grüße von
drakenumi1

Verfasst: So 28.01.07 19:27
von 4037lech
Hallo drakenumi1

Das war auch mein erster Gedanke. Was mich aber stutzig macht ist, dass an den eingezeichneten Stellen ein Kupferkern durchschimmert. Wie soll das bei einem Guss bewerkstelligt worden sein?

Verfasst: So 28.01.07 19:32
von drakenumi1
Es wurde in Kupfer gegossen und der Überzug (ist es Silber? Sieht so rot aus) wurde außerhalb der Gussform realisiert - wenn er sehr dünn ist, dann wohl auf galvanischem Wege. Aber dazu gibt es viele Möglichkeiten....

Verfasst: So 28.01.07 19:49
von 4037lech
Ja es ist Silber und die Stärke dürfte ca 1/10 mm sein.
Wenn diese Stärke galvanisch zu erreichen ist das die Lösung.

Danke für Deine Hilfe.

Verfasst: So 28.01.07 20:40
von drakenumi1
Das ist gar kein Problem, nur eine Frage der Zeit. Ich finde, daß 1/10 mm ohne weiteres eine akzeptable Schichtdicke für diesen Zweck darstellt. Muß ja auch keine zweite Ewigkeit halten.

Gern geschehen.