Aurelian XXIR
Moderator: Homer J. Simpson
Aurelian XXIR
Hallo,
Bei diesem Aurelian komme ich nicht wirklich weiter.
Am Revers im Feld links habe ich das griech. Zeichen für 3, bedeutet das 3. Officin?
Im Abschnitt XXIR, wo wurde sie geprägt?
Danke
Bei diesem Aurelian komme ich nicht wirklich weiter.
Am Revers im Feld links habe ich das griech. Zeichen für 3, bedeutet das 3. Officin?
Im Abschnitt XXIR, wo wurde sie geprägt?
Danke
Echte Männer essen keinen Honig, echte Männer kauen Bienen
-
- Beiträge: 1768
- Registriert: Mo 10.01.05 20:12
- Wohnort: Augusta Vindelicum
- Hat sich bedankt: 379 Mal
- Danksagung erhalten: 678 Mal
Hallo!
Ja, das Gamma steht für die 3. Offizin.
Geprägt wurde die Münze wohl in Rom, 274-275 n.Chr.Wenn die Angaben von wildwinds stimmen, dann ist es RIC 64, Cohen 159.
Hier der entsprechende Link: http://www.wildwinds.com/coins/sear/s3262.html
andi89
Ja, das Gamma steht für die 3. Offizin.
Geprägt wurde die Münze wohl in Rom, 274-275 n.Chr.Wenn die Angaben von wildwinds stimmen, dann ist es RIC 64, Cohen 159.
Hier der entsprechende Link: http://www.wildwinds.com/coins/sear/s3262.html
andi89
"...nam idem velle atque idem nolle, ea demum perniciosa amicitia est." (frei nach C. Sallustius Crispus)
- Peter43
- Beiträge: 13039
- Registriert: Mi 11.08.04 02:01
- Wohnort: Arae Flaviae, Agri Decumates
- Hat sich bedankt: 207 Mal
- Danksagung erhalten: 1926 Mal
- Kontaktdaten:
Ich kann Andy nur bestätigen. Und natürlich ist XXI = 21 (griech. KA). R scheint hier für Roma zu stehen. Allerdings kommen auch andere Zeichen vor, z.B. *, oder nur XXI oder nur die Offizin oder gar keins. Zu dieser Zeit begann es ja erst, daß die Münzstätten auf den Münzen verewigt wurden. Da ging es noch etwas drunter und drüber mit den Bezeichnungen.
Mit freundlichem Gruß
Mit freundlichem Gruß
Omnes vulnerant, ultima necat.
- Zwerg
- Beiträge: 6426
- Registriert: Fr 28.11.03 23:49
- Wohnort: Wuppertal
- Hat sich bedankt: 305 Mal
- Danksagung erhalten: 1341 Mal
Ich habe darüber einmal etwas geschrieben - ohne neuere Prüfung:
Zur Mitte des dritten Jahrhunderts war das Römische Reich dem Zusammenbruch nahe. In Gallien hatte sich ein Reichsteil abgespalten. Im Osten schwand der römische Einfluß durch die verheerende Niederlage Kaiser Valerians, der sein Leben als Sklave am Hof des persischen Königs beenden mußte. Die Wende kam während der Regierungszeit Aurelians (270-275). Der Herrscher schlug im Osten den Aufstand von Vabalathus und Zenobia nieder. Tetricus, der letzte Kaiser des gallischen Sonderreiches, erkannte nach einer schweren Niederlage 274 die Oberhoheit Roms wieder an.
Politisch erstarkt versuchte Aurelian, auch das zerrüttete Münzwesen wieder in feste Bahnen zu lenken. Der Antoninian, die wichtigste Silbermünze, besaß nur noch einen Silberfeingehalt von 2,5% bei einem Gewicht von ca. 2,8 g. In jeder Münze waren 0,07 g Silber! Aurelian gelang es, eine kleine Münzreform durchzuführen. Seit 274 betrug der Feingehalt nun 4,5% bei einem Durchschnittsgewicht von 3,8 g. Dem Metall jeder dieser “Silbermünzen” waren damit fast 0,2 g Silber beigegeben. Dies scheint sehr wenig zu sein, doch es veränderte das Aussehen der Münzen rapide. Durch Weißsieden trieb man das wenige Silber an die Oberfläche der Münzen, die dadurch fast wie richtige Silbermünzen aussahen.
Seit 274 tragen die Antoniniane Aurelians und häufig auch seiner Nachfolger die Zeichen XXI oder KA, beides Zahlzeichen für 21. Die Bedeutung dieser Zeichen ist auch heute noch heiß umstritten. Sicher ist man, daß sie nicht die Zahl 21 darstellen sollen. Zur Lösung des Rätsels haben wohl neuere metallurgische Untersuchungen verschiedener Münzen beigetragen. Unter Tacitus (275-276) gibt es sehr seltene Prägungen, die auf der Vorderseite ein Portrait mit einer doppelten Strahlenkrone zeigen und auf der Rückseite die Zeichen X.I oder X.ET.I. Diese Münzen müssen doppelte Antoniniane sein. Sie haben das gleiche Gewicht wie die normalen Antoniniane, allerdings einen Silberfeingehalt von 10%, also dem doppelten der normalen Münzen. Daraus leitet sich eine ganz einfach Formel ab. Man benötigt 10 (“X”) der Doppelantoniniane um eine (“I”) Münze herzustellen, die aus reinem Silber wäre. Bei den normalen Antoninianen beträgt das Verhältnis wegen des niedrigeren Feingehaltes 20:1 (“XX” : “I”). Die Zahlzeichen stellen demnach einen einfachen Bruch dar
Grüße
Zwerg
Zur Mitte des dritten Jahrhunderts war das Römische Reich dem Zusammenbruch nahe. In Gallien hatte sich ein Reichsteil abgespalten. Im Osten schwand der römische Einfluß durch die verheerende Niederlage Kaiser Valerians, der sein Leben als Sklave am Hof des persischen Königs beenden mußte. Die Wende kam während der Regierungszeit Aurelians (270-275). Der Herrscher schlug im Osten den Aufstand von Vabalathus und Zenobia nieder. Tetricus, der letzte Kaiser des gallischen Sonderreiches, erkannte nach einer schweren Niederlage 274 die Oberhoheit Roms wieder an.
Politisch erstarkt versuchte Aurelian, auch das zerrüttete Münzwesen wieder in feste Bahnen zu lenken. Der Antoninian, die wichtigste Silbermünze, besaß nur noch einen Silberfeingehalt von 2,5% bei einem Gewicht von ca. 2,8 g. In jeder Münze waren 0,07 g Silber! Aurelian gelang es, eine kleine Münzreform durchzuführen. Seit 274 betrug der Feingehalt nun 4,5% bei einem Durchschnittsgewicht von 3,8 g. Dem Metall jeder dieser “Silbermünzen” waren damit fast 0,2 g Silber beigegeben. Dies scheint sehr wenig zu sein, doch es veränderte das Aussehen der Münzen rapide. Durch Weißsieden trieb man das wenige Silber an die Oberfläche der Münzen, die dadurch fast wie richtige Silbermünzen aussahen.
Seit 274 tragen die Antoniniane Aurelians und häufig auch seiner Nachfolger die Zeichen XXI oder KA, beides Zahlzeichen für 21. Die Bedeutung dieser Zeichen ist auch heute noch heiß umstritten. Sicher ist man, daß sie nicht die Zahl 21 darstellen sollen. Zur Lösung des Rätsels haben wohl neuere metallurgische Untersuchungen verschiedener Münzen beigetragen. Unter Tacitus (275-276) gibt es sehr seltene Prägungen, die auf der Vorderseite ein Portrait mit einer doppelten Strahlenkrone zeigen und auf der Rückseite die Zeichen X.I oder X.ET.I. Diese Münzen müssen doppelte Antoniniane sein. Sie haben das gleiche Gewicht wie die normalen Antoniniane, allerdings einen Silberfeingehalt von 10%, also dem doppelten der normalen Münzen. Daraus leitet sich eine ganz einfach Formel ab. Man benötigt 10 (“X”) der Doppelantoniniane um eine (“I”) Münze herzustellen, die aus reinem Silber wäre. Bei den normalen Antoninianen beträgt das Verhältnis wegen des niedrigeren Feingehaltes 20:1 (“XX” : “I”). Die Zahlzeichen stellen demnach einen einfachen Bruch dar
Grüße
Zwerg
ΒIOΣ ΑΝЄΟΡΤAΣΤΟΣ ΜΑΚΡΗ ΟΔΟΣ ΑΠΑNΔΟKEYTOΣ
Ein Leben ohne Feste ist ein langer Weg ohne Gasthäuser (Demokrit)
Ein Leben ohne Feste ist ein langer Weg ohne Gasthäuser (Demokrit)
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: Atalaya, Chippi, dictator perpetuus, Google [Bot], LordLindsey und 34 Gäste