Apollodarstellungen
Moderator: Homer J. Simpson
- Peter43
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Apollo mit Köcher auf dem Rücken
Diese Münze stelle ich hier vor, weil sie die einzige ist, auf der Apollo über der li. Schulter seinen Köcher trägt. Ich jedenfalls kenne keine weitere aus Moesia inferior und würde mich deshalb freuen, eine zweite kennenzulernen.
Moesia inferior, Nikopolis ad Istrum, Diadumenian, 217-218
AE 28, 8.89g
geprägt unter dem Statthalter Marcus Claudius Agrippa
Av.: M OPELLI DI - ADOVMENIAN - OC [K]
Büste, drapiert und cürassiert, von hinten gesehen, barhäuptig, n.r.
Rv.: VP AGRIPPA NI - KOPOLITWN PROC / [...]
Apollo, nackt, mit Köcher über der li Schulter, steht n.l., hinteres
Bein leicht gebeugt, hält in der gesenkten Linken den Bogen und in
der vorgestreckten Rechten Patera.
Ref.: a) nicht in AMNG:
Vs. z.B. AMNG I/1, 1804
Rs. AMNG I/1, 1804 (Legende)
cf. AMNG I/1, 1840 (Abb., aber für Statius Longinus, und
anstelle des Bogens Lorbeerzweig in der gesenkten Linken)
b) nicht in Varbanov (engl.)
Bisher unpubliziert
Sehr selten, S/S+, beschädigte Patina auf der Vs., einige Korrosionslöcher auf der Rs.
Es handelt sich um eine wunderschöne Apollodarstellung. Schade um die schlechte Erhaltung.
Mit freundlichem Gruß
Diese Münze stelle ich hier vor, weil sie die einzige ist, auf der Apollo über der li. Schulter seinen Köcher trägt. Ich jedenfalls kenne keine weitere aus Moesia inferior und würde mich deshalb freuen, eine zweite kennenzulernen.
Moesia inferior, Nikopolis ad Istrum, Diadumenian, 217-218
AE 28, 8.89g
geprägt unter dem Statthalter Marcus Claudius Agrippa
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Büste, drapiert und cürassiert, von hinten gesehen, barhäuptig, n.r.
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Apollo, nackt, mit Köcher über der li Schulter, steht n.l., hinteres
Bein leicht gebeugt, hält in der gesenkten Linken den Bogen und in
der vorgestreckten Rechten Patera.
Ref.: a) nicht in AMNG:
Vs. z.B. AMNG I/1, 1804
Rs. AMNG I/1, 1804 (Legende)
cf. AMNG I/1, 1840 (Abb., aber für Statius Longinus, und
anstelle des Bogens Lorbeerzweig in der gesenkten Linken)
b) nicht in Varbanov (engl.)
Bisher unpubliziert
Sehr selten, S/S+, beschädigte Patina auf der Vs., einige Korrosionslöcher auf der Rs.
Es handelt sich um eine wunderschöne Apollodarstellung. Schade um die schlechte Erhaltung.
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Omnes vulnerant, ultima necat.
- Peter43
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Apollo in der Haltung der Artemis!
Diese neue Münze paßt gut zu der vorigen: Hier trägt Apollo nicht nur einen Köcher auf dem Rücken, sondern er zieht sogar einen Pfeil aus ihm, genauso wie bei den Darstellungen der Artemis als Jägerin. Beim ersten Blick hatte ich die Figur sogar für Artemis gehalten, beide ähneln sich ja sehr (z.B. haben beide den Haarknoten am Hinterkopf), aber hier ist die Figur nackt, und deshalb kann es keine weibliche Gottheit sein. Es handelt sich also um Apollo, den Zwillingsbruder der Artemis.
Marcus Aurelius, Augustus 161-180
geprägt in seiner Zeit als Caesar 139-161
AE 20, 4.95g
Av.: OVHROC - KAICAR
Büste, mit leichtem Bartsansatz, drapiert und cürassiert(?), barhäuptig,
n.r.
Rv.: ADRIANO - POLEIT
Apollo, nackt, mit Ausfallsschritt n.r. stehend, hält in der ausgestreckten
li Hand den Bogen iund zieht mit der Rechten einen Pfeil aus dem Köcher
über seiner re Schulter.
Ref. Varbanov (engl.) 3182 (nur drapiert); Jurukova 54
Selten, fast SS, schwarz-grüne Patina
Sollte jemand diesen Typ von einer anderen Münze oder Münzstätte kenne, würde ich mich freuen, sie zu sehen!
Mit freundlichem Gruß
Diese neue Münze paßt gut zu der vorigen: Hier trägt Apollo nicht nur einen Köcher auf dem Rücken, sondern er zieht sogar einen Pfeil aus ihm, genauso wie bei den Darstellungen der Artemis als Jägerin. Beim ersten Blick hatte ich die Figur sogar für Artemis gehalten, beide ähneln sich ja sehr (z.B. haben beide den Haarknoten am Hinterkopf), aber hier ist die Figur nackt, und deshalb kann es keine weibliche Gottheit sein. Es handelt sich also um Apollo, den Zwillingsbruder der Artemis.
Marcus Aurelius, Augustus 161-180
geprägt in seiner Zeit als Caesar 139-161
AE 20, 4.95g
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Büste, mit leichtem Bartsansatz, drapiert und cürassiert(?), barhäuptig,
n.r.
Rv.: ADRIANO - POLEIT
Apollo, nackt, mit Ausfallsschritt n.r. stehend, hält in der ausgestreckten
li Hand den Bogen iund zieht mit der Rechten einen Pfeil aus dem Köcher
über seiner re Schulter.
Ref. Varbanov (engl.) 3182 (nur drapiert); Jurukova 54
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- chinamul
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Hier mal ein Apollo, den wir in diesem Thread noch nicht hatten. Er ist nicht so schön erhalten, wie man sich das vielleicht wünschen würde, aber "beggars can't be choosers". Man muß eben nehmen, was man kriegt. Ich schätze mal, daß dies keine Allerweltsmünze ist und bin gespannt auf Eure Reaktionen und natürlich auf Literaturzitate.
GORDIANUS III 238 – 244
Æ 24/25 mm Hadrianopolis in Thracia
Av.: AYT K M ANT ΓOPΔIANOC AYΓ - Belorbeerte, geharnischte und drapierte Büste rechts, halb von hinten gesehen
Rv.: AΔPIA - NO - ΠO - ΛEITΩN - Apollo nach links stehend; in der erhobenen Rechten Pfeil, dessen Spitze nach rechts weist, im linken Arm Zweigbündel: hinter ihm Tripod, an dem sich eine Schlange emporwindet
8,07 g
Gruß
chinamul
GORDIANUS III 238 – 244
Æ 24/25 mm Hadrianopolis in Thracia
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Rv.: AΔPIA - NO - ΠO - ΛEITΩN - Apollo nach links stehend; in der erhobenen Rechten Pfeil, dessen Spitze nach rechts weist, im linken Arm Zweigbündel: hinter ihm Tripod, an dem sich eine Schlange emporwindet
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Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit
- Pscipio
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Ich hatte mal ein stempelgleiches Stück, bestimmt als Varbanov 2054: http://www.vcoins.com/ancient/ruttenwie ... roduct=908
Gruss, Pscipio
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Nata vimpi curmi da.
- Peter43
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Ihr könnt euch natürlich denken, wo dieses Stück gelandet ist? Es ist Varbanov (engl.) 3977. Die Referenz von Lars ist wahrscheinlich aus der bulgarischen Ausgabe.
Der mit Bänder geschmückte Zweig erinnert etwas an den Apollo Gryneion, der auf den Münzen von Myrina vorkommt.
Mit freundlichem Gruß
Der mit Bänder geschmückte Zweig erinnert etwas an den Apollo Gryneion, der auf den Münzen von Myrina vorkommt.
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- Peter43
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Ja, es ist Varbanov (engl.) 3977 und dieser Typ ist tatsächlich auch abgebildet, was bei Varbanov nicht immer der Fall ist (außerdem muß man auf Fehlbeschreibungen und Fehlzuweisungen achten!). Die abgebildete Münze ist stempelgleich mit meiner, auch mit der Lücke bei GO - RDIANOC und der Ligatur von VG bei AVG.
Varbanov zitiert noch Jurukova 475
Mit freundlichem Gruß
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- chinamul
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Damit bestätigt sich dann meine Vermutung, daß es von dieser offenbar eher seltenen Münze tatsächlich nur stempelgleiche Exemplare zu geben scheint.
Jetzt habe ich also zwei Referenzen, und das sollte erst einmal genügen.
Besten Dank!
Gruß
chinamul
Jetzt habe ich also zwei Referenzen, und das sollte erst einmal genügen.
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Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit
- Peter43
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Hallo Andreas!
Dein Apollo ist ähnlich, allerdings bezieht sich diese Ähnlichkeit nur auf die Stellung. Die anderen Attribute unterscheiden ihn erheblich: Er lehnt mit dem li Ellenbogen auf der Lyra, er hat in der gesenkten Rechten einen (Lorbeer-)zweig und keinen Pfeil und er hat nichts in der li Hand, während der andere Typ in der li Hand den so auffällig mit Bändern geschmückten Zweig hält.
Dein Typ taucht aber z.B. in Deultum für Julia Mamaea auf mit einem zusätzlichen Altar.
Mit freundlichem Gruß
Dein Apollo ist ähnlich, allerdings bezieht sich diese Ähnlichkeit nur auf die Stellung. Die anderen Attribute unterscheiden ihn erheblich: Er lehnt mit dem li Ellenbogen auf der Lyra, er hat in der gesenkten Rechten einen (Lorbeer-)zweig und keinen Pfeil und er hat nichts in der li Hand, während der andere Typ in der li Hand den so auffällig mit Bändern geschmückten Zweig hält.
Dein Typ taucht aber z.B. in Deultum für Julia Mamaea auf mit einem zusätzlichen Altar.
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- chinamul
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Das ist zweifellos eine Technik, die man immer wieder beobachten kann. Oftmals ist es etwa ein angearbeiteter massiver Baumstamm, der die Figur stabilisiert.
Ob es sich allerdings bei unserem Apollo ebenso verhält, wage ich leise zu bezweifeln. Ein derart filigranes Gebilde wie ein Tripod wäre wohl kaum aus Marmor zu realisieren gewesen und außerdem als Stütze viel zu zerbrechlich. Aber auch ein Materialmix, bei dem man die Marmorstatue mit einem Tripod aus Bronze kombiniert hätte, wäre statisch mehr als problematisch gewesen. Ein solcher Mix wäre allenfalls bei der Gestaltung des Pfeiles vorstellbar.
Gruß
chinamul
Ob es sich allerdings bei unserem Apollo ebenso verhält, wage ich leise zu bezweifeln. Ein derart filigranes Gebilde wie ein Tripod wäre wohl kaum aus Marmor zu realisieren gewesen und außerdem als Stütze viel zu zerbrechlich. Aber auch ein Materialmix, bei dem man die Marmorstatue mit einem Tripod aus Bronze kombiniert hätte, wäre statisch mehr als problematisch gewesen. Ein solcher Mix wäre allenfalls bei der Gestaltung des Pfeiles vorstellbar.
Gruß
chinamul
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit
- Oktavenspringer
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Vor 2 Tagen in meinem Briefkasten gelandet:
AE27 Bronze des Commodus (177 - 192 n. Chr.), 9.25 g, geprägt in Mysien, Apollonia ad Rhyndacum
Vs: ΑV ΚAI Μ ΑVREL ΚΟΜMODOC. Büste mit Lorbeerkranz, drapiert und gepanzert nach rechts, Ansicht von hinten.
Rs: A - POL - LWNIATWN. Apollo Smintheus, nackt, etwas gebeugt nach links stehend, den rechten Fuß auf Piedestal gestellt, die linke Hand in die Hüfte gestützt, den rechten Ellbogen auf das rechte Knie gelehnt und in der rechten Hand einen Zweig haltend.
Mit einem Zitat dazu kann ich leider nicht aufwarten.
Gruß
Franz
AE27 Bronze des Commodus (177 - 192 n. Chr.), 9.25 g, geprägt in Mysien, Apollonia ad Rhyndacum
Vs: ΑV ΚAI Μ ΑVREL ΚΟΜMODOC. Büste mit Lorbeerkranz, drapiert und gepanzert nach rechts, Ansicht von hinten.
Rs: A - POL - LWNIATWN. Apollo Smintheus, nackt, etwas gebeugt nach links stehend, den rechten Fuß auf Piedestal gestellt, die linke Hand in die Hüfte gestützt, den rechten Ellbogen auf das rechte Knie gelehnt und in der rechten Hand einen Zweig haltend.
Mit einem Zitat dazu kann ich leider nicht aufwarten.
Gruß
Franz
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