Literatur: Preise zur Zeit Diokletians
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- KarlAntonMartini
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Literatur: Preise zur Zeit Diokletians
Zufällig gefunden: http://www.fh-augsburg.de/%7Eharsch/Chr ... _ep_i.html
Ein Edikt des Kaisers über die Obergrenze von Preisen. Zwar in Latein, aber aufgrund Bilder und Erklärung der Metrologie auch für Nichtlateiner brauchbar, eine Fortschreibung und Übersetzung ins Deutsche ist offenbar geplant.
Danach durfte zB ein Feldhase max. 150 Denare kosten, 12 Denare reichten immerhin für 1 Pfund (327 g) Schweinefleisch, der halbe Liter Landwein kostete 8 Denare, Bier die Hälfte.
Grüße, KarlAntonMartini
Ein Edikt des Kaisers über die Obergrenze von Preisen. Zwar in Latein, aber aufgrund Bilder und Erklärung der Metrologie auch für Nichtlateiner brauchbar, eine Fortschreibung und Übersetzung ins Deutsche ist offenbar geplant.
Danach durfte zB ein Feldhase max. 150 Denare kosten, 12 Denare reichten immerhin für 1 Pfund (327 g) Schweinefleisch, der halbe Liter Landwein kostete 8 Denare, Bier die Hälfte.
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Hmmm, dass ein Feldhase damals bis zu 150 Denare an Marktwert hatte, halte ich persönlich für nicht richtig. Aus verschiedenen Quellen habe ich bereits über Wertangaben zum damaligen Waren- und Zahlungsverkehr nachgelesen, so vermittelt z.B. Cassius Dio in einigen seiner Schriften recht präzise, welchen Wert die Zahlungsmittel damals hatten. Die Angaben aus dieser Quelle können imho nicht stimmen.
Gruß taurisker
Gruß taurisker
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Cassius Dio und Diocletian liegen zeitlich deutlich auseinander. Zu Lebzeiten des Cassius Dio war der Denar noch eine Silbermünze, mit der man tatsächlich bezahlte. Im dritten Jahrhundert verkam der Denar dann aufgrund der Inflation zu einer reinen Recheneinheit, während die Münze am Ende des dritten Jahrhunderts im Zahlungsverkehr gar nicht mehr vorkam. Im Preisedikt Diocletians ist diese Recheneinheit (der denarius communis) gemeint, nicht der von Diocletian neu eingeführte (denarius) argenteus.taurisker hat geschrieben: so vermittelt z.B. Cassius Dio in einigen seiner Schriften recht präzise, welchen Wert die Zahlungsmittel damals hatten.
Dia Angaben stimmen also sehr wohl.
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Verstehe, dennoch erscheinen mir diese Werte etwas zu hoch gegriffen.Im dritten Jahrhundert verkam der Denar dann aufgrund der Inflation zu einer reinen Recheneinheit, während die Münze am Ende des dritten Jahrhunderts im Zahlungsverkehr gar nicht mehr vorkam. Im Preisedikt Diocletians ist diese Recheneinheit (der denarius communis) gemeint, nicht der von Diocletian neu eingeführte (denarius) argenteus.
Dass zeitlich einiges zwischen CD und Diocletian liegt, ist mir klar, ebenso ist mir klar, dass der Vergleich etwas "hinkt". Trotzdem, erscheinen mir diese Angaben als überzogen, denn ich denke ein "normalsterblicher" Bürger dieser Zeit musste wohl verhungern bei diesen Preisen. Soweit ich weiß, war vor der Münzreform Diocletians die Verwendung des guten alten Tauschhandels intensiver als die Geldwirtschaft durch die Umstände. Oder waren das nur rechnerisch bzw. verwaltungstechnisch angenommene Preise für den Gegenwert als Münzen?
Gruß taurisker
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Hallo,
Diocletian führte ja einige Reformen durch um das Römische Reich zu stabilisieren, u.a. waren da eine Verwaltungsreform (Verkleinerung der Provinzen - Einführung der sog. Diözesen), dann eine Heeresreform und um die Wirtschaft zu stabilisieren als Teil der Münzreform auch das sog. Höchstpreisedikt. Es waren Höchstpreise für eine Vielzahl von Produkten und Dienstleistungen, deren Überschreitung mit Todesstrafe geahndet werden sollte. Wahrscheinlich wurden die Höchstpreise oft nicht erreicht, vielleicht aber auch hier und da durch Schwarzhandel bis dahin getrieben. Ich glaube auch nicht daß mit diesem Preisedikt die tatsächlichen Marktpreise abgebildet wurden. Vielmehr sollte es wohl als Orientierung dienen.
Diocletian führte ja einige Reformen durch um das Römische Reich zu stabilisieren, u.a. waren da eine Verwaltungsreform (Verkleinerung der Provinzen - Einführung der sog. Diözesen), dann eine Heeresreform und um die Wirtschaft zu stabilisieren als Teil der Münzreform auch das sog. Höchstpreisedikt. Es waren Höchstpreise für eine Vielzahl von Produkten und Dienstleistungen, deren Überschreitung mit Todesstrafe geahndet werden sollte. Wahrscheinlich wurden die Höchstpreise oft nicht erreicht, vielleicht aber auch hier und da durch Schwarzhandel bis dahin getrieben. Ich glaube auch nicht daß mit diesem Preisedikt die tatsächlichen Marktpreise abgebildet wurden. Vielmehr sollte es wohl als Orientierung dienen.
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@j-u.thormann
Danke für den Hinweis, hab soeben wieder mal die gute alte Göbl-Einführung in das spätrömische Münzsystem studiert und ja, ist mir nun klar; interessant, wieder mal einiges zum Geldwert dieser Epoche zu lesen, hast Du vielleicht noch einen link für weitergehende Info zum Thema? Ist sicher für andere Römerfreunde mit kleiner Bibliothek hier ebenfalls von Interesse
Gruß taurisker
Danke für den Hinweis, hab soeben wieder mal die gute alte Göbl-Einführung in das spätrömische Münzsystem studiert und ja, ist mir nun klar; interessant, wieder mal einiges zum Geldwert dieser Epoche zu lesen, hast Du vielleicht noch einen link für weitergehende Info zum Thema? Ist sicher für andere Römerfreunde mit kleiner Bibliothek hier ebenfalls von Interesse
Gruß taurisker
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Zum Thema, noch die Info im Detail:
Münzausgaben unter Diocletianus, Münzreform im Jahr 294/295.
Unter Diocletian wurde eine Münzreform eingeführt, die das uneinheitliche und verworrene Geldwesen wieder auf solide Grundlage führen sollte.
Folgende Einheiten wurden festgelegt:
1 Aureus (Goldmünze ca. 5,45 g) = 25 Argentei
1 Argenteus (Silbermünze ca. 3,41g, häufig weniger) = 8 Folles
1 Follis (Kupfermünze ca 10 g Gewicht, 25 - 27 mm Durchmesser) = 8 Zähldenare ( = abgewertete Antoniane)
Die Gewichte gehen mit der Zeit jedoch runter und gegen 345 wiegt der Kupfer-Follis statt 10 g nur noch etwa 1,5 g!
Mit der Münzreform des Kaisers Diocletian verschwand die bisherige Nominalordnung des römischen Münzwesens. Neben dem Aureus als Sechzigstel der römischen Pfundes (1 as libra = 327,5 g) gab es als neue Silbermünze den Argenteus zu 1/96 des römischen Pfundes. Wichtigste Einheit in unedlem Metall war nun der Follis, eine mit dünnem Silberüberzug versehene Bronzemünze. Diocletian erließ ein Edikt, das einerseits Mindestlöhne, auf der anderen Seite Höchstpreise festsetzte.
Kaufkraft unter Kaiser Diocletian (Quelle Web:geschichtsverein-koengen.de):
Tageslöhne: Hirte 20 Denare, Gelernte Facharbeiter, Maurer, Zimmermann, Schmied, Schlosser, Bäcker, Kalkbrenner jeweils 50 Denare, Seematrose 60 Denare, Tüncher, Wandmaler 75 Denare, Bildermaler 150 Denare.
Monatsgehälter: Mittelschullehrer (Statistik und Rechnen) pro Schüler 50 Denare, Lehrer des Ingenieurfachs pro Schüler 100 Denare, Lehrer für Fremdsprachen pro Schüler 200 Denare.
Einige Preise (in Denaren): 1 kg Schweinefleisch 36, 1 kg Ziegenfleisch 8, 1 kg Käse 24-36, ein Ei 1, 1 Paar Männersandalen 120, 1 einfache Ölflasche 100.
Preise für Dienstleistungen (in Denaren): Gepäckträger 2, Haarschneiden 2, Macherlohn für eine Hose 20, Rechtsanwalt für eine Eingabe an das Gericht 250, Rechtsanwalt für die Wahrnehmung eines Gerichtstermins 1000.
Münzausgaben unter Diocletianus, Münzreform im Jahr 294/295.
Unter Diocletian wurde eine Münzreform eingeführt, die das uneinheitliche und verworrene Geldwesen wieder auf solide Grundlage führen sollte.
Folgende Einheiten wurden festgelegt:
1 Aureus (Goldmünze ca. 5,45 g) = 25 Argentei
1 Argenteus (Silbermünze ca. 3,41g, häufig weniger) = 8 Folles
1 Follis (Kupfermünze ca 10 g Gewicht, 25 - 27 mm Durchmesser) = 8 Zähldenare ( = abgewertete Antoniane)
Die Gewichte gehen mit der Zeit jedoch runter und gegen 345 wiegt der Kupfer-Follis statt 10 g nur noch etwa 1,5 g!
Mit der Münzreform des Kaisers Diocletian verschwand die bisherige Nominalordnung des römischen Münzwesens. Neben dem Aureus als Sechzigstel der römischen Pfundes (1 as libra = 327,5 g) gab es als neue Silbermünze den Argenteus zu 1/96 des römischen Pfundes. Wichtigste Einheit in unedlem Metall war nun der Follis, eine mit dünnem Silberüberzug versehene Bronzemünze. Diocletian erließ ein Edikt, das einerseits Mindestlöhne, auf der anderen Seite Höchstpreise festsetzte.
Kaufkraft unter Kaiser Diocletian (Quelle Web:geschichtsverein-koengen.de):
Tageslöhne: Hirte 20 Denare, Gelernte Facharbeiter, Maurer, Zimmermann, Schmied, Schlosser, Bäcker, Kalkbrenner jeweils 50 Denare, Seematrose 60 Denare, Tüncher, Wandmaler 75 Denare, Bildermaler 150 Denare.
Monatsgehälter: Mittelschullehrer (Statistik und Rechnen) pro Schüler 50 Denare, Lehrer des Ingenieurfachs pro Schüler 100 Denare, Lehrer für Fremdsprachen pro Schüler 200 Denare.
Einige Preise (in Denaren): 1 kg Schweinefleisch 36, 1 kg Ziegenfleisch 8, 1 kg Käse 24-36, ein Ei 1, 1 Paar Männersandalen 120, 1 einfache Ölflasche 100.
Preise für Dienstleistungen (in Denaren): Gepäckträger 2, Haarschneiden 2, Macherlohn für eine Hose 20, Rechtsanwalt für eine Eingabe an das Gericht 250, Rechtsanwalt für die Wahrnehmung eines Gerichtstermins 1000.
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@taurisker
Ich habe zwar keinen Link, aber kann auf einen Aufsatz von Wolfram Weiser verweisen, der den aktuellen Forschungsstand wiedergeben dürfte:
Weiser, Wolfram, Nominale römischer Münzen des 3.-5. Jahrhundets n. Chr., in: GN 200 (2000), S. 311-327.
Gruß,
j-u.thormann
Ich habe zwar keinen Link, aber kann auf einen Aufsatz von Wolfram Weiser verweisen, der den aktuellen Forschungsstand wiedergeben dürfte:
Weiser, Wolfram, Nominale römischer Münzen des 3.-5. Jahrhundets n. Chr., in: GN 200 (2000), S. 311-327.
Gruß,
j-u.thormann
Petition für den Erhalt des privaten Sammelns: https://www.openpetition.de/petition/on ... n-sammelns
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