Anfänger Patina verkrazt?

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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timethy-bart
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Anfänger Patina verkrazt?

Beitrag von timethy-bart » Fr 02.03.07 20:49

Hi
Habe mir bei ebay 30 verschmutzte Münzen gute Entscheidung?
Habe mit der ersten Angefangen und sie erst einen Tag in Olivenöl gelegt. Danach hab ich sie mit einer Sonde(Zahnarztwerkzeug mit Spitze) gereinigt.Jetzt glänzt sie an einer Kratzstelle sehr schön Kupferfarben hab ich die Patina verkratzt?
Bitte um Hilfe Danke im Vorraus
Gruß Tim
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Beitrag von Gast » Fr 02.03.07 21:37

Ja.

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quisquam
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Beitrag von quisquam » Fr 02.03.07 21:58

Hallo Tim,
zu allererst ein herzliches Willkommen im Forum!

Wenn blankes Metall zum Vorschein kommt ist die Patina an dieser Stelle vollständig weggekratzt, was aber bei der schlechten Qualität der Ungereinigten, wie sie bei ebay angeboten werden in aller Regel keine große Katastrophe ist. Es kommen praktisch nie akzeptable Sammlungsstücke heraus. Nur wenn man Spass am Reinigen und Bestimmen hat sind sie ihr Geld wert, wie ich finde.

Sind die Verletzungen nur kleinflächig, so kann man sie durch Nachtönen des Kupfers nach zufriedenstellender Reinigung praktisch unsichtbar machen, z.B. durch Einreiben mit einer Mischung aus Schwefel und Vaseline. Es gibt auch andere Rezepte, die aber alle mehr oder weniger giftig/gesundheitsschädlich sind (Pariser Oxyd, Ammoniak etc.) und sehr verantwortungsvollen Gebrauch (und Giftschrank!) voraussetzen.

Wenn es Dir darum geht erste Reinigungsversuche zu unternehmen, so war ein billiges ebay-Lot sicher nicht die verkehrte Wahl.

Grüße, Stefan
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Beitrag von McBrumm » Fr 02.03.07 22:09

nur wenn man die zerkratzten Stellen mit einer künstlichen Patina wiederherstellt, ist das ...... Betrug.

Betrug an der Münze und Betrug an sich selber. <-- meine persönliche Empfindung.

Man möge mir das nicht übelnehmen, nur empfinde ICH es als nicht Sammelwürdig, wenn es künstlich nachpatiniert wurde.

Ausnahmsweise (da bei anderen gesehen 8)) grüßt hier
McBrumm
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Beitrag von quisquam » Fr 02.03.07 22:25

Ein Nachpatinieren lehne auch ich ab, ein Nachtönen von Verletzungen finde ich aber akzeptabel. Man wird so viel mehr Freude beim Anblick der Münzen haben. Die Alternative wäre ein paar Jahrzehnte zu warten, bis sich dieselbe Tönung von alleine einstellt. Wem dies lieber ist: bitteschön.

Von Betrug kann man erst dann sprechen, wenn man die Münze als "mit geschlossener natürlicher Patina" verkauft.

Grüße, Stefan
Zuletzt geändert von quisquam am Fr 02.03.07 22:37, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag von McBrumm » Fr 02.03.07 22:34

ich meinte ja NICHT den Betrug an Kunde oder Käufern, sondern den Betrug an den Münzen oder an mich selber.

Keine Antike Münze hat es je verdient künstlich nachbearbeitet zu werden.
ICH hätte keine Freude an einer Münze, von der ich wüßte, daß sie künstlich nachpatiniert oder nachgetönt wurde.

Jeder soll aber mit seinen Münzen das machen, was er will. Es geht mich nichts an. Nur sollte er sein Erzeugnis als alt und original
weiterverkaufen......... <--- das wäre Betrug im juristischen Sinn
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Beitrag von quisquam » Fr 02.03.07 22:46

Ein Kaschieren von Fehlstellen, ob durch Nachtönen oder beispielswise mit Wachs, mag zwar in gewisser Weise Selbstbetrug sein. Wenn es aber dazu führt, dass man wieder Friede mit seinen Münzen schließt und sie betrachten kann, ohne nur die Fehler zu sehen - was ist dann daran falsch?

Wirklich verwerflich finde ich nur Manipulationen, die die Oberfläche (und dazu zählt auch die gewachsene Patina) irreversibel verändern. Man hat schon eine Verantwortung für seine Münzen. Sie sind zum Teil schon durch die Hände von vielen Generationen von Sammlern gegangen, und werden nach uns hoffentlich noch durch viele Hände gehen, so dass man sie nur für eine relativ kurze Zeit in der eigenen Obhut hat. Ich denke unsere Einstellung liegt nicht sooo weit auseinander, nur dass Du etwas mehr Purist bist, was ich vollauf akzeptiere.

Grüße, Stefan
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Beitrag von McBrumm » Fr 02.03.07 22:53

"SELBSTBETRUG" <-- diese Wort hätte ich gebrauchen sollen, um schneller auf den Punkt zu kommen. :D
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Beitrag von timethy-bart » Sa 03.03.07 09:33

Danke für die schnelle Antwort. Wo bekommt ihr ungereinigte Römischen Münzen her?
Danke Tim
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Beitrag von Lemur » Sa 03.03.07 12:51

Guckst Du: http://www.nobleromancoins.com Auch hier bleibt nach der Reinigung natürlich viel "Schrott"übrig . Das Preis-Leistungsverhältnis ist aber besser als bei I-Bäh. Meint grüßend Lemur
...das ganze Mee`volle`´öme`.

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Beitrag von timethy-bart » Sa 03.03.07 15:30

Danke für den Tipp
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Beitrag von timethy-bart » Sa 03.03.07 16:09

Gibt es noch Regeln die ich bezüglich der Reinigung beachten söllte`?
Danke tim
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Beitrag von quisquam » Sa 03.03.07 17:05

Lies dir diesen Thread mal durch:
http://www.numismatikforum.de/ftopic1887.html

Auch interessant:
http://www.dirtyoldcoins.com/restore/index.html

Statt Olivenöl, von dessen Gebrauch viele nichts halten reicht oft auch destilliertes Wasser. Es ist also kein Fehler es zuerst damit zu versuchen. Man sollte ab und zu das Wasser wechseln und nicht die Geduld verlieren.

Die Hauptregel die man bezüglich der Reinigung beachten sollte ist: Habe Geduld und reinige die Münzen lieber etwas zu weinig als etwas zu viel.

Grüße, Stefan
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Beitrag von timethy-bart » Sa 03.03.07 19:35

Vielen Dank für die Tipps.Und für die gemachte Mühe.
tim
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Beitrag von saharafuchs » So 04.03.07 23:05

Hallo! MC Brumm: Kein der bei Ebay oder anderen Auktionen angebotenen Antikmünzen in Toperhaltung ist unbehandelt , ungereinigt oder unmanipuliert. In der Erde liegen( gammeln) alle Münzen gleich und alle Münzen sind nach 1700 Jahren irgendwie verkrusted oder verschmutzt. Normalerweise hättest du nach deiner Aussage oben nur gatte schwarze Klumpen zuhause, auf denen nichts an Details zu erkennen ist? Stimmt das?
Wart ihr selbst noch nie bei Ausgrabungen hier oder im Orient dabei???
Es gibt keine Münzen , die glatt, sauber und rein patiniert aus der Erde kommen. Nichteinmal Goldmünzen der Römer.

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