Münzstempel

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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Beitrag von Gast » Mo 05.03.07 12:56

Schon gut, erst lesen, dann fragen. :)

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Beitrag von Gast » Mo 05.03.07 14:12

Ich hätte erst lesen sollen.

j-u.thormann
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Re: Münzstempel

Beitrag von j-u.thormann » Mo 05.03.07 18:37

Wenn der Stempel echt ist, dürfte es sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um einen antiken Falschmünzerstempel handeln.
angelo2de hat geschrieben: Dann bleiben nur zwei plausible Varianten übrig: entweder haben die Daker den Münzstempel gefälscht, oder er wurde aus einem römischen Legionslager entwendet während einer der zahlreichen dakischen Überfälle südlich der Donau.
Warum? Du gehst davon aus, daß der Stempel zur Zeit Vespasians entstanden ist. Bei einem inoffiziellen bzw. Falschmünzerstempel ist dies aber nicht zwingend der Fall. Vespasianische Denare waren auch im zweiten Jahrhundert gültig...

Wäre es möglich, ein Bild des ganzen Stempels zu zeigen?

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Beitrag von drakenumi1 » Mo 05.03.07 19:02

Hallo, angelo,
ich kann zwar nichts zur Klärung Deiner Fragen beitragen, aber mich interessiert sehr, ob der Stempel aus Bronze o.ä. ist oder aus Stahl.
Ansonsten ist für mich auffällig, daß beim Stempel die Rillen der Kanne in der Mitte aussetzen, so, als läge dort ein erhöhter Verschleiß vor. Aber das in der tiefsten Stelle einer Negativ-Form? Das sieht sich so an, als wäre bei der Herstellung der Form eine an dieser Stelle leicht verschlissene Münze abgeformt worden.....
Besten Dank schon für Deine Antwort sagt

drakenumi1
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Beitrag von El Che » Mi 07.03.07 15:57

Ich hab mal ne blöde Frage - bitte nimm sie mir nicht übel... Aber ich frage mich schon, warum ein legaler Stempel einfach so auf dem Markt ist, wenn nur 90 weltweit überliefert wurden. Hat da kein Museum Interesse dran?

Oder gilt das nur für legale offizielle Stempel... und wo ist der Unterschied zwischen einem legalen offiziellen und einem legalen inoffiziellen Stempel; bei inoffiziellen legalen Münzen fallen mir v.a. die Limes-Münzen ein, aber wurden die nicht gegossen? Wer weiss Bescheid darüber?

Liebe Grüße,
Uli
Zuletzt geändert von El Che am Di 03.04.07 16:52, insgesamt 1-mal geändert.

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Gußformen aus Mainz

Beitrag von Dietemann » Mi 07.03.07 21:41

Ähnliche Gußformen sind mir aus Mainz bekannt. (Baatz; Herrmann: Die Römer in Hessen, 1982), die inmitten von römischen Siedlungen gefunden wurden. Mainz hatte starke römische Besatzungen, eine Fälscherwerkstatt halte ich für ausgeschlossen.
Ich gehe davon aus, dass die Obrigkeit ein Interesse an einer ausreichenden Münzversorgung hatte und in Notzeiten eben heimisches Metall mit einfachen Mittel in Gußformen in Münzen verwandelt hat.

Nun müsste man nur mal so ein Stück sehen.

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Beitrag von loron » Do 08.03.07 00:22

Wie erklärt Ihr Euch, dass der Perlkreis unvollständig ist? Liegt da nicht die Klassifizierung "Fälscherstempel" ganz nahe? Auch, weil die Vase nicht mehr fein kannelliert ist, war wohl ein bereits abgegriffenes Stück die Gussvorlage. Aber wirklich interessant wäre zu wissen, wieso das Ding aus Dakien stammen kann.

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Beitrag von drakenumi1 » Do 08.03.07 10:02

Also dieser Stempel von coinarchives mit seiner Bewertung von "vorzügl." ist mir ein komplettes Rätsel. Ich habe zwar kein spezielles Wissen über Prägestempel, aber ein paar logische Gedanken führen hier auf eklatante Widersprüche:
1). Entweder der Stempel wurde von vornherein mit Vorbedacht dermaßen einseitig geschnitten, um ein schiefes Aufsetzen des Stempels oder einen einseitigen Verschleiß der geprägten Münze vorzutäuschen (wer schnitzt solch Stempel mit Absicht dermaßen einseitig und was will er damit bezwecken?), oder
2). der Stempel ist während der Benutzung einseitig dermaßen verschlissen, daß die Prägekontur praktisch nicht mehr vorhanden ist. Dann allerdings wäre es vermessen, von "vorzüglich" zu sprechen. Ein übermäßiger einseitiger Verschleiß müßte sich auch im Grad der Balligkeit ausdrücken. Geht man von einer ursprünglich allseitig gleichen Balligkeit aus, sollte dieser Stempel im Bereich der aussetzenden Prägekonturen zu diesem Rande hin stärker abfallen, als in entgegengesetzter Richtung (was die Bilder allerdings nicht hergeben).
3). Auch an diesem Stück fehlt in der Tiefe die Kontur der Haarstränen völlig. Hier stellt sich wiederum die Frage: War das auch beim neuen Stempel so (wurde also ein Verschleiß vorgetäuscht, um die Echtheit der daraus gefertigten Prägungen zu suggerieren)?
Nach meinem Empfinden ist solch Stempel überhaupt nicht koscher. Aber ich kann ja irren. Schön wäre es, jemand schwingt sich auf und bringt Ordnung in meine etwas verwirrtten Gedanken. Denn coinarchives ist schließlich nicht irgendwer, denkt

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Daß wir hier allerdings nur von der Möglichkeit antiker Fälschungen sprechen, ist wohl klar. Wenn der Verkäufer von "Vz" spricht, geht er möglicherweise von vornherein von einem Falschstempel aus, mit all seinen Verschleißattributen, die dann natürlich 100%ir erhaltes sind und dieses "vz" auch rechtfertigen
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Beitrag von quisquam » Do 08.03.07 11:31

Angelo hat geschrieben:Warum soll meiner eine antike Fälschung sein?
Beispielsweise, weil Du bereits von Herrn Mosch die begründete Einschätzung hast, dass es sich um einen echten, aber inoffiziellen Stempel handelt? Seine Differenzierung zwischen offiziell/inoffiziell und legal/illegal finde ich allerdings gewagt. Dass inoffizielle Stempel mit staatlicher Duldung verwandt wurden (so verstehe ich sein "inoffiziell aber legal") ist vielleicht nicht völlig auszuschließen - für sehr viel wahrscheinlicher halte ich es aber, dass es sich um einen "illegalen" Stempel, sprich Fälscherstempel handelt.

Ein klasse Sammlungsstück, mein Neid ist Dir sicher!

Grüße, Stefan
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.

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Beitrag von Gast » Do 08.03.07 12:12

http://www.gmcoinart.de/shop/detailansi ... che=&von=0

[ externes Bild ]
Objekt-Nr.: 416
Münzstempel.
Bronzestempel in einer eisernen Umantelung. Dm des Stempels 24cmm. Unterer Dm 40mm. H 25mm. Im Bildfeld vertieftes Relief mit dem Kopf des Augustus n. l. und der Umschrift SPQR CAESA[RI AVG]VSTO]. Die Schrift teilweise doppelt graviert. Zum Typus vgl BN 1242; RIC 319.
Zuletzt geändert von Gast am Do 08.03.07 12:16, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von antoninus1 » Do 08.03.07 12:37

Bei dem Augustus-Stempel sind die Buchstaben links doppelt "graviert".
Das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Wie kann man Buchstaben versehentlich versetzt gravieren?
Wurden die Stempel nicht in Wahrheit gesenkt, also mit einer Patrize eingeschlagen?
Ein zweiter Hammerschlag oder eine springende Patrize würden die doppelten Buchstaben erklären.

Die zweite Frage, die sich mir stellt:
wurden mit diesem Stempel noch Münzen geprägt oder wurde er als Ausschuss betrachtet und nicht verwendet?
Dadurch entging er vielleicht auch der Zerstörung.
Gruß,
antoninus1

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