Erfahrungen mit Göbl, Münzprägung der Kaiser Valerianus...
Moderator: Homer J. Simpson
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Erfahrungen mit Göbl, Münzprägung der Kaiser Valerianus...
Hallo Römerfreunde,
nachdem gelegentlich auf Verweise auf die Arbeiten Robert Göbls zu Valerian und Familie sowie zu Aurelian gestoßen bin, habe ich mir die Bände einmal ausgeliehen (also "Die Münzprägung der Kaiser Valerianus I., Gallienus, Saloninus (253/268), Regalianus (260) und Macrianus, Quietus (260/262)" = MIR 36/43/44, und "Die Münzprägung des Kaisers Aurelianus (270/275)" = MIR 47). Ich muß zugeben, daß ich damit nur schwer zurechtkomme. Das Problem ist dabei nicht die Identifizierung der Münzen, sondern Göbls Argumentation. Beispiel: Ich habe einen Antoninian von Gallienus, den RIC (Nr. 286) der Münzstätte Rom zuordnet, Göbl (Nr. 1655f) aber der von Antiochia. Mir ist auch nach mehrfachem Lesen völlig schleierhaft, auf welcher Grundlage er das tut: ich kann seine Argumente einfach nicht nachvollziehen bzw. überhaupt finden. Und bei anderen Münzen geht es mir ähnlich. Göbls stupende Gelehrsamkeit und seine Ausdauer bei der Erfassung von tausenden von Münztypen will ich gar nicht bestreiten. Ich wüßte nur mal gerne, ob es anderen ähnlich geht wie mir. Und: gibt es mittlerweile vielleicht etwas neueres? Vielleicht sogar etwas verständlicheres...??
Sorry, ist ein etwas unstrukturierter Beitrag. Bin zur Zeit nur bißchen frustriert...
Gruß Pollio
nachdem gelegentlich auf Verweise auf die Arbeiten Robert Göbls zu Valerian und Familie sowie zu Aurelian gestoßen bin, habe ich mir die Bände einmal ausgeliehen (also "Die Münzprägung der Kaiser Valerianus I., Gallienus, Saloninus (253/268), Regalianus (260) und Macrianus, Quietus (260/262)" = MIR 36/43/44, und "Die Münzprägung des Kaisers Aurelianus (270/275)" = MIR 47). Ich muß zugeben, daß ich damit nur schwer zurechtkomme. Das Problem ist dabei nicht die Identifizierung der Münzen, sondern Göbls Argumentation. Beispiel: Ich habe einen Antoninian von Gallienus, den RIC (Nr. 286) der Münzstätte Rom zuordnet, Göbl (Nr. 1655f) aber der von Antiochia. Mir ist auch nach mehrfachem Lesen völlig schleierhaft, auf welcher Grundlage er das tut: ich kann seine Argumente einfach nicht nachvollziehen bzw. überhaupt finden. Und bei anderen Münzen geht es mir ähnlich. Göbls stupende Gelehrsamkeit und seine Ausdauer bei der Erfassung von tausenden von Münztypen will ich gar nicht bestreiten. Ich wüßte nur mal gerne, ob es anderen ähnlich geht wie mir. Und: gibt es mittlerweile vielleicht etwas neueres? Vielleicht sogar etwas verständlicheres...??
Sorry, ist ein etwas unstrukturierter Beitrag. Bin zur Zeit nur bißchen frustriert...
Gruß Pollio
- beachcomber
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hallo pollio,
die zuordnung einzelner prägungen zu bestimmten münzstätten hat vor allem stilistische gründe.
so kannst du z.b. bei der von dir angeführten münze sehen, dass das porträt nicht den in rom geprägten münzen entspricht, sondern eindeutig denen aus antiochia.
deshalb erklärt göbl im text auch nicht warum diese oder jene münze dieser oder jener münzstätte zugeordnet werden muss, sondern konzentriert sich auf die zeitliche abfolge, die er aus den unterschiedlichsten quellen begründet.
zugegebenermassen ist sein schreibstil schwer verständlich und ich muss zugeben, ich habe auch oft schwierigkeiten dem text zu folgen.
grüsse
frank
die zuordnung einzelner prägungen zu bestimmten münzstätten hat vor allem stilistische gründe.
so kannst du z.b. bei der von dir angeführten münze sehen, dass das porträt nicht den in rom geprägten münzen entspricht, sondern eindeutig denen aus antiochia.
deshalb erklärt göbl im text auch nicht warum diese oder jene münze dieser oder jener münzstätte zugeordnet werden muss, sondern konzentriert sich auf die zeitliche abfolge, die er aus den unterschiedlichsten quellen begründet.
zugegebenermassen ist sein schreibstil schwer verständlich und ich muss zugeben, ich habe auch oft schwierigkeiten dem text zu folgen.
grüsse
frank
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Ein origineller Forscher, der seine Ansichten klar zu begründen wusste, war Göbl nicht!
In Göbls Arbeiten über Valerianus-Gallienus und Aurelianus konsultiere ich hauptsächlich den Katalog und die Tafeln. Eine Menge Fehlzuteilungen in der Arbeit über Aurelianus hat Markus Weder berichtigt, Num. Chronicle 154, 1994, S. 243-266.
Wegen Münzstätten, Chronologie, Typendeutung für Aurelianus konsultiert man besser Estiots neuen Pariser Katalog.
In Göbls Arbeiten über Valerianus-Gallienus und Aurelianus konsultiere ich hauptsächlich den Katalog und die Tafeln. Eine Menge Fehlzuteilungen in der Arbeit über Aurelianus hat Markus Weder berichtigt, Num. Chronicle 154, 1994, S. 243-266.
Wegen Münzstätten, Chronologie, Typendeutung für Aurelianus konsultiert man besser Estiots neuen Pariser Katalog.
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Re: Erfahrungen mit Göbl, Münzprägung der Kaiser Valerianus.
Was die Verständlichkeit betrifft, wäre Andreas Alföldi, Studien zur Geschichte der Weltkrise des 3. Jahrhunderts nach Christus, Darmstadt 1967 zu empfehlen. Es ist ein Sammelband mit vielen Aufsätzen von Alföldi, die sicher nicht mehr ganz aktuell sind, aber einem vielfach beim Verständnis der Zuweisungen und Datierungen Göbls helfen, da dieser viel von Alföldi übernommen hat.Pollio hat geschrieben:Und: gibt es mittlerweile vielleicht etwas neueres? Vielleicht sogar etwas verständlicheres...??
- QVINTVS
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Leider ist es zumindest in der deutschsprachigen Wissenschaft oft so, dass nur wirkliche Insider den Gedanken folgen können. Das sehe ich ganz klar als einen Fehler an, denn die Wissenschaft soll den Menschen dienen und nicht nur eine Selbstbeweihräucherung einer kleinen Elite sein. Soweit ich das überblicken kann haben das die englischsprachigen Länder schon begriffen!
Leider gehört Göbl in die erste Gruppe.
Leider gehört Göbl in die erste Gruppe.
Viele Grüße
QVINTVS
Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen,
und wer sie aufzuheben versteht,
hat ein Vermögen.
Jean Anouilh (franz. Dramatiker, 1910 - 87)
Ebay-Alternative nutzen: https://www.muenzauktion.info
QVINTVS
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- helcaraxe
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Na, so pauschal würde ich das nicht stehen lassen, in meinem Fachbereich gibt es auch sehr viel schlechte englische (englischsprachige) Wissenschaft ....
Viele Grüße
helcaraxe
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[i]Höflichkeit ist wie ein Luftkissen: Es mag zwar nichts drin sein, aber sie mildert die Stöße des Lebens.[/i] -- Arthur Schopenhauer
helcaraxe
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