Ein römisches Fass? ( Preisurnen / Scannen / Schrötlinge )
Moderator: Homer J. Simpson
- helcaraxe
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Ein römisches Fass? ( Preisurnen / Scannen / Schrötlinge )
Liebe Freunde der römischen Numismatik!
Mal wieder hat Euer helcaraxe ein Ruinchen, das ihm keine Ruhe lässt...
Woher kommt dieses kleine Münzlein, das seine besten Tage schon hinter sich hat?
Dass es eine römische Provinzprägung sein könnte, vermute ich nur auf Grund des "römischen" Portraits mit der Strahlenkrone. Was dieses Fass auf dem Rv. darstellen soll, entzieht sich meiner Vorstellungskraft.
Wer kann mir noch Hinweise geben, wo das Stück einzuordnen ist?
dm = 19 mm, 4,1 g.
NB.:
Ich habe versucht, die Münze mit meinem neuen HP-Scanner einzuscannen, weil der mehr Tiefenschärfe hat - dem ist auch so, aber irgendwie werden die Bilder bei ihm so pixelig, als ob sie schon jemand schlecht nachbearbeitet hat. Die Münze sieht dadurch viel krateriger aus als sie ist. Hat jemand, der vielleicht auch einen HP-Scanner hat, eine Idee, woher das kommt?
Mal wieder hat Euer helcaraxe ein Ruinchen, das ihm keine Ruhe lässt...
Woher kommt dieses kleine Münzlein, das seine besten Tage schon hinter sich hat?
Dass es eine römische Provinzprägung sein könnte, vermute ich nur auf Grund des "römischen" Portraits mit der Strahlenkrone. Was dieses Fass auf dem Rv. darstellen soll, entzieht sich meiner Vorstellungskraft.
Wer kann mir noch Hinweise geben, wo das Stück einzuordnen ist?
dm = 19 mm, 4,1 g.
NB.:
Ich habe versucht, die Münze mit meinem neuen HP-Scanner einzuscannen, weil der mehr Tiefenschärfe hat - dem ist auch so, aber irgendwie werden die Bilder bei ihm so pixelig, als ob sie schon jemand schlecht nachbearbeitet hat. Die Münze sieht dadurch viel krateriger aus als sie ist. Hat jemand, der vielleicht auch einen HP-Scanner hat, eine Idee, woher das kommt?
Zuletzt geändert von helcaraxe am Mi 20.06.07 22:51, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße
helcaraxe
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[i]Höflichkeit ist wie ein Luftkissen: Es mag zwar nichts drin sein, aber sie mildert die Stöße des Lebens.[/i] -- Arthur Schopenhauer
helcaraxe
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- Peter43
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Natürlich eine römische Provinzialmünze! Das 'Faß' ist eine sog. Preisurne. In vielen Städten, besonders Kleinasiens, fanden Wettspiele statt, die das Ansehen dieser Städte mehrten (und Geld in die Städte spülten). Hier einige Beispiele aus meiner Sammlung. Die erste aus Odessos zu Ehren der Darzaleia, die zweite mit gleich 3 Preisurnen zu Ehren des Cartamen iselastica in Heliopolis in Coele-Syria.
Daß es sich um eine Strahlenkrone handelt, davon bin ich noch nicht überzeugt. Bei der Vs. tippe ich mal auf Elagabal (hat nämlich viel Ähnlichkeit mit meinen Münzen von Elagabal aus Kleinasien), aber es kann auch einer der späteren Kaiser sein, z.B. Valerian.
Übrigens: In der Antike gab es keine Fässer oder Tonnen! Siehe die Frage zu Diogenes im letzten Quiz!
Dann gibt es zu dieser Darstellung noch ein Problem, daß ich noch nicht gelöst habe. Es gibt nämlich auch noch Preiskronen, die fast genauso aussehen wie Preisurnen!
Mit freundlichem Gruß
Daß es sich um eine Strahlenkrone handelt, davon bin ich noch nicht überzeugt. Bei der Vs. tippe ich mal auf Elagabal (hat nämlich viel Ähnlichkeit mit meinen Münzen von Elagabal aus Kleinasien), aber es kann auch einer der späteren Kaiser sein, z.B. Valerian.
Übrigens: In der Antike gab es keine Fässer oder Tonnen! Siehe die Frage zu Diogenes im letzten Quiz!
Dann gibt es zu dieser Darstellung noch ein Problem, daß ich noch nicht gelöst habe. Es gibt nämlich auch noch Preiskronen, die fast genauso aussehen wie Preisurnen!
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- Dapsul
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Ein sehr schöner Artikel zu diesen Dingern steht hier: http://homepage.univie.ac.at/elisabeth. ... specht.htm
Das Daubenprinzip, das beim Faßbau zugrundeliegt, war den Römern jedenfalls bekannt. Es gibt sog. Daubenbecher, die wie ein Faß gebaut, nur viel viel kleiner sind.
Gruß - Frank
Das Daubenprinzip, das beim Faßbau zugrundeliegt, war den Römern jedenfalls bekannt. Es gibt sog. Daubenbecher, die wie ein Faß gebaut, nur viel viel kleiner sind.
Gruß - Frank
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Narbige Scanner - Bilder
Bilder vom Scanner von Kupfermünzen scheint generell ein schwieriges Kapitel zu sein. Ich habe zwar einen Epson, aber das gleiche Problem. Wohl deshalb, weil für dunkle Vorlagen die Belichtungszeit nicht ausreicht, um eine halbwegs helle Abbildung zu bewirken. Ganz und gar versagt der Scanner bei fast schwarzen Münzen. Man versucht sich dann zu helfen durch Hochziehen des Kontrastes, dann kommen die Konturen zwar etwas besser heraus, hat das aber durch wesentliche Betonung der manchmal nur geringen Korrosionsnarben erkauft. Mir scheint, daß Kupfermünzen und Scanner sich verbieten. Hier ist das klassische Foto, auch das digitale, haushoch überlegen.
Ein weiterer Grund für die starke Narbigkeit könnte in der Lichtführung im Scanner begründet sein. Ein hoher Anteil an spitzwinklig auf die Münzoberfläche einfallendem Licht läßt jedes noch so kleine Löchlein wie ein Krater erscheinen, mit dunklem Inneren und hellem Rand. Aber das ist vom Nutzer nicht veränderbar, es wohnt als Eigenschaft der Scannerkonstruktioin inne (und hat andererseits bei Münzen mit glatten Oberflächen die vorteilhafte und verschönende Eigenschaft, die Prägekonturen besonders scharf abzubilden und abgenutzte Konturen zu unterdrücken).
Für alle Hinweise, wie hier Besserung der Ergebnisse zu bewirken sind, bin ich auch sehr dankbar.
Grüße von
drakenumi1
Ein weiterer Grund für die starke Narbigkeit könnte in der Lichtführung im Scanner begründet sein. Ein hoher Anteil an spitzwinklig auf die Münzoberfläche einfallendem Licht läßt jedes noch so kleine Löchlein wie ein Krater erscheinen, mit dunklem Inneren und hellem Rand. Aber das ist vom Nutzer nicht veränderbar, es wohnt als Eigenschaft der Scannerkonstruktioin inne (und hat andererseits bei Münzen mit glatten Oberflächen die vorteilhafte und verschönende Eigenschaft, die Prägekonturen besonders scharf abzubilden und abgenutzte Konturen zu unterdrücken).
Für alle Hinweise, wie hier Besserung der Ergebnisse zu bewirken sind, bin ich auch sehr dankbar.
Grüße von
drakenumi1
Man kann, was man will, und wenn man sagt, man kann nicht, dann will man auch nicht.
(Baltzer von Platen/a. Rügen)
(Baltzer von Platen/a. Rügen)
Generell sind neue Scanner dafür schlechter als alte (die dickeren).
Wenn der Scanner von einer Münze ein schlechtes Bild macht, kann man da auch
wenig beeinflussen. Aber kaufe Dir ein älteres Modell oder borge es vielleicht aus.
Ich habe einen von unserem Admin als 'Dauerleihgabe' und die meisten Bilder werden damit ganz okay, mehr aber auch nicht.
Ich scanne mit offenem Deckel, das gibt generell schönere Bilder aber das
Wichtigste ist die Wahl des Scanners, ich benutze einen HP3300c.
Alle Münzen hier:
http://www.forumancientcoins.com/galler ... 388&page=1
mit schwarzem Hintergrund sind damit gemacht, dann etwas mit Polyview nachbearbeitet.
Andreas
Wenn der Scanner von einer Münze ein schlechtes Bild macht, kann man da auch
wenig beeinflussen. Aber kaufe Dir ein älteres Modell oder borge es vielleicht aus.
Ich habe einen von unserem Admin als 'Dauerleihgabe' und die meisten Bilder werden damit ganz okay, mehr aber auch nicht.
Ich scanne mit offenem Deckel, das gibt generell schönere Bilder aber das
Wichtigste ist die Wahl des Scanners, ich benutze einen HP3300c.
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mit schwarzem Hintergrund sind damit gemacht, dann etwas mit Polyview nachbearbeitet.
Andreas
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Hallo Andreas!
Besten Dank für den Tip mit dem offenen Deckel, das werde ich mal ausprobieren. Außerdem werde ich mal neue Druckertreiber installieren, mal sehen, ob das etwas bringt. Über die Ergebnisse werde ich Euch auf dem Laufenden halten.
Besten Dank für den Tip mit dem offenen Deckel, das werde ich mal ausprobieren. Außerdem werde ich mal neue Druckertreiber installieren, mal sehen, ob das etwas bringt. Über die Ergebnisse werde ich Euch auf dem Laufenden halten.
Viele Grüße
helcaraxe
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[i]Höflichkeit ist wie ein Luftkissen: Es mag zwar nichts drin sein, aber sie mildert die Stöße des Lebens.[/i] -- Arthur Schopenhauer
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@Dapsul
Herzlichen Dank für die Information, ich werde in dieser Richtung mal weiter auf die Suche begeben, vielleicht finde ich ja noch was...
Wie heißt Preisurne eigentlich auf Englisch?
@Dapsul
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Wie heißt Preisurne eigentlich auf Englisch?
Viele Grüße
helcaraxe
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Preisurne = price urn, agonistic urn
Übrigens vielen Dank, Dapsul, für den interessanten Link über die Preisurnen!
Mit freundlichem Gruß
Übrigens vielen Dank, Dapsul, für den interessanten Link über die Preisurnen!
Mit freundlichem Gruß
Zuletzt geändert von Peter43 am Mi 20.06.07 13:38, insgesamt 1-mal geändert.
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- schnecki
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wenn heir schon alle ihre PREISURNEN zur schau stellen , dann möchte ich das doch auch gleich mal machen !
münze des GORDIANVS aus ODESSOS mit PREISURNE auf RV !
aber warum werden die münzen immer auf AV und RV gepunzt , ist das eine entwertung oder wie soll ich das verstehen ?
münze des GORDIANVS aus ODESSOS mit PREISURNE auf RV !
aber warum werden die münzen immer auf AV und RV gepunzt , ist das eine entwertung oder wie soll ich das verstehen ?
SI DEVS PRO NOBIS , QVIS CONTRA NOS ?
- Peter43
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Hallo Schnecki!
Deine Preisurne aus Odessos ist dieselbe Münze wie meine. Auch Deine hat die Aufschrift DARZALEIA, nur schlecht zu lesen. Dazu gibt es einen Beitrag. Schau mal rein bei http://www.numismatikforum.de/ftopic11926-105.html unter 'Darzalas - der Große Gott von Odessos'.
Mit freundlichem Gruß
Deine Preisurne aus Odessos ist dieselbe Münze wie meine. Auch Deine hat die Aufschrift DARZALEIA, nur schlecht zu lesen. Dazu gibt es einen Beitrag. Schau mal rein bei http://www.numismatikforum.de/ftopic11926-105.html unter 'Darzalas - der Große Gott von Odessos'.
Mit freundlichem Gruß
Omnes vulnerant, ultima necat.
Die Theorie ist, daß sie vor dem Prägen geglättet wurden und davon diese Grübchen übriggeblieben sind.
Ich glaube Peter hat mindestens eine Münze, wo noch Spuren auf dem Schrötling von diesem (eventuellen) Glätten
zu sehen sind, die sind aber, wenn es denn stimmt, beim Prägen
normalerweise verschwunden.
Es ist damit jedenfalls nicht das Glätten beim Reinigen gemeint.
Ich glaube Peter hat mindestens eine Münze, wo noch Spuren auf dem Schrötling von diesem (eventuellen) Glätten
zu sehen sind, die sind aber, wenn es denn stimmt, beim Prägen
normalerweise verschwunden.
Es ist damit jedenfalls nicht das Glätten beim Reinigen gemeint.
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