Hadrian Medaillon

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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Zwerg
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Beitrag von Zwerg » Fr 13.07.07 20:43

Ich halte die Münze anhand der Fotos auch für eine Fälschung, sie ist stilistisch völlig daneben, bei 1.400 Euros lohnt sich ein Gutachten oder die Rückabwicklung vorab.

Beste Grüße
Zwerg
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Homer J. Simpson
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Beitrag von Homer J. Simpson » Fr 13.07.07 21:21

Nun, ich meine, nach den Bildern kann ich nicht beurteilen, ob die Oberfläche naturbelassen, geglättet, bearbeitet, völlig neu gemacht, nachpatiniert o.ä. ist. Daher bin ich gespannt auf bessere Bilder. Als Ebayer neigt man dazu, hinter der Kombination "seltene Münze und grottige Bilder" Schmu zu vermuten - und wir wollen doch weder Dir noch der Münze Unrecht antun!!

Viele Grüße,

Homer
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Fysto
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Beitrag von Fysto » Mo 16.07.07 18:53

Hallo Leute,

ich habe das Stück heute bei einem Fach-Numismatiker der Antike abgegeben. ( hoffe die Berufsbezeichnungs ist korrekt)
Er ist sich unschlüßig gewesen und hat keine Aussage bezüglich der Echtheit gemacht.
Er schickt es zu einem befreundeten Professor, der sich angeblich sehr gut mit römischen Münzen auskennt. Sollte er ebenfalls keine konkrete und fundierte Aussage machen können, wird es irgendwo zu einem renommierten Institut in der Schweiz geschickt, wo es dann endgültig überprüft wird. Nächste Woche weiß ich mehr. :)
Leider konnte ich keine neuen Fotos machen und sie hier reinstellen.
Nochmals Danke für Eure Beiträge.

lg

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Beitrag von Fysto » Fr 27.07.07 20:51

So habe jetzt drei Aussagen von sogennanten Experten.
Zwei von den Dreien sagen das Stück ist ohne Zweifel echt.
Der Dritte kritisiert die Münze, weil seiner Meinung nach die Patina verdächtig ist.
Jetzt wird es einem Experten gegeben, der in Deutschland zu den Fachmännern schlechthin gehören soll. Werde nach dem Namen nachfragen und hier reinposten.
Am Mittwoch weiß ich endlich Bescheid. Die absolute Echtheit kann leider nur über die Entfernung der Patina bestimmt werden. Was meint ihr? Patina ab oder nicht?

lg

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Peter43
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Beitrag von Peter43 » Fr 27.07.07 20:58

Wenn diese Münze mir gehören würde, würde ich die Patina zur Klärung dieser doch so wichtigen Frage entfernen lassen. Und so toll ist die Patina ja auch nicht, oder?

Mit freundlichem Gruß
Zuletzt geändert von Peter43 am Sa 28.07.07 12:31, insgesamt 1-mal geändert.
Omnes vulnerant, ultima necat.

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Beitrag von Fysto » Fr 27.07.07 21:03

Schweren Herzens würde ich diese Patina entfernen lassen.
Eine Münze ohne Patina macht sie zu einem unansehlichen Stück.
Wenn sie entfernt wird und sie echt sein sollte, was dann lieber Peter? Neupatinieren? Ganz bestimmt nicht.
Und was soll bitte schön diese rhetorische Frage?

lg

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Beitrag von Pscipio » Fr 27.07.07 21:29

Was sind denn das für Experten, die die Münze als echt bezeichnet haben? Könntest du mir sonst die Namen per PN mitteilen?

Gruss, Pscipio
Nata vimpi curmi da.

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Homer J. Simpson
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Beitrag von Homer J. Simpson » Fr 27.07.07 21:39

Was soll das denn für 'ne Prüfung sein?
"Ich lege die Münze in Salzsäure, wenn sie sich auflöst, war sie echt."
Das erinnert mich an mittelalterliche Hexenproben.
"Wir schmeißen die Hexe gefesselt ins Wasser, wenn sie untergeht, war sie unschuldig."

Ich stimme Pscipio zu, die Echtheitsbeurteilung steht und fällt mit dem Namen der Experten und damit, wie genau die sie sich angeschaut haben. Aber bei so einem seltenen Stück werden sie wohl schon genau hinschauen.

Homer
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Beitrag von Fysto » Fr 27.07.07 21:51

In diesem Fall ist es sehr schwierig zu beurteilen.
Der Gutachter, der zuerst die Münze für eine Überprüfung bekommen hat, ist am Anfang sehr unschlüßig gewesen. Er hat zwei andere "Experten" für eine Einschätzung gebittet. Sie beschäftigen sich schon um die 40 Jahre mit tiefgehend mit römischer Numismatik. Einer von den Beiden, die die Münze für echt empfinden, hat die Münze in die Hand genommen und direkt gesagt "es besteht keine Zweifel an der Echtheit". Der Andere ist, wie gesagt, ebenfalls dieser Meinung.
Mich interessiert vor allem die Bewertung des dritten im Bunde.
Die Patina ist ihm sehr verdächtig, wobei er leider nicht genau begründen kann, warum. Wiederum begründen die Befürworter dieser Münze diese merkwürdige Patina damit, dass sie z.B. in Feuer gelegen hat, eher gesagt extremer Hitze ausgesetzt gewesen sei.
Auf jeden Fall ist es ein Stück, was sehr schwierig ist, jedoch sehr interessant. Am Montag werde ich nach dem Namen des Experten einholen, der angeblich zu den erfahrensten Fachmännern in Deutschland gehört. Soweit ich weiß ist er ein Professor. Mehr kann ich euch leider im Moment nicht mitteilen.

lg

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Beitrag von Pscipio » Fr 27.07.07 22:02

Ohne jemandem zu Nahe treten zu wollen: wenn sowohl Curtis wie auch Zwerg (beides professionelle Numismatiker) die Münze schon anhand des Fotos verdammen (und ich stimme ihnen da zu), dann reicht mir das völlig. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Experte für antike Münzen das Stück als zweifellos echt bezeichnen würde.

Gruss, Pscipio
Nata vimpi curmi da.

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Beitrag von antoninus1 » Fr 27.07.07 22:42

Ich verstehe nicht, was die Patina mit der Echtheit der Münze an sich zu tun hat.
Kann man nachweisen, dass die Patina echt und über Jahrhunderte gewachsen ist, dann ist die Münze ebenfalls alt.
Ist die Patina neu, dann kann sie sowohl auf einer echten antiken Münze als auch auf einer modernen Nachahmung angebracht sein.
Neue Patina sagt also nichts über die Echtheit der Münze aus.
Gruß,
antoninus1

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Beitrag von Homer J. Simpson » Fr 27.07.07 22:52

Natürlich sind Curtis und Zwerg hochgradig erfahrene Profis, so daß ich ihnen mit der Münze in der Hand jederzeit das richtige Urteil zutrauen würde. Aber mich wundert, mit welcher Sicherheit sie von diesen wirklich bescheiden schlechten Bildern ausgehend die Münze verdammen. Mir schaut sie dem in Cohen abgebildeten Stück in Stil und Ausführung zu ähnlich, als daß ich sie von diesen Bildern zu verdammen wagen würde.

Homer
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Beitrag von beachcomber » Sa 28.07.07 09:34

absolut albern, die entfernung einer patina zur echtheitsprüfung einer münze heranziehen zu wollen!
diese 'experten' sind mit sicherheit keine!
denn wie antoninus schon ausführte, kann eine falsche patina trotzdem eine echte münze 'schmücken', sowie eine echte patina durchaus auch schon auf einer fälschung späterer jahrhunderte existieren.
und ob eine patina echt oder falsch ist, sollte man unter dem mikroskop, mit minimalen eingriffen leicht erkennen können, ohne sie zerstören zu müssen!
grüsse
frank

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Beitrag von drakenumi1 » Sa 28.07.07 17:04

Zwischenfrage:
Warum spricht man eigentlich im Zusammenhang mit Silbermünzen so häufig von "Tönung" und nicht von "Patina"? Macht man da Unterschiede im chem. Aufbau oder setzt man voraus, daß solche mit "gedunkelter" Oberfläche überwiegend neuzeitlich "getönt" wurden?

drakenumi1 dankt für Eure Mühe.
Man kann, was man will, und wenn man sagt, man kann nicht, dann will man auch nicht.
(Baltzer von Platen/a. Rügen)

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Beitrag von Peter43 » Sa 28.07.07 19:36

Patina ist doch ursprünglich etwas, was bei der Alterung von Kupfer oder Kupferlegierungen entsteht. Natürlich wird von da ausgehend der Begriff Patina manchmal auch auf andere Materialien angewendet. Aber eine Anwendung dieses Begriffes auf Silber ist mir bis heute nicht bekannt.

Mit freundlichem Gruß
Omnes vulnerant, ultima necat.

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