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.....und so sehen sie dann von innen aus!

Verfasst: Mo 20.08.07 19:57
von beachcomber
verdammt! müssen es immer die teuren (seltenen) münzen sein die zu bruch gehen?
mit freude sah' ich gerade den abholschein in meinem briefkasten, fuhr zur post, pack aus und dann das - zerbrochen!
das einzig gute daran - jetzt hat man mal einen einblick in antoniniane des 3jh.
obwohl es nicht unbedingt ein postumus REST ORBIS rückseite hätte sein müssen (:
sehr interessant die verschiedenen lagen von metall.
offensichtlich war der bruch im innersten schon vorhanden, denn hier sind die bruchstellen dunkel.
aussen herum sieht man helles kristallisiertes siber - der neue bruch.
auch sehr interessant die grün oxydierte lage, die deutlich zeigt, dass diese münzen so porös sind, dass auch sauerstoff ins innere der münze gelangt.
wenn ich mir das so anschaue, bin ich plötzlich gar nicht mehr so sicher, ob meine säure-behandlungen bei münzen dieser zeit wirklich ungefährlich sind!
grüsse
frank

Verfasst: Mo 20.08.07 20:56
von muenzenputzer06
@beachcomber

Was in aller Welt sind das für säure-behandlungen, die du da vornimmst?
Gerade du?
Kann ich mir irgendwie nicht so recht vorstellen.
Aber klär uns doch bitte mal auf.
Danke.

Gruß
müpu-wills wissen

Verfasst: Mo 20.08.07 21:02
von Pscipio
Oh je, ausgerechnet bei einer Seltenheit, das tut weh!

Verfasst: Mo 20.08.07 21:26
von beachcomber
hallo müpu,
ich hatte es zwar schon an anderer stelle bschrieben, aber vielleicht war es vor deiner zeit :)
so sicher ich mir bin, dass es keine 'chemische reinigung' für bronze münzen gibt, so sicher bin ich mir, dass für silbermünzen eine reinigungsmethode mit salzsäure und alu-papier, die schonendste ist.
allerdings sind diese späten antoniniane mit niedrigem silbergehalt ein grenzfall, da kann diese methode auch mal nach hinten losgehen, und wenn ich mir die konsistenz der oben gezeigten münze anschaue, weiss ich auch warum :wink:
grüsse
frank

Verfasst: Mo 20.08.07 21:48
von hjk
Hallo Frank,

dass Du schon wieder :) und :wink: hinbekommst . . . RESPEKT! Mir wär's wahrscheinlich immer noch nach

8O
:?
:cry:
:drinking:
Auch wenn's der "Gemeinde" natürlich einen Erkenntnisgewinn bringt . . .

Schönen Gruß aus Frankfurt
hjk :)

Verfasst: Mo 20.08.07 22:06
von Homer J. Simpson
Oh je! Bei einer Moneta Aug wäre das halb so wild gewesen, aber bei einer Rest Orbis ist das ganz schöner Mist. Da kriegt man weiche Knie.

Mir ist das selber einmal passiert, daß mir eine Münze runtergefallen und zerbrochen ist. Ich habe sie dann ganz vorsichtig mit feinsten Tröpfchen Sekundenkleber an einem Holzstäbchen geklebt - es war eine echte Fieselarbeit, da die Münze nur max. 12 mm groß ist. Natürlich auch eine seltene Münze, eine Silberlitra von Eryx auf Sizilien. Bei der Münze erkennt man gut, daß sie da gebrochen ist, wo sie durch das viereckig gestanzte Loch geschwächt war. Meine wahrscheinlichste Hypothese für das Loch ist, daß die Münze als Charonsobol benutzt wurde und dazu für den Geldverkehr der Lebenden unbrauchbar gemacht werden sollte.

Homer

Verfasst: Mo 20.08.07 22:10
von taurisker
Hallo Frank,
oje, ich fühle mit Dir! Mögen die Götter Dir gewogen sein und vielleicht noch einmal ein Exemplar dieser Prägungen (diesmal ohne Bruchschicksal) in Deine Hände legen.
Hatte bereits ähnliche Erfahrung, allerdings mit einer etwas weniger seltenen Münze.
Salute!
Herfried

Verfasst: Di 21.08.07 19:44
von n.......s
@Frank
Bei Münzen mit einem derart niedrigen Silbergehalt würde ich das Verfahren nicht mehr anwenden .
Gruß
Torsten

Verfasst: Mi 22.08.07 14:01
von Dietemann
Homer J. Simpson hat geschrieben:Meine wahrscheinlichste Hypothese für das Loch ist, daß die Münze als Charonsobol benutzt wurde und dazu für den Geldverkehr der Lebenden unbrauchbar gemacht werden sollte.
Könnte die wahrscheinlichste These nicht sein, dass jemand die Münze als Schmuckanhänger verwendet hat. Gleichgültig ob die Münze noch in Gebrauch oder schon nicht mehr Zahlungsmittel war, Silbermünzen waren zu allen Zeiten wertvoll und daher als Schmuck beliebt. Und wenn Du Dir vorstellt, dass es bis weit in das 19. Jahrhundert hinein als "sexy" galt und die Heiratschancen einer jungen Frau deutlich gesteigert hat, wenn sie viele Münzen an Ihrem Sontagsstaat tragen konnte. Loch rein und an der Kleidung festnähen war eine gängige Methode.

Aber wenn Du lieber an alte Krieger denkst: Es gibt Berichte wonach die Germanen, die mit dem Geld so recht nichts anzufangen wussten, die Münzen als Talismann an einer Schnur um den Hals getragen haben.

Gruß Dietemann

Verfasst: Mi 22.08.07 15:43
von El Che
Für mich sieht das nach einem von Seite A auf Seite B durchgenagelten Loch aus (eckig)...

Liebe Grüße,
Uli

Verfasst: Mi 22.08.07 17:53
von Homer J. Simpson
Eben, mit einem handgeschmiedeten Nagel der damaligen Zeit und wohl nicht zu dekorativen Zwecken. Das hätte man doch etwas liebevoller gemacht, denke ich.

Homer

Verfasst: Mi 22.08.07 18:51
von Dietemann
El Che hat geschrieben:Für mich sieht das nach einem von Seite A auf Seite B durchgenagelten Loch aus (eckig)...
Das ist die gängige Methode vor der allgemeinen Verbreitung der Bohrmaschine.

Ich gebe aber zu, die Geschichte mit dem Totenpfennig hat auch seinen Reiz.

Gruß Dietemann

Verfasst: Mi 22.08.07 18:59
von Chippi
Dietemann,

schon in der Steinzeit gab es Bohrer (aus Holz!), damit haben sie dann tatsächlich Löcher in Steine gebohrt!

Gruß Chippi

Verfasst: Mi 22.08.07 19:00
von El Che
as ist die gängige Methode vor der allgemeinen Verbreitung der Bohrmaschine.
Naja schon, aber mit einem dicken Handwerkernagel, um Schmuck draus zu machen? Man konnte doch auch deutlich feinere Löcher machen... Gab es nicht mal ne Geschichte, dass an den Sockeln von Statuen/Tempeltüren o.ä. Münzen als Weihegabe angenagelt wurden? Hab irgendwo mal sowas gelesen...

Liebe Grüße,
Uli

Verfasst: Mi 22.08.07 19:09
von Chippi
In Rom am Jupitertempel, allerdings nur Nägel. Jedes Jahr einen.

Gruß Chippi