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Bestimmung Römischer Quinar
Verfasst: Mo 03.09.07 18:52
von Fides
Habe heute römischen Quinar gefunden. Leider ziemlich an der Oberfläche mitgenommen. Kann einer von den Münzexperten die Münze noch bestimmen?
Verfasst: Mo 03.09.07 19:16
von beachcomber
wirklich interessant, ein subaerater quinar des marc anton!
die dame soll seine 1.(?) frau fulvia sein.
ich wusste gar nicht, dass es sich für die fälscher auch lohnte quinare nachzumachen.
grüsse
frank
Verfasst: Mo 03.09.07 19:28
von Fides
Vielen Dank für die schnelle Bestimmung!!!
Bin auch überrascht. Habe in der Nähe einige Denare gefunden. Cassisus und mehrere von Octavian etc. Ich nehme an, da war ein Heiligtum. Erst Kelten, dann Römer. Ich kann mir gut vorstellen, dass beim Opfergang bevorzugt auch die Fälschungen entsorgt wurden.... Ergo, die Götter wurden auch betrogen!!! In der Nähe ein Republikdenar gefunden, auch gefälscht. Also es ging damit schon früh los..
Verfasst: Mo 03.09.07 19:38
von taurisker
Habe in der Nähe einige Denare gefunden. Cassisus und mehrere von Octavian etc.
Was die Leutchens alles finden!?!? Gestern einer mit nem megaseltenen Kelten, Heute ein anderer mit nem subaeraten Quinar der Fulvia ... ich staune, ich staune und blicke neidvoll in die teutonischen Lande, wo der Stuff ja anscheinend nur so herum zu liegen scheint!
Gruß und Glückwunsch zu dem Teil
taurisker
Verfasst: Mo 03.09.07 20:33
von ranchopiroy
Fides,
hallo ,
ich habe auch eine sonde (tesoro) , finde aber immer nur schrott (alte nägel , kronkorken usw.) und das obwohl ich in mittelhessen wohne.
gib mir doch bitte mal einen tipp wie man an lohnenswerte örtlichkeiten kommt.
glückwunsch zu deinem fund.
grüße
matthias
Verfasst: Mo 03.09.07 20:54
von taurisker
Hmmmm, ists nun ein Forum für antike Numismatik, oder eines für Bodenfunde und Sondentechnik??
Allerdings frage ich mich schön langsam, ob durch eure wilde Buddelei nicht Fundhorizonte bzw. einmalige historisch interessante Zusammenhänge (siehe z.B. Nebra) dabei zerstört werden!?
Die meisten Hobbysucher sind ja nicht gerade zimperlich in der Methodik.
Außerdem sehe ich nun sehr viele Beiträge, wo Bestimmung zu Münzen von uns verlangt wird, in einem neuen Licht!
Hoffentlich bekommt dieses Forum nicht mal Probleme mit den Denkmalschutzbehörden.
Verfasst: Mo 03.09.07 21:13
von beachcomber
nebra ist ja vielleicht nicht das richtige beispiel. ohne sondengänger wäre die scheibe nie ans tageslicht gekommen!
grüsse
frank
Verfasst: Mo 03.09.07 21:17
von taurisker
beachcomber hat geschrieben:nebra ist ja vielleicht nicht das richtige beispiel. ohne sondengänger wäre die scheibe nie ans tageslicht gekommen!
grüsse
frank
Sicher ist das Beispiel überzogen, aber nur dem Zufall ist es zu verdanken, dass dieses einmalige Stück in die Hände von Wissenden gelangt ist, durch die erst die Geschichte des Stückes an eine breitere Öffentlichkeit getragen werden konnte. Ansonsten wäre es wohl in einer "Privatsammlung" in einem Wohnzimmerschrank verschwunden, oder was weiß ich in welchen Orcus.
Gruß
Herfried
Verfasst: Mo 03.09.07 21:52
von beachcomber
na ja, so zufällig war's wieder auch nicht. die scheibe ist zwar durch mehrere hände gegangen, aber schon früh museen angeboten worden, die den kauf allerdings (wegen der ungeklärten fundumstände)abgelehnt haben.
danach war's nur noch polizeiarbeit.
grüsse
frank
Verfasst: Mo 03.09.07 22:23
von taurisker
... ich hatte das Vergnügen, die Nebrascheibe (mit den anderen Beifunden) aus nächster Nähe im NHM in Wien zu bewundern, wo sie als Leihgabe eine Zeit lang zu bewundern war. Die Scheibe, sowie die restlichen Stücke aus dem Fund sind beeindruckend, ebenso wie die astronomisch-astrologische Aspekte die auf der Abbildung ersichtlich sind. Faszinierender Stoff!
Gruß
Herfried
Verfasst: Mo 03.09.07 22:54
von ranchopiroy
sorry ,
eigentlich sollte mein obiger eintrag eine pn sein , habe mich aber vertippt.
aber wo wir gerade beim thema sind erlaubt mir eine kurze bemerkung.
in hessen gibt es kein schatzregal (als einzigem bundesland !).
das heißt der fund ist eigentum des finders (50%) und des grundeigentümers (50%). allerdings sollen bodenfunde von historischem wert (wissensch. interesse) an die denkmalöschutzbehörde gesandt werden. dies kann man in hessen auch getrost tun , man bekommt die funde innerhalb von 9 monaten zurück (gesäubert , ausgewertet usw.) so braucht kein finder in hessen angst zu haben das er seinen fund mit der einsendung verliert und der wissensch. geht auch nichts verloren. die hessische gesetzeslage ist hierzu eindeutig ! in anderen bundesländern ist dies nicht so , was letztlich dazu führt , daß entweder die finder oder die wissensch. den kürzeren zieht.
bodendenkmäler sind natürlich die ausnahme , hier darf auch in hessen nur mit genehmigung gesucht werden.
für das R.forum relevantes fazit:
private bodenfunde aus hessen sind in der regel legales eigentum , aus anderen bundesländern hingegen nicht.
entschuldigt meinen kleinen abschweifer , aber taurisker hat recht dieses thema betrifft uns auch indirekt im R.forum.
gruß
matthias
Verfasst: Mo 03.09.07 23:33
von Fides
Also nur zur allgemeinen Information! Ich bin im Besitz einer Suchgenehmigung vom Landesmuseum Trier und lege die Funde auch dort periodisch vor. Finde aber hier die schnelle und kompetente Bestimmung fantastisch. Eigentlich komme ich in der Regel selbst klar, Ausnahme Kelten oder wie obiger Quinar.
Interessant der Beitrag von matthias in punkto Schatzregal in Hessen. War mir neu. (Ist es in Bayern nicht ähnlich, wie in Hessen?)
Gruss
fides
Verfasst: Di 04.09.07 06:56
von brutus68
in bayern ist es genauso. nrw hat ebenfalls keines. wenn die finder der himmelsscheibe in ihrem bundesland marktgerecht für ihren fund entschädigt worden wären, wäre der einfachste weg der zu den archeologen gewesen.
die schatzregalregelung stammt aus dem mittelalter, in den freien anderen drei bundesländern gilt die hadrianische teilung.
so lag z.b. die meldequote wissentsch. int. münzen in nrw im jahre 2005 bei ca. 6000 münzen.
in baden würtenberg lediglich 8 stück !!!
Verfasst: Di 04.09.07 07:06
von kollboy
einzig in wäldern, wo der boden noch nie gepflügt wurde, kann man eventuell argumentieren, dass ein sondengeher der archaeologie "was wegnimmt"!
ansonsten: wird irgendwo auf wiesen oder feldern archaeologisch gegraben, werden sowieso die obersten 30-70 (!) cm mit dem bagger entfernt, bevor die archaeologen ueberhaupt ans werk schreiten (dass dies nur bei notgrabungen der fall sei, ist eine glatte luege der archaeologen: ich beobachte die szene seit genau 24 jahren, und ich habe in ganz ostösterreich NOCH NIE eine grabung, egal ob plangrabung oder notgrabung, beobachtet, bei der das anders gewesen waere!
...und das, was die archaeologen, die sich gerne als verwalter unserer geschichte saehen, dann zurücklassen, wenn sie die grabung abgeschlossen haben udn die baumaschinen anruecken, ist auch ganz beachtlich! - wenn sich die herrschaften als die verwalter unseres geschichtlichen erbes aufspielen, muesste man sie bei jedem fund, denn man nach ihnen macht, wegen veruntreuung klagen!
Verfasst: Di 04.09.07 07:24
von brutus68
stimmt, ich selbst habe im aushub arch. grabungen noch römische münzen gefunden.
taurisker, was meinst du, wo die meisten antiken münzen herkommen?